European Payments Alliance

Die European Payments Alliance (EuroPA) ist ein Verband mit dem Ziel eine einheitliche europäische Zahlungslösung zu entwickeln und die Interoperabilität sich einander ergänzender mobiler Zahlungslösungen verschiedener Unternehmen zu fördern. Er wurde im Dezember 2023 vom italienischen Interbankennetzwerk Bancomat, dem spanischen Mobile-Payment-Unternehmen Bizum und dem portugiesischen Unternehmen Sibs (Betreiber des mobilen Zahlungsdienstes MB Way) gegründet. Wie die European Payments Initiative (Betreiberin von Wero) ist es das Ziel von EuroPA, ein europäisches Zahlungssystem bereitzustellen, das den US-Zahlungsanbietern die Kontrolle entreißen kann.

Im April 2023 verließen mehrere Banken, die das Bankensystem ihrer jeweiligen Staatenrepräsentierten, die European Payments Initiative und das Weroprojekt. Sie befürchteten, dass die für das damalige Projekt einer Bankkarte für ganz Europa erforderliche neue technische Infrastruktur die Installation neuer elektronischer Zahlungsterminals bei Händlern, die Aktualisierung oder den Austausch von Geldautomaten sowie die Beantragung aller Bankkarten der Kunden erfordern würde. Infolge dieser Austritte gab die European Payments Initiative das Bankkartenprojekt auf.^[1] Diese Spaltung führte in Südeuropa zur Gründung der European Payments Alliance.^[2]

Im Dezember 2023 unterzeichneten Bancomat, Bizum und Sibs eine Absichtserklärung zur Gründung einer Partnerschaft im Bereich digitale Zahlungen.^[3]

Im November 2024 nahm EuroPA einen Dienst in Betrieb, der es ihren jeweiligen Nutzern und Kunden ermöglicht, jeweils in Italien, Spanien und Portugal Sofortzahlungen per Smartphone zu tätigen (vergleichbar einer Echtzeitüberweisung).^[4] Die drei Unternehmen gaben außerdem bekannt, dass sie in Gesprächen seien, weitere Unternehmen in ihre Partnerschaft aufzunehmen und so ihren Service in Europa auszuweiten.

Am 31. März 2025 führten Bancomat, Bizum und MB Way die ersten sofortigen grenzüberschreitenden Transaktionen ein.^[5]

Im Mai 2025 unterzeichneten der norwegische Mobilfunkanbieter Vipps MobilePay (Betreiber der mobilen Zahlungsdienste Vipps und MobilePay) und das polnische Mobilfunksystem Blik eine Absichtserklärung zum Beitritt zur EuroPA-Allianz und erweiterten damit die Reichweite des interoperablen Systems auf Nutzer in Dänemark, Finnland, Norwegen, Polen und Schweden.^[6] Im Juni 2025 trat das griechische Unternehmen DIAS dem Verband bei.^[7]

Am 23. Juni 2025 gaben die European Payments Alliance und die European Payments Initiative (Verband hinter Wero) ihre Zusammenarbeit und die Gründung einer Partnerschaft bekannt, um Lösungen für die Entwicklung einer grenzüberschreitenden digitalen Zahlungslösung zu finden, die die Interoperabilität der Zahlungen innerhalb Europas verbessern soll.^[8] Eine solche Partnerschaft würde 15 europäische Länder umfassen (mit einer Gesamtbevölkerung von rund 382 Millionen Einwohnern, was 84 % der Europäischen Union und Norwegens entspricht). Diese Verknüpfung bestehender Zahlungslösungen könnte der Europäischen Union einen Weg zu Souveränität und Unabhängigkeit von den USA im Bereich der Zahlungslösungen ebnen (ein Markt, der von US-amerikanischen Zahlungskartendienstleistern wie Paypal, Visa, Mastercard und American Express dominiert wird).^[9] Die Markteinführung soll schrittweise erfolgen und zu Beginn die 13 Märkte abdecken, in denen die Lösungen bereits verfügbar sind: Andorra, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Portugal, Spanien und Schweden.^[10]