Europäische Besiedlung in Araukanien

Die Schweizerische Wohlfahrtsgesellschaft von Victoria am Ende des 19. Jahrhunderts

Die europäische Besiedlung der Region Araukanien, einschließlich der heutigen Región de La Araucanía und der Provinz Arauco im Süden Chiles, war ein bedeutender Prozess der Bevölkerungsansiedlung, Städteentwicklung sowie landwirtschaftlichen Erschließung. Dieser Prozess wurde durch die Gründung von Gemeinden durch europäische Einwanderer vorangetrieben und ab 1883 von der chilenischen Regierung aktiv gefördert, nachdem die militärischen Auseinandersetzungen im Zuge der Okkupation Araukaniens beendet worden waren. Ziel dieser Maßnahmen war die territoriale Erweiterung des chilenischen Staatsgebiets gegen Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Besiedlungen erfolgten parallel zur europäischen Expansion nach Chiloé und verliefen unter vergleichbaren Rahmenbedingungen.[1] Nicht in diese Betrachtung eingeschlossen sind Kreolen spanischer Abstammung, die bereits vor der Unabhängigkeit Chiles eingewandert und inzwischen chilenische Staatsbürger waren, da sie nicht mehr als ausländische Bevölkerung galten.

Da diese Initiative von der Republik Chile sechzig Jahre nach ihrer Unabhängigkeit vom spanischen Kolonialreich geplant wurde, wurden europäische Einwanderer angeworben, die sich freiwillig im Land niederließen, mit dem Ziel, sich vollständig in die überwiegend spanischsprachige und kreolisch-mestizische chilenische Gesellschaft zu integrieren.[2] Daher wird dieser Prozess von der chilenischen Geschichtsschreibung nicht als eine Form des Kolonialismus betrachtet, auch wenn die Behandlung der indigenen Bevölkerung in einigen Aspekten und Kontexten kritisch gesehen wird.[3] Während des gesamten Prozesses griffen keine ausländischen Mächte oder Nationen ein.[4]

Vorgeschichte

Besiedlung Araukaniens nach der Befriedung

1903 in Gorbea gegründete Burengemeinde

Die nach der sogenannten „Befriedung“ von Araukanien besiedelten Gebiete wurden zur Zeit des Arauco-Krieges von der Generalkapitanat von Chile als La Frontera (Die Grenze) bezeichnet.[5] Diese Bezeichnung beruhte auf dem Umstand, dass es der spanischen Kolonialmacht aufgrund des anhaltenden Widerstands der Mapuche nicht gelungen war, das Gebiet vollständig in ihr Herrschaftsgebiet zu integrieren. Infolgedessen war das chilenische Staatsgebiet über lange Zeit de facto auf den Abschnitt zwischen den Flüssen Biobío und Toltén begrenzt.[6] Diese geopolitische Lage stellte ein strategisches Problem für die chilenischen Behörden dar, die nach der Unabhängigkeit von Spanien bestrebt waren, das nationale Territorium durch die Gründung strategisch gelegener Siedlungen zu konsolidieren. Ziel war es, staatliche Souveränität zu festigen, mögliche ausländische Invasionen zu verhindern und wirtschaftliche Potenziale der Region zu erschließen.[7]

Nach dem Ende des Salpeterkriegs ließ das Interesse der chilenischen Mehrheitsbevölkerung an der Besiedlung Araukaniens deutlich nach. Staatliche Ressourcen und politische Maßnahmen konzentrierten sich zu dieser Zeit vorrangig auf die Chilenisierung der zuvor peruanischen Gebiete Tacna, Arica und Tarapacá, wobei die beiden letzteren heute Teil der chilenischen Regionen Arica y Parinacota und Tarapacá sind.[5] Um dennoch die Ansiedlung im Süden zu fördern, begann die Regierung mit der Anwerbung ausländischer Siedler, die die gewünschten landwirtschaftlichen und kulturellen Voraussetzungen mitbrachten. Zu diesem Zweck wurden spezielle Besiedlungsagenten eingesetzt, die vor allem in Europa aktiv Einwanderer rekrutierten. Dieses Vorgehen folgte einem Modell, das zuvor bereits bei der Besiedlung der Region um den Llanquihue-See Anwendung gefunden hatte. Rechtliche Grundlage bildete das chilenische „Gesetz zur selektiven Einwanderung“ von 1845, das insbesondere die Zuwanderung deutschsprachiger Siedler unterstützte. Das vom chilenischen Präsidenten Manuel Bulnes Prieto erlassene Gesetz sicherte den ankommenden Siedlern eine Reihe von Garantien zu, einschließlich der sofortigen Einbürgerung als chilenische Staatsbürger.[8]

Der Grenzvertrag zwischen Argentinien und Chile von 1881, der in mehreren Abschnitten Spielraum für unterschiedliche Auslegungen ließ,[9][10] sowie frühere Versuche englischer und niederländischer Freibeuter, in das Gebiet der heutigen Region Araukanien vorzudringen,[11] führten dazu, dass die chilenischen Behörden die Besiedlung des südlichen Territoriums zunehmend unter dem Gesichtspunkt der nationalen Sicherheit und territorialen Souveränität betrachteten. Hinzu kam der erfolglose Versuch des französischen Abenteurers Orélie Antoine de Tounens, Mitte des 19. Jahrhunderts ein „Königreich von Araukanien und Patagonien“ auszurufen, in dem er sich selbst zum „König der Mapuche“ ernannte. Diese und ähnliche Entwicklungen verstärkten den politischen Willen in Chile, eine effektive staatliche Präsenz in der Region zu etablieren.[12]

Einheimische Gemeinschaften unterzeichneten nach militärischen Niederlagen Vereinbarungen mit dem chilenischen Staat, wobei die Bedingungen durch staatliche Vorgaben bestimmt waren. Die offizielle Politik sah eine räumliche Trennung zwischen indigenen Gruppen und neu angesiedelten Siedlern vor. Indigene Familien erhielten sogenannte títulos de merced, die ihnen eine gewisse kollektive Landnutzung und kulturelle Autonomie ohne Souveränität zusichern sollten. Den als „Siedler“ anerkannten europäischen Einwanderern wurden ihrerseits Grundstücke zugewiesen, die über das Ministerium für Äußeres, Kultus und Besiedlung je nach Familienstand und Herkunft verwaltet wurden.[13] Ein Teil der Zuwanderer kam auch unabhängig nach Chile und konnte staatlich verfügbares Land direkt erwerben oder beleihen. Die rechtliche Grundlage für diese Maßnahmen war das Gesetz „Gründung von Siedlungen in indigenen Gebieten“ (Ley de fundación de colonias en territorios indígenas), das am 4. Dezember 1866 vom chilenischen Nationalkongress verabschiedet wurde.[14]

Laut einer amtlichen Erhebung aus dem Jahr 1901 lebten in der Region Araukanien rund 36.000 in Europa geborene Personen. Etwa 24.000 davon waren durch das staatliche Besiedlungsprogramm angeworben worden, während rund 12.000 auf eigene Initiative nach Chile eingewandert waren. Diese Gruppe machte etwa 1,3 % der Gesamtbevölkerung des Landes gemäß der Volkszählung von 1895 aus.[15]

Sozioökonomische Voraussetzungen

Eine italienische Migrantenfamilie und ihre Kinder in Capitán Pastene im Jahr 1910

Bei der Ankunft der Siedler befand sich die Region in einem Zustand extremer Armut: Analphabetismus war weit verbreitet, die Lebenserwartung gering und grundlegende öffentliche Dienste wie Gesundheitsversorgung, Bildung, Transport, öffentliche Sicherheit, Feuerwehr, Trinkwasser und Abwasserentsorgung fehlten weitgehend oder existierten nur in rudimentärer Form, unter prekären Bedingungen.[16] Hinzu kam das Fehlen einer ausgebauten Verkehrsinfrastruktur. Die mangelnden Straßenverbindungen zwischen den verschiedenen Ortschaften erschwerten sowohl den innerregionalen Verkehr als auch die Kommunikation erheblich.

Nach ihrer Ansiedlung gründeten die europäischen Siedler in vielen Ortschaften der Araukanie die ersten laizistischen Schulen und Krankenhäuser. Dank der Anwesenheit von Lehrkräften und Ärzten mit Studienabschlüssen aus Europa und einigen chilenischen Universitäten (vor allem Santiago) konnten sie diese Einrichtungen etablieren.[17]

Zuvor hatten überwiegend römisch-katholische Missionare – darunter Franziskaner, Kapuziner und Jesuiten – den Bildungsauftrag übernommen, vorrangig unter dem Begriff der „missionarischen Bildung“.[18]

Auch in der Berichterstattung trugen die Siedler zur regionalen Entwicklung bei: Sie gründeten die ersten lokalen Zeitungen, darunter El Colono, die von 1885 bis 1938 in Angol erschien und die sogenannte „informationelle Wüste“ der Provinz Malleco beendete.[19]

In puncto öffentliche Sicherheit waren vor der Besiedlung zahlreiche Regionen durch Banden und einzelne Gesetzlose geprägt, darunter Viehdiebe und Straßenräuber, die dank ihrer Ortskenntnis in den Wäldern, Hügeln und Sümpfen unbemerkt operieren konnten. Die neuen Einwanderer wurden vermehrt Opfer solcher Überfälle.[20]

Zur Eindämmung der Kriminalität stellte die chilenische Armee 1896 die Einheit Cuerpo de Gendarmes de las Colonias unter der Führung von Kapitän Pedro Trizano Avezzana auf. Diese paramilitärisch organisierte Truppe agierte als ländliche Polizeieinheit und hatte die Aufgabe, in den frisch besiedelten Gebieten für Sicherheit zu sorgen.[21]

Klimafaktor

Das Klima der chilenischen Regionen Biobío und La Araucanía weist in vielen Aspekten Parallelen zum gemäßigten Klima Mitteleuropas auf. Beide Regionen verfügen über ausgeprägte Jahreszeiten, mit milden bis warmen Sommern und relativ kühlen, feuchten Wintern. Die durchschnittlichen Niederschlagsmengen sowie die Temperaturschwankungen über das Jahr ähneln in weiten Teilen jenen in Ländern wie Deutschland, der Schweiz oder Österreich.[22]

Diese klimatische Ähnlichkeit spielte bei der europäischen Besiedlung Südchiles seit dem 19. Jahrhundert eine bedeutende Rolle. Insbesondere für Siedler aus Mitteleuropa bot das vergleichbare Klima günstige Voraussetzungen für die landwirtschaftliche Nutzung und erleichterte die Anpassung an die lokalen Umweltbedingungen. Die Ähnlichkeit der Vegetation, Böden und klimatischen Verhältnisse ermöglichte es vielen Auswanderern, vertraute landwirtschaftliche Praktiken und Bauweisen mit Erfolg anzuwenden. In diesem Zusammenhang wird häufig darauf hingewiesen, dass sich Migrantengruppen im Allgemeinen besser an Regionen anpassen können, deren natürliche Gegebenheiten den Bedingungen ihrer Herkunftsländer ähneln.[23]

Von Europäern gegründete Gemeinden

Denkmal für deutschsprachige Auswanderer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Colonia Humán, im heutigen Los Ángeles, der Provinzhauptstadt von Biobío.

Im Zuge der europäischen Besiedlung der Region Araukanien entstanden zahlreiche Gemeinden, die von europäischen Einwanderern gegründet wurden. Diese Siedlungen entwickelten sich unterschiedlich und weisen heute je nach Größe, Lage und Bevölkerungsentwicklung verschiedene politische und administrative Status auf. Aufgrund der weiterhin bestehenden soziokulturellen Verbindungen unterhalten mehrere europäische Staaten Honorarkonsulate in Temuco und Concepción, den Regionalhauptstädten der Regionen La Araucanía und Biobío. Die folgenden Gemeinschaften wurden seit dieser Zeit gegründet oder zeichnen sich durch eine bedeutende Präsenz europäischer Auswanderer folgender Herkunft aus:[24]

  • Österreichische Präsenz: Colonia Humán.
  • Niederländische oder burische Präsenz: Boroa, Faja Maisan, Gorbea und Pitrufquén.
  • Britische Präsenz: Lebu, Quino und Nueva Imperial.
  • Baskische Präsenz: Lebu und Cañete.

Einzelnachweise

  1. Codjambassis Gálvez, Víctor Fernando: El proyecto de colonización de Chiloé 1895–1897: un caso de colonización fallida en Chile. 13. Oktober 2021, doi:10.4151/62737 (ucv.cl [abgerufen am 4. August 2025]).
  2. Romina Green Rioja: Land and the Language of Race: State Colonization and the Privatization of Indigenous Lands in Araucanía, Chile (1871–1916). In: The Americas. Band 80, Nr. 1, Januar 2023, ISSN 0003-1615, S. 69–99, doi:10.1017/tam.2021.143 (cambridge.org [abgerufen am 4. August 2025]).
  3. José Bengoa: Historia del pueblo mapuche: Siglo XIX y XX. LOM Ediciones, 2000, ISBN 979-956-282232-8 (spanisch, google.cl [abgerufen am 4. August 2025]).
  4. Rodrigo Andreucci Aguilera: La incorporación de las tierras de Arauco al Estado de Chile y la posición iusnaturalista de la Revista Católica. In: Revista de estudios histórico-jurídicos. Nr. 20, 1998, ISSN 0716-5455, S. 37–84, doi:10.4067/S0716-54551998000200002 (spanisch, scielo.cl [abgerufen am 4. August 2025]).
  5. a b Arauco Chihuailaf: El Estado chileno y la región de la Frontera a fines del siglo XIX. In: Amérique Latine Histoire et Mémoire. Les Cahiers ALHIM. Les Cahiers ALHIM. Nr. 28, 28. November 2014, ISSN 1777-5175, doi:10.4000/alhim.5108 (openedition.org [abgerufen am 4. August 2025]).
  6. Armando Cortés: El Bio Bio, reconfiguración espacial de una región histórica. | Tiempo Histórico. doi:10.25074/th.v0i21.1915 (spanisch, academia.cl [abgerufen am 4. August 2025]).
  7. Chilenische Nationalbibliothek: Campañas de la ocupación militar de la Araucanía (1862–1883). In: Memoria Chilena. Abgerufen am 4. August 2025 (spanisch).
  8. Chilenische Nationalbibliothek: Promulgación de la Ley de Colonización de 1845. In: Memoria Chilena. Abgerufen am 4. August 2025 (spanisch).
  9. Pablo Lacoste: La guerra de los mapas entre Argentina y Chile: una mirada desde Chile. In: Historia (Santiago). Band 35, 2002, ISSN 0717-7194, S. 211–249, doi:10.4067/S0717-71942002003500009 (scielo.cl [abgerufen am 4. August 2025]).
  10. Juan Uribe Echeverría: "Resumen de la Historia de Chile", de Francisco A. Encina por Leopoldo Castedo. In: Atenea (Concepción). Band 31, Nr. 351-352, Oktober 1954, ISSN 0718-0462, S. 202–205, doi:10.29393/at351-352-208rhju10208.
  11. Elizabeth Montañez Sanabria: Nodo de corsarios: las islas Mocha y Santa María, siglos XVI y XVII. In: Intus - Legere Historia. Band 17, Nr. 1, 2023, ISSN 0719-8949, S. 246–279 (uai.cl [abgerufen am 4. August 2025]).
  12. Michael Stührenberg, Stephanie Füssenich (Fotos): Plötzlich König. In: Neue Zürcher Zeitung. 10. Februar 2024, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 4. August 2025]).
  13. Fabián Almonacid Z: El problema de la propiedad de la tierra en el sur de Chile (1850–1930). In: Historia (Santiago). Band 42, Nr. 1, Juni 2009, ISSN 0717-7194, S. 5–56, doi:10.4067/S0717-71942009000100001 (spanisch, scielo.cl [abgerufen am 4. August 2025]).
  14. Fundación de poblaciones en el territorio de los indígenas. In: Bibliothek des chilenischen Nationalkongresses. 1866, abgerufen am 4. August 2025 (spanisch).
  15. Etapas de la inmigración alemana en Chile. In: Deutsch-Chilenischer Bund. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. April 2009; abgerufen am 4. August 2025 (spanisch).
  16. Leonardo León: Tradición y modernidad: vida cotidiana en la Araucanía (1900–1935). In: Historia (Santiago). Band 40, Nr. 2, Dezember 2007, ISSN 0717-7194, S. 333–378, doi:10.4067/S0717-71942007000200004 (spanisch, scielo.cl [abgerufen am 4. August 2025]).
  17. Zavala Cepeda, José Manuel: Los colonos y la escuela en la Araucanía: los inmigrantes europeos y el surgimiento de la educación privada laica y protestante en la región de la Araucanía (1887–1915). In: Universum (Talca). Band 23, Nr. 1, 2008, ISSN 0718-2376, S. 268–286, doi:10.4067/S0718-23762008000100013 (scielo.cl [abgerufen am 4. August 2025]).
  18. Sergio Uribe Gatiérrez und Jorge Pinto Rodríguez: Misiones religiosas y Araucanía: Perspectivas para el enfoque histórico de un espacio regional. 2011, abgerufen am 4. August 2025 (spanisch).
  19. Bibliothek der Universidad de La Frontera: Prensa Histórica Regional. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Juni 2025; abgerufen am 4. August 2025 (spanisch).
  20. Leonardo Leon: Bandidos y malhechores en la Araucanía. 29. November 2014 (academia.edu [abgerufen am 4. August 2025]).
  21. Policías rurales en Chile: los Gendarmes de las Colonias, 1896–1907 | Investigación 2025 UAH. 3. Mai 2024, abgerufen am 4. August 2025 (es-CL).
  22. Klima Chile - Klimadiagramm, Klimatabelle. In: WetterKontor. Abgerufen am 4. August 2025.
  23. Matías González Marilicán: ¿Colonizando el valle central y el borde costero? Dos historias de inmigración y de adaptación ambiental en el antiguo departamento de Imperial, región de La Araucanía (1866–1920). In: Revista de Historia. Band 2, Nr. 27, 17. Dezember 2020, ISSN 0717-8832, doi:10.29393/rh27-11cvmg10011 (spanisch, udec.cl [abgerufen am 4. August 2025]).
  24. Allgemeine Inspektion der Kolonisation und Einwanderung von Chile: Registro General de colonos extranjeros contratados (1883–1902). In: Chilenisches Nationalarchiv. Abgerufen am 4. August 2025 (spanisch).