Eubabrunn

Eubabrunn
Koordinaten: 50° 18′ N, 12° 23′ O
Eingemeindung: 1. Januar 1936
Eingemeindet nach: Erlbach
Postleitzahl: 08258
Vorwahl: 037422
Eubabrunn (Sachsen)
Eubabrunn (Sachsen)
Lage von Eubabrunn in Sachsen
Eubabrunn, Blick von den Zollhäusern

Eubabrunn ist ein Ortsteil der Stadt Markneukirchen im Vogtlandkreis (Freistaat Sachsen). Er wurde am 1. Januar 1936 nach Erlbach eingemeindet und kam mit dieser Gemeinde am 1. Januar 2014 zur Stadt Markneukirchen.

Die hier verbreitete südvogtländisch/nordbairische Mundart unterscheidet sich von denen des restlichen Vogtlandes, da die Siedler, die sich hier ansiedelten, aus dem nordbairisch/oberpfälzer Gebiet und aus dem Egerland kamen.[1]

Geografie

Lage

Eubabrunn liegt im Süden des sächsischen Teils des historischen Vogtlands bzw. Oberen Vogtlands und gehört auch bezüglich des Naturraums zum Oberen Vogtland innerhalb des Naturraums Vogtland. Im Süden und Osten grenzt der Ort an die Tschechische Republik. Östlich von Eubabrunn liegt der zum Elstergebirge gerechnete Gipfel Vysoký kámen (Hoher Stein) (773 m ü. NN) auf tschechischem Staatsgebiet. Die im Ort entspringenden Bäche entwässern über den Schwarzbach in die Weiße Elster. Eubabrunn liegt im Naturpark Erzgebirge/Vogtland.

Nachbarorte

Hetzschen Erlbach Počátky (Ursprung)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Kostelní (Kirchberg), Kámen (Stein)
Wernitzgrün

Geschichte

Freilichtmuseum Eubabrunn

Im Jahr 1165 findet die Lokalität erstmals eine Erwähnung. Noch nicht als Dorf, aber schon als Flur nach dem eibenreichen Quellbach, der als Ivinbůrne benannt ist. 1378 wird das Dorf als Ywenbrůn erstmals quellenmäßig als Ort belegt. Gedeutet heißt dieser Name so viel wie „Ort am Quellbach, der mit Eiben bestanden ist“ bzw. „Der Brunnen zwischen den Eibenbäumen“. Im Zeitraum von 1378 bis 1542 war das Dorf eine Wüstung. Eine Gutsherrschaft von Erlbach hatte erst nach 1600 wieder Ansiedlungen veranlasst. Das Rittergut befand sich seitab der dörflichen Bebauung und stand als Vorwerk in Abhängigkeit des Erlbacher Gutes. Die grundherrschaftlichen Rechte lagen seit 1606 bei dem Rittergut. Im 19. Jahrhundert entstanden weitere Wirtschaftsgebäude und andere landwirtschaftliche Nebengebäude.[2][3] Das Rittergut besaß ein Vorwerk in Wernitzgrün.[4]

Seit dem 17. Jahrhundert wurde das Dorf auch von den Einflüssen des Musikinstrumentenbaus geprägt, der durch böhmische Exulanten, d. h. Glaubensflüchtlinge, mitgebracht wurde und der Gegend um Markneukirchen den Namen „Musikwinkel“ einbrachte.[1] Eubabrunn gehörte bis 1856 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Voigtsberg.[5] Nach 1856 gehörte der Ort zum Gerichtsamt Markneukirchen und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Oelsnitz.[6]

Am 1. Juni 1936 wurde Eubabrunn nach Erlbach eingemeindet.[7] Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam Eubabrunn als Ortsteil der Gemeinde Erlbach im Jahr 1952 zum Kreis Klingenthal im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), der im Jahr 1990 als sächsischer Landkreis Klingenthal fortgeführt wurde und 1996 im Vogtlandkreis aufging. Mit der Eingliederung der Gemeinde Erlbach in die Stadt Markneukirchen wurde Eubabrunn am 1. Januar 2014 ein Ortsteil von Markneukirchen.

Bis 2011 war Eubabrunn staatlich anerkannter Erholungsort, von 2015 bis 2021 „staatlich anerkannter Kurort“ (Luftkurort).[8][9][10][11]

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl[12]
1793 19 Häusler
1834 129
1871 211
Jahr Einwohnerzahl
1890 227
1910 172
1925 176

Öffentlicher Nahverkehr

Der Ort ist mit der StadtBus-Linie 31 des Verkehrsverbunds Vogtland an Markneukirchen angebunden. Dort besteht Anschluss zur PlusBus-Linie 30 nach Adorf und Bad Elster.

Sehenswürdigkeiten

Commons: Eubabrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eubabrunn im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. a b Archivierte Kopie (Memento vom 4. März 2014 im Internet Archive), Informationsseite über Eubabrunn vom dortigen Freilichtmuseum.
  2. Eubabrunn. In: Das Obere Vogtland (= Werte unserer Heimat. Band 26). 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1976, S. 125.
  3. Ernst Eichler, Volkmar Helfritzsch, Johannes Richter: Die Ortsnamen des sächsischen Vogtlandes. 1. Das Namenbuch. (= Schriftenreihe; 50), Vogtlandmuseum Plauen, Plauen 1983, S. 32.
  4. Siegfried Schönherr: Zur Herausbildung und Auflösung der selbständigen Gutsbezirke im Umfeld von Bad Elster. In: Mitteilungen des Vereins für vogtländische Geschichte, Volks- und Landeskunde, 28. Jahrgang (2022), S. 138–151, hier S. 146.
  5. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 74 f.
  6. Die Amtshauptmannschaft Oelsnitz im Gemeindeverzeichnis 1900. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. März 2023; abgerufen am 31. Juli 2025.
  7. Eubabrunn im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 20. September 2025.
  8. 2006 Erholungsort, siehe Bekanntmachung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit über die Änderung der Liste der Sächsischen Kur- und Erholungsorte gemäß § 3 Abs. 5 Sächsisches Kurortegesetz (SächsKurG) vom 25. Oktober 2006 (SächsABl. S. 1012) auf: revosax.sachsen.de
  9. 2011 kein Erholungsort mehr, siehe Bekanntmachung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr über die Änderung der Liste der Kur- und Erholungsorte im Freistaat Sachsen gemäß § 3 Abs. 5 SächsKurG vom 4. Oktober 2011 (SächsABl. S. 1447) auf: revosax.sachsen.de
  10. 2015 Kurort, siehe Bekanntmachung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr über die Änderung der Liste der Kur- und Erholungsorte im Freistaat Sachsen gemäß § 3 Absatz 5 des Sächsischen Kurortegesetzes vom 25. November 2015 (SächsABl. S. 1708) auf: revosax.sachsen.de
  11. 2021 kein Kurort mehr, siehe Bekanntmachung des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus über die Änderung der Liste der Kur- und Erholungsorte im Freistaat Sachsen gemäß § 3 Absatz 5 des Sächsischen Kurortegesetzes (SächsKurG) vom 14. Dezember 2021 (SächsABl. S. 1720) auf: revosax.sachsen.de.
  12. Vgl. Eubabrunn im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen