Eroica – The day that changed music forever

Film
Titel Eroica – The day that changed music forever
Produktionsland Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2003
Länge 83 Minuten
Stab
Regie Simon Cellan Jones
Drehbuch Nick Dear
Produktion Liza Marshall
Musik John Eliot Gardiner (Musikalische Leitung),
Ludwig van Beethoven
Kamera Barry Ackroyd
Schnitt Joe Walker
Besetzung

Eroica – The day that changed music forever ist ein britischer Fernsehfilm aus dem Jahr 2003. Im Zentrum der Handlung der BBC-Produktion steht die „Eroica“, die ursprünglich Napoleon Bonaparte gewidmete 3. Sinfonie von Ludwig van Beethoven.

Handlung

Am 9. Juni 1804 probt Ludwig van Beethoven im Palast von Fürst Franz Joseph Maximilian von Lobkowitz unter Anwesenheit des Adels seine neueste Komposition, die dem Ersten Konsul Napoleon Bonaparte gewidmete 3. Sinfonie („Eroica“).

Während die Damen Begeisterung zeigen, reagieren die übrigen Adeligen sowie die Musiker distanziert auf die anspruchsvolle Musik. Auch Beethovens Enthusiasmus für Napoleon Bonaparte, der für die Ideale der Französischen Revolution einzutreten scheint, sorgt für Gesprächsstoff.

Währenddessen lehnt die verwitwete Josephine von Deym Beethovens Heiratsantrag ab, da das Gesetz ihr bei einer Heirat mit einem Bürgerlichen die Fürsorge für ihre Kinder entziehen würde. Um Beethoven die finanzielle Sicherheit zu geben, die er zum Komponieren braucht, bietet Fürst Lobkowitz ihm dafür, die Sinfonie ein halbes Jahr exklusiv nutzen zu dürfen, ein Honorar von 2000 fl. an.

Der bei der Probe anwesende Joseph Haydn prophezeit, dass durch die Neuartigkeit der „Eroica“ von diesem Tag an alles anders sein wird. Während Beethoven seinem Schüler Ferdinand Ries berichtet, dass sich bei ihm erste Hörstörungen bemerkbar machen, erfährt er, dass Napoleon sich zum Kaiser gekrönt hat. Wütend zerknüllt der Musiker das Titelblatt der „Eroica“-Partitur und wirft es zu Boden.

Auszeichnungen

Im Jahr 2004 gewann der Film beim „Prix Italia“ in der Kategorie „Performing Arts“.[1]

Trivia

  • John Eliot Gardiner und Orchestre Revolutionnaire et Romantique, dessen Mitglieder in diesem Film auch weitgehend das Orchester darstellen, hatten bereits 1994 die „Eroica“ eingespielt. Extra für den Fernsehfilm wurde jedoch eine neue Einspielung realisiert, die jedoch nie als eigene CD in den Handel kam, sondern nur als gesonderter Track auf der DVD verfügbar ist.
  • Im Film gibt es lediglich am Anfang eine kurze Sequenz, die den Charakter einer Probe hat. Im Wesentlichen wird die Sinfonie wie in einem Konzert ohne Unterbrechungen gespielt. Auch wenn anzunehmen ist, dass die Musiker jener Zeit mehr noch als heute in der Lage waren, „prima vista“, also „vom Blatt“ zu spielen, wird man annehmen müssen, dass die Situation am 9. Juni 1804 tatsächlich doch mehr den Charakter einer Probe als eines Konzertes hatte. Auch wird die Sinfonie im Film in der uns heute bekannten Form gespielt. Belegt ist aber, dass Beethoven zwischen dem Juni 1804 und der ersten öffentlichen Aufführung der Sinfonie im April 1805 noch mehrfach korrigierte und veränderte und insbesondere Orchestrierung, Dynamik und Artikulation verfeinerte.[2]

Einzelnachweise

  1. prixitalia.rai.it: Past Editions – Winners 1949-2007 (Memento vom 3. März 2012 im Internet Archive; PDF; 420 KB, englisch)
  2. Siehe z. B. Douglas Johnson u. a., The Beethoven Sketchbooks, Oxford 1985, S. 148f.