Faking Hitler

Serie
Titel Faking Hitler
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Länge 46–48 Minuten
Episoden 6 in 1 Staffel
Produktions­unternehmen UFA Fiction
Regie Tobi Baumann und Wolfgang Groos
Drehbuch Tommy Wosch, Annika Cizek und Dominik Moser
Musik Helmut Zerlett, Robert Matt
Premiere 30. Nov. 2021 auf RTL+[1]
Besetzung

Faking Hitler ist eine deutsche Miniserie, die am 30. November 2021 auf RTL+ veröffentlicht wurde. Sie zeigt die teilweise fiktiven Ereignisse um die Veröffentlichung der gefälschten Hitler-Tagebücher zu Beginn der 1980er-Jahre. Der Titel Faking Hitler wurde als Anspielung auf das Buch Selling Hitler (1983) von Robert Harris und die gleichnamige Serie gedeutet.[2]

Handlung

In sechs Episoden zeigt die Serie den Verlauf des Skandals um die gefälschten Hitler-Tagebücher in den Jahren 1981 bis 1983. Sie beginnt mit den ersten Kontakten zwischen dem Fälscher Konrad Kujau und dem Stern-Reporter Gerd Heidemann und dem über zwei Jahren dauernden Prozess der Recherche, Produktion der Tagebücher, Logistik, Veröffentlichung und dem anschließenden Beweis, dass die Tagebücher gefälscht sind. Teile entsprechend größtenteils wahren Begebenheiten, enthalten aber auch essenzielle Bestandteile, die fiktiv sind.

Neben der Haupthandlung rund um die Tagebücher gibt es noch einen zweiten Handlungsstrang, der geschickt in die Serie eingebunden wird. Die Figur der Elisabeth Stöckel, die ebenfalls als Redakteurin beim Stern arbeitet und deren Vater, der als Jugendlicher bei der Waffen-SS war.

Episoden

Folge 1

Die erste Folge startet am 6. Mai 1983 und zeigt den Stern-Reporter Gerd Heidemann, wie er in seinem Auto auf einer Autobahn fährt. Währenddessen läuft im Radio eine Eilmeldung, in der berichtet wird, dass die Hitler-Tagebücher gefälscht sind. Auf der Gegenfahrbahn fährt ein roter VW Golf, in welchem Konrad Kujau sowie seine Lebensgefährtin Agnes Schonert und seine Muse Gabriele „Gabi“ Nüssle sitzen.

Es folgt ein Zeitsprung zurück ins Jahr 1981. Heidemann unterstützt seinen Freund und Stargastronom Max König, dessen beiden Kinder entführt wurden, indem er das Lösegeld an die Entführer übergibt und die Kinder zurückbringt. Heidemann erhofft sich davon die exklusiven Rechte für ein Interview mit den entführten Kindern, die er jedoch nicht bekommt. König verkauft die Geschichte an die Bunte, da diese mehr dafür bezahlt. Heidemann ist darüber sehr verärgert, jedoch ist die Geschichte laut dem Stern-Chefredakteur Rudolph Michaelis nicht mehr wert. Am selben Abend findet ein Festakt anlässlich des 25-jährigen Dienstjubiläums Heidemanns statt. Michaelis weist Heidemann darauf hin, dass es mal wieder Zeit für einen „Knüller“ sei. Heidemann verweist auf die Entführungsstory, allerdings auch auf seine Yacht Carin II, welche Hermann Göring gehörte und auf welcher er verschiedene Persönlichkeiten aus der NS-Zeit interviewe. Michaelis ist wenig angetan und möchte keine „braune Soße“ in seinem Blatt.

In einer Parallelhandlungen malt Kujau ein Aktbild von Adolf Hilters Nichte Geli Raubal, das er als Dr. Konrad Fischer an den Militariasammler Herbert Strunz verkaufen möchte. Strunz fällt zuerst nicht auf die Fälschung herein, da er davon überzeugt ist, dass Hitler erstmals 1938 in Italien war und nicht schon vor Raubals Tod 1931. Strunz möchte seine Einschätzung von seinem Freund und Hilter-Experten Heinrich Leutke bestätigen lassen und ruft diesen an. Kujau nutzt die kurze Abwesenheit Strunz’ und ergänzt das Bild auf der Rückseite mit einem handgeschriebenen Text in Hitlers Handschrift, unter den er zudem Hitlers Unterschrift setzt. Der mittlerweile eingetroffene Leutke und Strunz entdecken die Widmung und sind begeistert. Daraufhin trifft Kujau die Entscheidung, Tagebücher von Hitler zu fälschen. Das erste gefälschte Tagebuch legt Kujau Strunz und Leutke kurze Zeit später vor, erwähnt jedoch eine dubiose Quelle und dass er sich nicht sicher sei, ob das Tagebuch echt sei. Leutke, der laut eigener Aussage zwei Jahre an Hitlers Seite arbeitete, sah diesen zwar nie Tagebuch schreiben, allerdings ist er sich sicher, dass das Tagebuch aufgrund des Inhalts echt sei. Kujau überlässt das Tagebuch vorübergehend Strunz.

In einer zweiten Parallelhandlung trifft die Stern-Reporterin Elisabeth Stöckel erstmals auf Thomas Melchior. Stöckel ist die Tochter des bei den Studenten sehr beliebten Juraprofessors Hans Stöckel. Im weiteren Verlauf werden Elisabeth und Thomas ein Paar. Unabhängig davon hat sie Informationen, dass der Schauspieler Horst Tappert Mitglied bei der Waffen-SS gewesen sein soll. Der Leiter des Ressorts „Zeitgeschichte“ beim Stern Felix Bloom zeigt Interesse und bietet ihr eine Zusammenarbeit an. Elisabeth muss in der Folge mit dem wenig kooperativen Theo Kalg zusammenarbeiten. Während der Recherche in SS-Mitgliederlisten stößt Elisabeth auf den Namen ihres Vaters und konfrontiert ihn anschließend damit. Dieser beantwortet ihre Frage zunächst nicht und reagiert verärgert.

Über Heidemanns Lebensgefährtin und Göring-Tochter Edda Göring kommt der Kontakt zwischen Heidemann und Strunz zustande, mit dem Ziel, die Carin II zu verkaufen, da sie für Heidemann zu teuer geworden ist. Strunz und Heidemann kommen nicht ins Geschäft, allerdings zeigt Strunz Heidemann das Hitler-Tagebuch. Heidemann informiert Bloom, welcher ebenfalls begeistert von dem Fund ist. Heidemann kontaktiert daraufhin Dr. Fischer, der unwissend und ablehnend reagiert.

Folge 2

Heidemann eröffnet Edda Göring den Fund des Hitler-Tagebuchs. Sie äußert Bedenken, da Hitler so gut wie nie selbst geschrieben hat. Die beiden trennen sich im Streit. Heidemann sieht sich dadurch angespornt, den Beweis der Echtheit zu erbringen. Es kommt zu einem weiteren Telefonat zwischen Heidemann und Kujau. Kujau ist weiterhin nicht an einer Zusammenarbeit interessiert, obwohl Heidemann einen „Reisekoffer voller Hunderter“ anbietet. Währenddessen recherchieren Heidemann und Bloom weiter und erfahren von einem abgestürzten Flugzeug in den letzten Kriegstagen in Brambach. Sie reisen in die Deutsche Demokratische Republik, finden das Grab des verunglückten Piloten und erhalten unter anderem von zwei MfS-Beamten, mit denen sie sich anfreunden, Unterstützung bei der Suche nach Teilen des Flugzeugwracks.

Kujau ist im Gegensatz zu den beiden Frauen an seiner Seite, Agnes und Gabi, nicht davon überzeugt, die Hitler-Tagebücher zu schreiben. Vor allem Agnes möchte als Ausgleich für die Polyamorie Kujaus finanziell abgesichert sein und ihren Beruf als Reinigungskraft aufgeben. Kujau sucht erneut Strunz auf und holt das Tagebuch zurück. Strunz ist fassungslos über den Rückzieher. Leutke weist Strunz darauf hin, dass es sich lediglich um ein Tagebuch handele und sie sich die anderen besorgen würden, denn das Tagebuch behandelte lediglich den Zeitraum Januar bis Juni 1932. Zudem erwähnt er den Fundort Brambach. Kujau nimmt im Anschluss Kontakt mit Heidemann auf und bietet ihm die Tagebücher an. Bei einem Treffen zwischen Heidemann, Bloom, Michaelis und Verlagsleiter Richard Dreier werden die Kaufmodalitäten besprochen. Michaelis weigert sich vehement gegen einen Ankauf und droht damit, keine Hitler-Tagebücher im Stern abzudrucken. Dreier hingegen ist überzeugt vom wirtschaftlichen Potenzial und beauftragt Heidemann die Tagebücher zu besorgen. Gleichzeitig stellt er das Projekt unter Geheimhaltung, auch Michaelis soll nicht weiter mit einbezogen werden.

Hans Stöckel trifft auf seine Tochter Elisabeth und entschuldigt sich für seine Reaktion. Er erläutert ihr die damalige Zeit und die fehlenden Möglichkeit der Selbstbestimmung. Er selbst sei als Flakhelfer eingesetzt worden. Während einer weiteren Recherche findet Elisabeth zwei Bilder ihres Vaters in SS-Uniform, womit sie ihren Vater erneut konfrontiert. Elisabeth interviewt anschließend ihren Vater und nimmt das Interview auf Tonband auf. Er verweist darauf, dass seine Eltern ihn zur Waffen-SS schickten und sein Freund Michael ebenfalls bei der Waffen-SS war. Auf die Frage, ob er an einem Kriegsverbrechen beteiligt war, bejahte er diese Antwort. Allerdings erzählt er, wie Michael zwei Wochen vor Kriegsende in seinen Armen verblutete und bezeichnete dies als das Kriegsverbrechen, an dem er beteiligt gewesen sei. Er bittet seine Tochter um Hilfe und verweist darauf, dass seine Karriere am Ende sei, falls seine SS-Vergangenheit öffentlich werden würde. Bestärkt durch ihren Freund Thomas vernichtet Elisabeth die beiden Fotos, auf denen ihr Vater zu sehen ist, mit einem Aktenvernichter. Dabei wird sie von ihr unbemerkt fotografiert.

Es kommt zu einem ersten Treffen zwischen Heidemann und Kujau. Noch bevor Heidemann das Klingelschild mit dem richtigen Namen des vermeintlichen Dr. Fischers lesen kann, öffnet Kujau die Tür. Heidemann hat eine Uniform von Hermann Göring als Geschenk sowie einen Aktenkoffer mit einer Vorschusszahlung dabei. Heidemann bietet Kujau das Du an.

Folge 3

Heidemann landet am Flughafen Stuttgart und trifft sich mit Kujau in einem Toilettenbereich. Heidemann erhält von Kujau drei Tagebücher, Kujau im Gegenzug 200.000 DM in bar. Heidemann erwähnt erstmals, dass ein Gutachten angefertigt werden soll. Heidemann zeigt sich irritiert über die Initialen auf den Tagebüchern, da das „A“ wie ein „F“ aussieht. Auch Agnes erwähnt dies Kujau gegenüber. Bei einer Literaturrecherche stellt Kujau seinen Fehler fest. Bei einem Treffen zwischen Heidemann, Bloom und Dreier ist auch Dreier darüber irritiert, relativiert dies allerdings mit dem Verweis an das in Auftrag gegebene Schriftgutachten. Michaelis wird ebenfalls informiert, er möchte die Story jedoch weiterhin nicht machen und sagt, dass das Gespräch nie stattgefunden habe. Für Dreier ein klares Zeichen, dass sie loslegen können. Heidemann muss im nächsten Schritt das Abtreten der Persönlichkeitsrechte klären und hat hierfür eine Cousine Hitlers in Boston aufgespürt. Bloom kümmert sich parallel um das Schriftgutachten. Heidemann versöhnt sich mit Edda Göring, die er braucht, um den Kontakt zu Hitlers Cousine herstellen zu können. Kujau bekommt erneut Zweifel und möchte Heidemann darüber in Kenntnis setzen, dass die Tagebücher gefälscht sind. Allerdings erreicht er ihn nicht, da Heidemann sich auf dem Weg in die Vereinigten Staaten befindet.

Elisabeth erhält von ihrem Vater als Dankeschön für ihre Hilfe eine wertvolle Armbanduhr. Sie fühlt sich sehr unwohl, ihr Freund Thomas sieht die Thematik deutlich entspannter, worauf er genervt Elisabeths WG verlässt. Vor der Stern-Redaktion wird Elisabeth von Leo Gold abgefangen, der ihr Fotos von ihr beim Vernichten der Fotos ihres Vaters vorlegt. Da er von den Hitler-Tagebüchern weiß, erpresst er sie, ihm Informationen darüber zu besorgen. Bei der Tappert-Recherche kommen Theo und Elisabeth vorerst nicht weiter, da bisher keine konkreten Beweise vorliegen. Theo gibt Elisabeth die Schuld am Nichterfolg. Beim darauffolgenden Gespräch zwischen ihr und Bloom, gibt Bloom ihr die Chance, die Story alleine schreiben zu dürfen, wenn sie die Beweise für die SS-Mitgliedschaft Tapperts liefert. Von ihm unbemerkt sieht Elisabeth die Hitler-Tagebücher und fragt ihren Vater um Rat, wie sie sich verhalten soll. Gleichzeitig gibt sie ihm die Armbanduhr zurück.

Während Heidemann und Edda Göring in Boston verweilen, ergibt das Schriftgutachten Unregelmäßigkeiten im Schriftbild. Bloom kontaktiert Heidemann und bittet ihn darum, Vergleichsschriftstücke von Hitler aus der Zeit nach 1932 zu besorgen, da das Bundesarchiv nichts vorliegen hat. Heidemann kontaktiert Kujau und unterrichtet ihn über das Schriftgutachten. Kujau reagiert direkt und fälscht zwei Schriftstücke Hitlers: Neujahrsgrüße an Benito Mussolini und Francisco Franco von 1939. Heidemann und Edda Göring treffen die Cousine Hitlers. Sie tritt die Persönlichkeitsrechte für 20.000 DM ab. Nach Vertragsabschluss sagt sie lachend, dass Hitler keine Tagebücher geschrieben hat. Heidemann zweifelt mit der Gesamtsituation und betrinkt sich. Edda Göring verweist an seine fehlende professionelle Distanz. Als Bloom Heidemann in der darauffolgenden Nacht über das positive Ergebnis des Schriftgutachtens informiert, wirft Heidemann Edda Göring aus dem Zimmer und trennt sich von ihr.

Elisabeth sucht Leo auf, der für eine jüdische Vereinigung arbeitet, die nach Holocaustverbrechern sucht. Sie bietet ihm an, ihn mit den Tagebüchern zu unterstützen, fordert jedoch gleichzeitig, dass ihr Vater unbehelligt bleibt und dass er ihr Beweise, dass Horst Tappert bei der SS war, zukommen lässt. Leo stimmt zu, möchte allerdings Kopien der Tagebücher. In der folgenden Nacht bricht sie in das Büro Blooms ein und kopiert die Tagebücher. Beim Verlassen der Redaktion wird sie von Theo erwischt, kann jedoch unter einem Vorwand die Unterlagen bei sich behalten. Am nächsten Tag übergibt sie Leo die Kopien und erhält im Gegenzug die Tappert-Beweise.

Kujau und Agnes bereiten aufgrund einer verwirrenden Anrufbeantworternachricht Heidemanns, die er betrunken hinterlassen hat, ihre Flucht vor, als Heidemann mit einer Flasche Champagner vor Kujaus Haus auftaucht. Er überbringt die Nachricht, dass die Tagebücher echt seien. Die beiden feiern anschließend in einer Kneipe. Kujau erzählt Heidemann, wie die Tagebücher in Klavieren geschmuggelt werden.

Folge 4

An Heidemanns 50. Geburtstag sind er, seine neue Freundin Isabell, Kujau und Agnes in Hamburg beim Abendessen. Kujau übergibt Heidemann eine Luger mit einer Notiz Martin Bormanns, dass es sich dabei um die Pistole handele, mit der sich Adolf Hitler erschossen habe. Im selben Restaurant essen auch Elisabeth und Hans Stöckel zu Abend und scheinen sich mittlerweile versöhnt zu haben. Im Anschluss trifft sie sich mit Thomas in einem Nachtclub, wo ihr Leo auflauert. Er bittet sie um Hilfe, worauf sie ablehnend reagiert. Thomas geht dazwischen und möchte eine Erklärung. Im anschließenden Streit schlägt Thomas Leo eine blutige Nase.

Heidemanns Geburtstagsparty findet auf der Carin II statt. Während der Feier macht Heidemann Isabell einen Heiratsantrag, den sie annimmt. Kurze Zeit später taucht Verlagsleiter Dreier auf und nimmt Heidemann und Bloom mit. Harry Clark, der Eigentümer der Weekly und Medienmogul, hat ein gemeinsames Treffen abgesagt. Dreier fürchtet um die Wirtschaftlichkeit der Story, wenn die Weekly abspringt und fordert Heidemann auf, Clark zu überzeugen. Mit dem Verkaufsdossier im Gepäck fahren sie in einen Country Club, in dem Clark golft. Als Clark weiterhin kein Interesse zeigt, zielt Heidemann mit der Waffe, die er von Kujau geschenkt bekommen hatte, auf Clark. Heidemann schenkt sie Clark, der von der Waffe fasziniert ist. Beim anschließenden Verkaufsgespräch fordert Clark innerhalb von 48 Stunden das Buch aus der Zeit der Operation Overlord im Juni 1944. Heidemann und Bloom überlassen Clark das Verkaufsdossier. Heidemann kontaktiert daraufhin Kujau und hinterlässt auf dessen Anrufbeantworter die Nachricht, dass er dringend das geforderte Tagebuch benötigt.

Kujau kauft Agnes einen neuen VW Golf und Gabi eine Eigentumswohnung. Agnes findet den Kaufvertrag und stellt Kujau zur Rede. Kujau findet verschiedene Ausreden, wird jedoch von Agnes aus dem gemeinsamen Haus geworfen. Daraufhin geht er zu Gabi, wo es auch mit ihr zum Streit kommt und er rausgeschmissen wird. Zurück in seinem Atelier, hört er den Anrufbeantworter ab und möchte mit dem Fälschen des geforderten Buchs beginnen. Nach dem Schreiben des Datums schläft Kujau ein und wird erst am nächsten Morgen durch einen Anruf von Heidemann geweckt. Obwohl ihm Heidemann Inhalte, die er in diesem Buch erwartet, nennt, hat Kujau eine Schreibblockade. Agnes erkennt die Situation und schätzt diese richtig ein. Sie klärt ihren Streit mit Kujau und ruft Gabi an, um ihr klarzumachen, dass sie beide auf ihn „in Bestform“ angewiesen sind. Kujaus Blockade löst sich, kann das Buch fertigstellen und per Eilbote an Heidemann liefern.

Leo lauert Elisabeth in der U-Bahn erneut auf und bringt sie zu einer Mauer mit Gedenktafeln von ermordeten Kindern während der NS-Zeit. Die Kinder waren Opfer des KZ-Arzts Josef Mengele. Seine Mutter und seine Tante waren Gefangene in Auschwitz. Seine Mutter überlebte, seine Tante nicht. Leo erklärt Elisabeth, weshalb er nicht möchte, dass die Tagebücher veröffentlicht werden und Hitler als „netter Opa“ dargestellt würde. Leo eröffnet Elisabeth, dass er am nächsten Tag zu Strunz fahren wird, um den Händler der Tagebücher kontaktieren zu können. Währenddessen wartet Thomas zum wiederholten Male auf Elisabeth. Als sie verspätet eintrifft, kommt es erneut zum Streit. Thomas küsst vor Elisabeth eine andere Frau und trennt sich von ihr. Somit begleitet Elisabeth Leo am nächsten Tag zu Strunz. Dort geben sie vor, im nationalen Widerstand tätig zu sein, nutzen Strunz’ Bekanntschaft zu Elisabeths Vater und geben vor, Interesse an Militaria zu haben. Bei Strunz fragen sie nach den Hitler-Tagebüchern, deren Existenz Strunz bestätigt. Strunz kontaktiert Kujau, der zusagt, sich auf den Weg zu ihnen zu machen. Allerdings taucht er nicht auf, da er sich mit Gabi trifft, um sich aus der alten Wohnung zu verabschieden. Strunz kritisiert Kujaus Unzuverlässigkeit und verweist darauf, dass er nicht gedient habe. Gleichzeitig lobt er Hans Stöckel und erwähnt dessen Beteiligung am Massaker von Ascq.

Es kommt zum erneuten Treffen zwischen Heidemann, Bloom, Michaelis und Dreier. Dabei kommt heraus, dass Clark bereits abgereist und nicht mehr in Deutschland ist. Heidemann und Bloom beichten Dreier, dass sie das Verkaufsdossier Clark überlassen haben. Dreier entscheidet, dass der Stern die Tagebücher umgehend veröffentlichen muss, damit ihnen die Weekly nicht zuvorkommt. Michaelis lehnt dies unter hämischem Gelächter ab, denn die Reaktion werde das niemals mitmachen.

Folge 5

Dreier beruft eine Redaktionsvollversammlung ein, auf der Heidemann den Fund der Hitler-Tagebücher verkündet. Die Veröffentlichung soll in einer Serie stattfinden, der erste Teil bereits in der nächsten Ausgabe erscheinen. Dreier bezeichnet den Fund als den „größten Scoop dieses Jahrhunderts“. Die Reaktionen der Redaktion sind negativ bis verhalten, einige Redakteure verlassen den Raum. Allerdings nicht aufgrund inhaltlicher Zerrissenheit, sondern weil sie übergangen und journalistische Kontrollmechanismen nicht eingehalten wurden. Bloom unterstreicht die Bedeutung und kann einen wichtigen Redakteur von der Mitarbeit überzeugen. Elisabeth behauptet, die Tagebücher seien gefälscht und fordert Beweise für die Echtheit. Heidemann und Bloom verweisen unter anderem auf das Schriftgutachten. Elisabeth wird im Anschluss an die Versammlung von Bloom freigestellt, als sie den Einbruch in Blooms Büro zugibt. In einem weiteren Telefonat zwischen Heidemann und Kujau erfährt Kujau von der vorzeitigen Veröffentlichung und einer angesetzten Pressekonferenz.

Leo kann derweil herausfinden, in welchem Hotel der renommierte Schriftgutachter Sebastian Moser residiert. Elisabeth verzweifelt aufgrund der Kündigung beim Stern und der Kriegsverbrechervergangenheit ihres Vaters. Leo zeigt wenig Mitgefühl und konzentriert sich auf Moser, während Thomas Elisabeth tröstet. Sie geht daraufhin in das Hotel und trifft sich mit Leo. Mit einer List schafft es Leo, die Zimmernummer Mosers herauszufinden, um ihn persönlich in seinem Zimmer aufzusuchen. Dort reden sie ihm ins Gewissen, wobei er darauf verweist, dass er lediglich vier einzelne Seiten für sein Schriftgutachten erhalten hatte. Während Heidemann, Bloom, Dreier und Michaelis die Pressekonferenz vorbereiten, taucht auch Moser auf und liest in einem der Tagebücher. Er verlässt daraufhin den Raum und kündigt an, am nächsten Tag nicht an der Pressekonferenz teilzunehmen.

Heidemann lauert Moser beim Abendessen auf und macht mit ihm anschließenden einen Spaziergang. Moser äußert aufgrund der Tagebuchinhalte Zweifel an der Echtheit. „Nur weil in den Tagebüchern etwas anderes steht, als man erwartet oder sich gewünscht hätte, sind sie nicht automatisch eine Lüge“, ist Heidemanns Einschätzung. Als Heidemann zuhause ankommt, wartet dort bereits Kujau auf ihn. Kujau konfrontiert ihn mit der vorzeitigen Veröffentlichung und hat Angst um seine Anonymität. Gleichzeitig wirft er Heidemann vor, Teile der Millionen unterschlagen zu haben und droht ihm, sollte Kujaus Name fallen, ihn zu verraten. Heidemann weist diesen Vorwurf zurück und sichert Kujau dennoch zu, seinen Namen nicht zu nennen.

Tags darauf findet die Pressekonferenz statt, welche von Leo und Elisabeth im Fernsehen verfolgt wird. Michaelis kündigt bereits in seinem Eröffnungsstatement den Pulitzer-Preis für den Stern an, vergleicht dessen Arbeit mit den Enthüllungen der Washington Post rund um die Watergate-Affäre und zeigt die Hitler-Tagebücher. Heidemann liest im Anschluss einige Passagen aus den Büchern vor und posiert mit den Tagebüchern vor den zahlreichen Fotografen. Dreier äußert den legendären Satz: „Die Geschichte des Dritten Reichs muss in weiten Teilen umgeschrieben werden.“ Nach einer Rückfrage zur Echtheit kommt Moser zu Wort. Er hat Argumente für und gegen die Echtheit der Tagebücher, zieht sein Gutachten jedoch nicht zurück. Die Übertragung endet, Leo und Elisabeth freuen sich über den Ausgang. Auch in der Tagesschau wird über die Pressekonferenz berichtet, wo die Echtheit ebenfalls angezweifelt wird. Heidemann erwähnt auf eine Frage nach der Quelle, dass der Stern seine Quellen schütze. In einer anschließenden Sitzung fordert Michaelis, dass der Ruf des Stern nach dieser turbulenten Pressekonferenz wiederhergestellt werden muss, indem die Echtheit der Tagebücher bewiesen wird. Dreier schätzt die Lage anders ein und freut sich über die große Publicity. Bloom schlägt ein Gutachten durch das Bundeskriminalamt vor. Michaelis möchte Heidemanns Quelle erfahren, doch auch hier verweist Heidemann darauf, dass er seine Quelle nicht preisgibt.

Folge 6

Die letzte Folge startet mit einer Talkshow, in der neben dem Moderator Michaelis, Heidemann, ein Parteifunktionär der Grünen namens Müller und ein vierter, nicht näher identifizierbarer Mann teilnimmt. Wirtschaftliche Fragen werden seitens Michaelis nicht beantwortet. Müller und der Moderator äußern Zweifel und auf die Frage nach der Quelle, blockt Heidemann erneut ab. Michaelis erwähnt das in die Wege geleitete Gutachten durch das Bundeskriminalamt. Nach Ende der Liveübertragung kommt es erneut zu einer Diskussion zwischen Michaelis und Heidemann. Als Michaelis und Heidemann zurück in die Stern-Redaktion kommen, setzt Bloom sie darüber in Kenntnis, dass die Tagebücher gefälscht seien, weil im Papier Blankophor gefunden wurde, welches die Blätter unter Schwarzlicht fluoriszieren lässt, jedoch erst seit Mitte der 1950er-Jahre in der Papierproduktion eingesetzt wird. Heidemann kontaktiert Kujau. Kujau erfindet spontan eine Erklärung, verwickelt sich jedoch mehrmals in Widersprüche. Heidemann sichert Kujau auch im Fall der Fälle den Identitätsschutz zu. Kujau ist allerdings skeptisch und informiert Agnes und Gabi, um am darauffolgenden Tag zu fliehen.

Hans Stöckel kontaktiert Elisabeth telefonisch und bittet sie um die Teilnahme, an einer seiner Vorlesungen. In dieser Vorlesung geht es um Rechtfertigungsgründe und den rechtfertigenden Notstand. Er spricht von einem Hans S. und dem Massaker von Ascq ohne konkret zu werden. Sachlich analysieren er und die Studenten die juristische Lage, bis er zugibt, Hans S. zu sein. Die Studenten sind schockiert und reagieren zuerst nicht auf seine weiteren Ausführungen. Elisabeth stellt mehrere Fragen, woraufhin Hans Stöckel erwähnt, dass er bereits 1949 in Frankreich verurteilt wurde und er daher in Deutschland nicht nochmals angeklagt werden kann. Die Stimmung wandelt sich in Entsetzen und einzelne Studenten bezeichnen ihn als „Mörder“, „Nazi“ und „Nazi-Schwein“, bevor sich der Saal komplett leert. Nur Elisabeth und ihr Vater bleiben zurück. Er versucht ihr seine Situation zu vermitteln und sagt am Ende, dass er nach Frankreich reisen und sich den Behörden in Lille stellen möchte.

Heidemann ist in seinem Auto auf dem Weg zu einer ehemaligen Druckerei der SS, um Beweise für die Verwendung der optischen Aufheller ab der 1930er-Jahre zu finden. Während einem Telefonat mit Bloom beginnt eine Pressekonferenz des Bundeskriminalamts, in dem die Fälschung bestätigt wird. Es wird vom „größten Skandal, den die deutsche Medienlandschaft je erlebt hat“, gesprochen. Nach einer Radiomeldung darüber beschleunigt Heidemann und nimmt die Hände vom Lenkrad, um Suizid zu begehen. Kurz vor einem Brückenpfeiler reißt er das Lenkrad rum, kommt ins Schleudern und überschlägt sich mit seinem Fahrzeug. In die Gegenrichtung fahren Agnes, Gabi und Kujau.

Zurück in der Stern-Redaktion kommt es zu einem Verhör Heidemanns und Blooms durch Dreier und Michaelis. Neben den optischen Aufhellern und den inhaltlichen Kontoversen gab es Auffälligkeiten bei der verwendeten Tinte, den Einbänden und der Kordel. Michaelis beschuldigt erstmals Heidemann, den Stern betrogen zu haben. Weiterhin verrät Heidemann seine Quelle nicht. Erst als Dreier und Bloom den Raum verlassen, Heidemann mit Michaelis allein ist und Michaelis seine Vermutung, die Quelle hätte was gegen Heidemann in der Hand, äußert, erwähnt er Dr. Konrad Fischer.

Kujau, Agnes und Gabi überqueren derweil mit gefälschten Reisepässen die Grenze nach Österreich. Nach einer Nacht im Auto hören sie im Radio Zuhörerstimmen, die den Fälscher allesamt positiv bewerten. Kujau entscheidet, zurück nach Deutschland zu gehen, um sich zu stellen. Agnes und Gabi reisen mit dem Geld weiter zu Gabis Großmutter. „Der sitzt lieber im Gefängnis im Rampenlicht als irgendwo abgeschieden in der Sonne“, schätzt Agnes die Entscheidung ein. Kujau stellt sich den österreichischen Grenzbeamten, denen er die Geschichte rund um die Fälschung erläutert. Im weiteren Verlauf wird er von der deutschen Polizei abgeholt und verhaftet.

Elisabeth und Leo hören die Nachrichten über die bestätigte Fälschung ebenfalls im Radio. Zuvor erwähnt Elisabeth, dass sich die Gendarmerie aus Lille gemeldet habe und sie die Personalien ihres Vaters bestätigen sollte. Im weiteren Verlauf werden Leo und Elisabeth ein Paar. Bloom ruft Elisabeth an, bittet sie in sein Büro und entschuldigt sich bei ihr. Er bietet ihr die Aufarbeitung des Skandals an, worauf sie sich einlässt. Bloom verrät ihr auch, dass Theo, der ebenfalls in Blooms Büro sitzt, die Idee hatte, sie zurückzuholen.

Heidemann wird von Bloom über die echte Identität Kujaus in Kenntnis gesetzt, erhält die Kündigung vom Stern und wird durch die Polizei verhaftet. Daraufhin sitzen Kujau und Heidemann in der Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel. Kujau nutzt seinen Charme und sein künstlerisches Talent und stellt Beförderungen und andere Andenken mit der Unterschrift Hitlers an die Justizvollzugsbeamten aus. In einem Gespräch mit seinem Anwalt erfährt Heidemann von dem Veruntreuungsvorwurf seitens des Sterns. Er erwähnt die Tonbandmitschnitte der Telefonate mit Kujau und möchte sie als Beweis verwenden. Im anschließenden Prozess soll die Schuldfrage Heidemanns und Kujaus geklärt werden. Der Stern hat laut Staatsanwaltschaft 9,3 Millionen DM für die Hitler-Tagebücher bereitgestellt, Kujau hat laut eigener Aussage nur 2 bis 2,5 Millionen DM erhalten. Als Heidemanns Anwalt die Tonbandmitschnitte als Beweis einbringt, wird die Sitzung vertagt. Die Kassetten werden nicht als Beweis genehmigt, woraufhin Heidemanns Anwalt ihm ein Geständnis empfiehlt. Heidemann verweigert dies. Obwohl ihm seine Frau Isabell zustimmt, trennt sie sich von ihm. Kujau wird wegen Betrugs in Tateinheit mit Urkundenfälschung zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und sechs Monaten, Heidemann wegen Betrugs zu vier Jahren und acht Monaten verurteilt.

Die Serie endet mit einer Redaktionssitzung, in der Elisabeth eine Ansprache über die Schuld und Fehler bei dem Skandal hält. Man sieht Kujau, wie er im Gefängnis künstlerisch tätig ist und Heidemann, wie er die Tonbandmitschnitte mit Schreibmaschine abtippt. Als er den Play-Button eines Abspielgeräts drückt, hört man einen originalen Mitschnitt des Anfangs des ersten Telefongesprächs zwischen Heidemann und Kujau nach der Enthüllung der Fälschung.

Hintergrund

Die Miniserie wurde vom 7. April 2021 bis zum 29. Mai 2021 in Hamburg und Nordrhein-Westfalen gedreht.[3] Sie wurde inspiriert vom gleichnamigen Podcast[4], den der Stern 2018 mit Malte Herwig und Isa von Heyl produzierte, nachdem in den Archiven der Zeitschrift Originalaufnahmen von Telefongesprächen zwischen Heidemann und Kujau gefunden worden waren[5]. Am 23. Oktober 2021 fand die Premiere im Kölner Filmpalast im Rahmen des Film Festival Cologne statt.[6]

Rezeption

Kritiken

„»Faking Hitler« ist keine durchgeknallte Groteske wie »Schtonk!«. Helmut Dietls Film ist, wie man beim Wiederansehen feststellen kann, gerade wegen seines Haudrauf-Humors nicht besonders gut gealtert. Wosch erzählt nun einen fast konventionellen Krimi mit viel Achtzigerjahre-Zeitkolorit. In dem steuern die beiden Hochstaplerbegabungen Kujau und Heidemann mit heiterer Zwangsläufigkeit aufeinander zu. Bleibtreus Kujau ist ein nahezu ehrbarer Gauner.“

Wolfgang Höbel: Der Spiegel[1]

Auszeichnungen

Beim Wettbewerb Deutscher Fernsehpreis wurde die Serie 2022 als „Beste Drama-Serie“ ausgezeichnet und der Hauptdarsteller Moritz Bleibtreu als bester Schauspieler.[7] Helmut Zerlett und Robert Matt waren für die Musik zur Serie in der Kategorie Beste Musik Fiktion nominiert.[3]

Beim Venice TV Award 2022 wurde Faking Hitler als beste Serie nominiert.[8]

Einzelnachweise

  1. a b Wolfgang Höbel: Serie über falsche Hitler-Tagebücher. Ein Mobiltelefon hätte die »Stern«-Blamage verhindern können. In: Der Spiegel. 29. November 2021, abgerufen am 5. Januar 2022.
  2. Nicole Ankelmann: Von Nazis, Narzissten und gefallenen Helden. Abgerufen am 5. Oktober 2022.
  3. a b Faking Hitler bei crew united, abgerufen am 15. September 2022.
  4. Faking Hitler: Die wahre Geschichte der gefälschten Hitler-Tagebücher. 15. September 2022, abgerufen am 8. Juli 2024.
  5. "Lass das Material sprechen." – Malte Herwig über “Faking Hitler”. 10. Oktober 2022, abgerufen am 8. Juli 2024 (deutsch).
  6. Faking Hitler. In: Produktionen. UFA Fiction, abgerufen am 5. Januar 2022.
  7. Tränen bei den Zarrellas, Preise für „Faking Hitler“. Abgerufen am 6. Oktober 2022.
  8. Venice TV Award Winners and Nominees. Abgerufen am 6. Oktober 2022.