Eugen Fiderer

Abt Eugen Fiderer 1953

Eugen Fiderer OCist (* 24. Februar 1894 in Emerkingen, Württemberg; † 16. Februar 1973 in Monte Rosso, Italien) war Abt des Klosters Stams.

Leben

Josef Aloys Fiderer wurde als jüngstes von neun Kindern des Schneidermeisters Josef Fiderer und seiner Frau Klara geb. Friton im württembergischen Emerkingen geboren.

Nach dem Besuch der Lateinschule in Munderkingen (1904–1907) trat er in das Kloster Sittich ein, begann am 14. August 1910 dort sein Noviziat und nahm den Ordensnamen Eugen an. Am 15. August 1911 feierte er seine Profess und wurde am 12. Juli 1916 durch Erzbischof Franz Borgia Sedej von Görz zum Priester geweiht.

In den folgenden Jahren leitete er als Rektor das Studienhaus in Laibach Ljubljana. 1943 musste er Sittich verlassen und ging nach Poblet / Spanien um beim Wiederaufbau des Klosters zu helfen.

Ab 1. Juli 1946 wurde er von der Ordensleitung zum Oberen des Stifts Stams in Tirol ernannt. Als Prior übernahm er die Leitung des von den Nationalsozialisten bis Kriegsende besetzten Klosters und das Wirken des klösterlichen Lebens wurde im Stift wieder aufgenommen.

Am 1. Oktober 1949 wurde er zum 40. Abt von Stams gewählt. Die Benediktion erhielt er durch den Innsbrucker Bischof Paulus Rusch am 9. Oktober 1949.

Die Zeit des Zweiten Weltkrieges verbrachte er im spanischen Poblet. Er las mehrfach das Buch von de Heredia „Fuenta de Energia“. 1952 übersetzte Abt Eugen das Buch in die deutsche Sprache mit dem Text „Eine Quelle der Kraft“ vom Bittgebet, das Berge versetzt.

Während seiner Amtszeit wurde auch 1967 das weit über die Grenzen Österreichs bekannte Stamser Skigymnasium gegründet deren Träger neben dem Land Tirol auch das Stift Stams ist.

Nach fast vier Jahrzehnten resignierte er am 8. Juli 1968 auf sein Amt. Seinen Ruhestand verbrachte er in Meran / Südtirol. Dort unterstützte er als Seelsorger die Kirchengemeinde in Untermais. Sein letzter Besuch in seiner Heimatgemeinde war 1971 anlässlich des Kreismusikfestes des Musikvereins Emerkingen.

Abt Eugen Fiderer starb am 16. Februar 1973 während eines Erholungsaufenthalts in Monte Rosso / Italien. Er wurde an seinem 79. Geburtstag am 24. Februar 1973 unter großer Anteilnahme in der Blutskapelle in Stams beigesetzt.

Auszeichnungen

  • 1964 überreichte Bürgermeister Josef Fuchs Abt Eugen anlässlich seines 70. Geburtstags die Ernennungsurkunde zum Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Emerkingen.
  • Ehrenzeichen des Landes Tirol
  • In der Stamser Siedlung und in seiner Heimatgemeinde Emerkingen erinnert eine Straße an den langjährigen Abt des Zisterzienserstiftes von Stams.

Veröffentlichungen als Übersetzer

  • Carlos María de Heredia: Eine Quelle der Kraft. Vom Bittgebet, das Berge versetzt. Tyrolia, Innsbruck 1952.
VorgängerAmtNachfolger
Stephan MariacherAbt von Stift Stams
1949–1968
Bruno Heinrich