Fargesia nitida

Fargesia nitida

Fargesia nitida im Botanischen Garten von Münster

Systematik
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Bambus (Bambusoideae)
Tribus: Arundinarieae
Gattung: Fargesia
Art: Fargesia nitida
Wissenschaftlicher Name
Fargesia nitida
(Mitford) Keng f. ex T.P.Yi

Fargesia nitida ist eine Bambus-Art in der Gattung Fargesia innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae).

Spross

Beschreibung

Die Halme sind 10 bis 20 mm im Durchmesser und 3 bis 5 m hoch. Ältere Halme werden blauschwarz; die Blattscheiden bleiben erhalten. Die Internodien sind 11 bis 20 Zentimeter lang.[1] Die Blätter wachsen sehr dicht, sind 4 bis 8 cm lang, 0,5 bis 1 cm breit und glänzend grün. Fargesia nitida bildet wie andere Fargesia-Arten Horste. Die Infloreszenz ist von 1 bis 3 Hüllblättern umgeben.[1] Die Ährchen sind 11 bis 25 Millimeter lang.[1] Jedes Ährchen hat 1 oder 2 lederige Hüllspelzen, die zugespitzt oder stumpf sind.[1] Die Deckspelze hat eine stumpfe Spitze, während die Vorspelze zweispaltig ist.[1] Der Fruchtknoten hat einen Griffel und 3 Narben.[1]

Taxonomie

Fargesia nitida wurde 1895 von William Jackson Bean in Gardeners' Chronicle Serie 3 Band 17 Seite 762 als Arundinaria nitida erstbeschrieben. Bean übernahm den Namen von Algernon Mitford, Baron Redesdale. Die Art wurde 1985 von Tong Pei Yi in Journal of Bamboo Research Band 4 Teil 2 Seite 30 als Fargesia nitida (Mitford ex Bean) Keng f. ex T.P.Yi in die Gattung Fargesia gestellt. Yi übernahm damit einen Namen von Pai Chieh Keng. Der Name Fargesia erinnert an den französischen Missionar in West-China, Paul Guillaume Farges (1844–1912). "nitida" bedeutet glänzend, womit die Blätter gemeint sind.

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet umfasst China und die Innere Mongolei.[2] Die Art kommt vor im östlichen und südlichen Gansu, im südlichen Ningxia, östlichen Qinghai und westlichen Sichuan.[1] Die Heimat von Fargesia nitida sind Bergwälder in Höhenlagen von 2400 bis 4100 m in Nordost-China. Sie ist eine der wichtigsten Futterpflanzen des Großen Panda.

Kultur

Blühende Fargesia nitida

Fargesia nitida wurde 1889 in Europa (England) eingeführt. Die Pflanze ist winterhart und erträgt Temperaturen von −18 bis −28 °C. Sie gedeiht auf lockeren, durchlässigen und gut wasserversorgten Böden am besten und bevorzugt eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Von 1993 bis ca. 2010 blühte Fargesia nitida weltweit. Nach der Blüte stirbt der Bambus. Fargesia nitida ist der in Europa am häufigsten gepflanzte Bambus.

Nutzung

Im Heimatland China dienen die Halme u. a. als Stützen für kletternde Speisepflanzen. Sie werden auch zur Herstellung langer Pfeifen verwendet.

In Deutschland wird die Pflanze in Gärten gerne als Randbepflanzung und an Gewässern gepflanzt. Seine ökologische Bedeutung für die heimische Tierwelt ist vermutlich gering.

Quellen und weiterführende Informationen

Literatur

  • Simon Crouzet und Oliver Colin: Bambus. Agrarverlag 2003, ISBN 3-8001-4195-7.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g De-Zhu Li, Zhenhua Guo & Chris Stapleton: Fargesia Franchet. In: Flora of China, vol. 22, Poaceae. Fargesia
  2. Fargesia nitida. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 14. Juli 2025.
Commons: Fargesia nitida – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien