Erwin Pfefferle
Erwin Pfefferle (* 8. Oktober 1880 in Untermünstertal; † 10. August 1961 ebenda[1]) war ein deutscher Maler, Graphiker und Lithograph.

Pfefferles Werke beschäftigen sich überwiegend mit der Landschaftsmalerei des Schwarzwalds. Er war Mitglied der Münchener Künstlergenossenschaft und stellte ab 1912 regelmäßig bei den Münchener Jahresausstellungen im Königlichen Glaspalast aus.
„Wer Erwin Pfefferle in seinen Darbietungen seit einer Reihe von Jahren verfolgt hat, wird immer aufs neue von der Frische und Entschiedenheit überrascht gewesen sein, durch die er sich mit den künstlerischen Aufgaben auseinandersetzt. Vor allem wird das Männliche und Bestimmte seines Schaffens angenehm empfunden werden, das zwar auch einmal derb und herb, nie aber verwegen oder gewaltsam genannt werden kann.“
Erwin Pfefferle war ein Maler, der mit der Natur und den Menschen stets verbunden war und dies auch in seinen Werken zum Ausdruck brachte. Der gebürtige Münstertaler, der mit elf Jahren bereits Vollwaise war, erlernte die Glasmalerei bei Professor Geiges in Freiburg, arbeitete als Kirchenmaler in Westfalen, besuchte die Kunstakademie in München und wurde 1906 in der Akademie in Karlsruhe Schüler von Hans Thoma.
Als Glasmaler gestaltete er zahlreiche Kirchen künstlerisch mit. Nach dem Besuch der Kunstakademie in Karlsruhe, deren Leiter Hans Thoma war, arbeitete er dort als freischaffender Grafiker und Kunstmaler. Eine Studienreise führte ihn 1913 nach Rom, Neapel, Capri und Venedig und die Schweiz, deren Eindrücke er in Bildern festhielt.
In verschiedenen Techniken und Stilrichtungen widmete er sich sowohl den Radierungen und der Schwarz-Weiß-Kunst als auch der Farbmalerei. So entstanden im Laufe seines künstlerischen Schaffens zahlreiche Arbeiten: Grafiken, Radierungen, Holzschnitte, Stiche und Aquarelle. Religiöse Motive kamen bei ihm nicht zu kurz, seine Vorliebe galt jedoch der Landschaftsmalerei, wovon zahlreiche Bilder, darunter auch aus seiner Heimatgemeinde, Zeugnis geben. Der Königliche Belchen gehörte zu den beliebtesten Motiven. Er hinterließ der Nachwelt mehrere hundert Ölbilder, Zeichnungen, Radierungen und Holzschnitte. Die Mehrzahl seiner Arbeiten befinden sich heute im Privatbesitz von Bürgern in Münstertal und in Bad Krozingen.
Erwin Pfefferle musste in seinem Künstlerleben zahlreiche Rückschläge hinnehmen. Während er im Ersten Weltkrieg verwundet wurde, verlor er im letzten Krieg durch Zerstörung sein damaliges Atelier in Karlsruhe und damit alle seine Bilder. Dennoch ließ er sich nicht entmutigen, sondern kehrte ins Münstertal zurück und begann in seiner Heimatgemeinde von neuem zu malen und arbeitete bis ins hohe Alter. Anlässlich seines 70. Geburtstages verlieh ihm seine Heimatgemeinde das Ehrenbürgerrecht und benannte nach ihm eine Straße im Ortsteil Wasen. Anlässlich des 100. Geburtstages von Erwin Pfefferle ließ die Gemeinde Münstertal am Geburtshaus ihres Ehrenbürgers im Ziegelplatz eine Gedenktafel anbringen.[2]
Literatur
- Joseph August Beringer: Badische Malerei 1770–1920, Seite 186 ff.
- E. A. Seemann: Zeitschrift für bildende Kunst, Band 48
Weblinks
- Literatur von und über Erwin Pfefferle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Erwin Pfefferle in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Werke von Erwin Pfefferle auf Heimat Münstertal
Einzelnachweise
- ↑ Allgemeines Künstlerlexikon
- ↑ Badische Zeitung: Erwin Pfefferle, der Maler aus Münstertal. 4. Oktober 2005, abgerufen am 9. August 2025.