Eryri-Nationalpark

Eryri-Nationalpark

Gipfel des Crib Goch
Gipfel des Crib Goch
Gipfel des Crib Goch
Eryri-Nationalpark (Vereinigtes Königreich)
Eryri-Nationalpark (Vereinigtes Königreich)
Koordinaten: 52° 53′ 53″ N, 3° 50′ 48″ W
Lage: Wales, Vereinigtes Königreich
Fläche: 2130 km²
Gründung: 1951
Adresse: eryri.gov.wales
Lage des Nationalparks im Norden von Wales
Lage des Nationalparks im Norden von Wales
Lage des Nationalparks im Norden von Wales
Llyn Hywel, Rhinog Fawr (links) und Rhinog Fach von Y Llethr
Llyn Hywel, Rhinog Fawr (links) und Rhinog Fach von Y Llethr
Llyn Hywel, Rhinog Fawr (links) und Rhinog Fach von Y Llethr

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Eryri-Nationalpark (walisisch Parc Cenedlaethol Eryri; englisch Eryri National Park; ehemals Snowdonia-Nationalpark) ist eine Region im Norden von Wales und als Nationalpark geschützt. Sie ist für ihre spektakulären Bergketten bekannt. Der frühere englische Name leitet sich vom höchsten Berg in Wales, dem 1085 m hohen Snowdon, ab. Der walisische Name (Eryri, ) stammt vom Wort eryr (deutsch „Adler“) ab. Am 16. November 2022 beschloss die Verwaltung des Snowdonia-Nationalparks, künftig den walisischen Namen für den Park zu verwenden.[1]

Der Eryri-Nationalpark ist 2130 km² groß und damit der drittgrößte in Großbritannien. Er war 1951 der erste der drei walisischen Nationalparks und der dritte in England und Wales, der als solcher ausgezeichnet wurde. Anders als vergleichbare Nationalparks in anderen Ländern gehört das Gebiet zu knapp 70 Prozent Privateigentümern. Eine zentrale Planungsbehörde koordiniert die Nutzung und den Schutz des öffentlichen wie auch des privaten Landes.

Im Parkgebiet, das aus Bergen, offenen Flächen und Wäldern besteht, leben etwa 26.000 Menschen. Auf dem Weideland wird vor allem Schafzucht betrieben.

Swallow Falls
Welsh Highland Railway in Rhyd Ddu

Gebirgsregionen des Parks

Carneddau. Dies ist die nördlichste Gruppe. Sie zieht sich von der Küste südwestwärts nach Bethesda. Wichtigste Gipfel: Carnedd Llewelyn (1064 m), Carnedd Dafydd (1044 m), Pen Lithrig y Wrach (799 m) und Creigiau Gleision (678 m).

Glyderau. Diese Kette verläuft vom Nordwesten nach Südwesten zwischen der Carneddau und der Snowdon-Range. Höchste Gipfel: Glyder Fawr (1001 m), Glyder Fach (994 m), Y Garn (947 m), Elidir Fawr (924 m) und Tryfan (917 m).

Snowdon Range. Vom Snowdon aus verlaufen sechs Bergarme in alle Richtungen. Höchste Gipfel: Snowdon (1085 m), Crib-y-Ddysgl (Garnedd Ugain; 1065 m), Crib Goch (923 m) und Y Lliwedd (898 m). Sir Edmund Hillary trainierte am Mount Snowdon für seine Besteigung des Mount Everest.

Die Berge westlich der Straße von Caernarfon über Beddgelert nach Porthmadog. Die Gebirgsregion untergliedert sich in drei Gebirgsgruppen: das Massiv des Moel Hebog (783 m) mit dem Moel-ddu (553 m), den Nantlle-Grat (Craig Cwm Silyn, 734 m; Trum y Ddysgl, 709 m) und den Mynydd Mawr (698 m).

Moelwynion. Das Bergland westlich, östlich und nördlich von Blaenau Ffestiniog. Höchste Berge: Moel Siabod (872 m) und Moelwyn Mawr (770 m).

Arenigs. Das Bergland nordöstlich von Dolgellau, östlich des Llyn Trawsfynydd, westlich des Llyn Tegid und südwestlich von Cerrigydrudion. Höchste Berge: Arenig Fawr (854 m), Moel Llyfnant (751 m), Rhobell Fawr (734 m), Arenig Fach (689 m) und Carnedd y Filiast (669 m).

Rhinogydd. Das Bergland zwischen den Unterläufen des Afon Dwyryd im Norden und des Afon Mawddach im Süden. Höchste Berge: Y Llethr (756 m), Diffwys (750 m), Rhinog Fawr (720 m) und Rhinog Fach (712 m).

Cader Idris. Höchster Gipfel des Gebirgsmassivs: Penygadair (893 m).

Die Gebirgskette zwischen Tywyn und Llanuwchllyn. Wichtigste Berge von Nordost nach Südwest: Esgeiriau Gwynion (671 m), Aran Fawddwy (905 m), Glasgwm (779 m), Maesglase (679 m), Tarren y Gesail (667 m) und Tarrenhendre (634 m).

Fauna

Die Bedeutung des Eryri-Nationalparks bei der Erhaltung von Lebensräumen und der Tierwelt in der Region spiegelt sich in der Tatsache, dass fast 20 % der Gesamtfläche von britischem und europäischem Recht geschützt wird. Die Hälfte dieser Fläche wurde seitens der Regierung im Rahmen der europäischen FFH-Richtlinie als besonderes Schutzgebiet (Special Area of Conservation) festgelegt.[2]

Seltene Säugetiere im Park sind Fischotter, Iltisse und wilde Ziegen; der Baummarder wurde seit vielen Jahren nicht gesehen.[3] Seltene Vögel sind Kolkrabe, Wanderfalke, Fischadler, Merlin und Rotmilan. Ein anderer berühmter Bewohner Snowdonias ist der Snowdon- oder Rainbow-Käfer (Chrysolina cerealis). Der Park hat drei RAMSAR-Gebiete: Dyfi als Mündungsbiosphärenreservat, Cwm Idwal und Llyn Tegid.[2]

Klima

Der Eryri-Nationalpark ist eine der niederschlagreichsten Regionen des Vereinigten Königreichs. Im Mittel werden am Crib Goch 4473 mm/Jahr gemessen.[4][5]

Tourismus

Wanderweg nahe Llyn Barfog in Gwynedd

Viele der Wanderer in der Region konzentrieren sich auf den Snowdon, zu dessen Gipfel der Snowdon Mountain Railway führt.[6]

Auch die anderen hohen Berge mit ihren Geröllfeldern, wie etwa der Tryfan, sind unter Wandertouristen beliebt. Der Park hat 2380 km öffentliche Fußwege, 164 km öffentliche Reitwege und 46 km andere öffentliche Wege.[7] Ein großer Teil des Parks wird von öffentlichen Fußpfaden durchzogen.

Commons: Eryri / Snowdonia – Album mit Bildern
Wikivoyage: Snowdonia – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Snowdon: Park to use mountain's Welsh name Yr Wyddfa. In: BBC News. 17. November 2022, abgerufen am 17. November 2022 (englisch).
  2. a b Wildlife. Snowdonia National Park Authority, archiviert vom Original am 22. Februar 2016; abgerufen am 19. August 2013 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eryri-npa.gov.uk
  3. Robin Turner: If you go down to the woods today you might find an endangered pine marten, WalesOnline, 3. August 2009 (englisch). 
  4. Ross Clark: The wetter, the better. The Independent, 28. Oktober 2006, abgerufen am 30. Juni 2014 (englisch).
  5. Catherine Philip: 40 die as one year’s rain falls in a day. The Times, 28. Juli 2005, archiviert vom Original am 1. Juni 2010; abgerufen am 30. Juni 2014 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.timesonline.co.uk
  6. Mike Parker, Whitfield, Paul: The Rough Guide to Wales. 4. Auflage. Rough Guides, 2003, ISBN 978-1-84353-120-3, S. 385 (englisch).
  7. Walks für Region – Snowdonia Berge und Küste. Wandern in North Wales, archiviert vom Original am 29. Mai 2014; abgerufen am 30. Juni 2014 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.walkingnorthwales.co.uk