Ernst von Windheim

Hermann Gustav Ernst von Windheim (* 6. Juni 1891 in Ragnit, Preußisch Litauen; † 31. Januar 1945,[1] nach anderen Angaben 1946)[2] war ein deutscher Verwaltungsjurist in Preußen.

Leben

Seine Familie gehörte seit dem 14. Jahrhundert zu Hannovers Patriziern und ging um 1750 in den Adel über. Seine Eltern waren Hubert Ludwig (Louis) von Windheim und Klara von Gottberg (1867–1951), Tante des späteren SS-Generals Curt von Gottberg und Tochter[3] der Ferdinande von Wernsdorff-Popelken und des Gutsherrn Gustav von Gottberg auf Preußisch-Wilten. Die Mutter lebte als Witwe bis zuletzt in Potsdam.

Der Vater war kgl. preuß. Wirklicher Geheimer Rat und Oberpräsident a. D. Windheim hatte Geschwister, Nichten und Neffen. Seine ältere Schwester Maria war seit 1910 mit Freiherr Wilhelm von Gayl verheiratet, seine Schwester Paula mit dem Gutsherrn Karl von Boddien-Leißienen. Die Brüder Ernst und Ludwig von Windheim waren Leutnants a. D.

Windheim studierte an der Georg-August-Universität Göttingen Rechtswissenschaft. 1911 wurde er im Corps Bremensia recipiert.[4] Nach den Examen war er 1921 als Regierungsassessor bei der Regierung in Schleswig. 1922 war er bei der Haupthandelsgesellschaft Königsberg i. Pr. Er wechselte dann zum Landrat im Kreis Solingen. 1925–1930 war er Regierungsrat bei der Regierung in Frankfurt. 1930/31 vertrat er den Landrat im Kreis Guhrau, Provinz Schlesien. Zurück in der Provinz Brandenburg, wurde er zum Landrat im Kreis Guben ernannt. Dort amtierte er als Landrat, bis er nach der Machtübernahme der NSDAP am 5. Mai 1933 in den einstweiligen Ruhestand versetzt wurde.[5] Im politischen Nachgang beklagte sich 1934 der NS-Propagandist Gerhard Rühle über dessen demokraktische Einstellung wider der SA im Kreis Guben.[6]

Windheim[7] der nach einem der engsten Mitarbeiter des Franz von Papen, Walther Schotte, noch 1932 Arbeitsdienstlager in seiner Heimatregion befürwortete, war Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei und blieb in der zur Deutschen Staatspartei umbenannten Partei. Ernst von Windheim war zuletzt Oberleutnant d. R. und Mitglied der Deutschen Adelsgenossenschaft.

1924 hatte Ernst von Windheim in Berlin die aus Köln stammende Anna Marta Engelhertha Auer geheiratet, sie hatten eine 1934 geborene Tochter Ulrike.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Matthias Graf von Schmettow (Hrsg.): Gedenkbuch des deutschen Adels. (Nachtrag), In: Aus dem Deutschen Adelsarchiv, Band 6, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1980, S. 55.
  2. Verordnungsblatt für Groß-Berlin 4. Jahrgang, Nr. 14 vom 7. April 1948, S. 166.
  3. Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / B (Briefadel nach 1400 nobilitiert) 1956. Band IV, Band 20 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsche Adelsverbände in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1959, S. 146–149. ISSN 0435-2408
  4. Otto Gerlach (Hrsg.): Kösener Corpslisten 1960. Eine Zusammenstellung. C. L. Mettcker & Söhne Jever. Im Selbstverlag des Verbandes Alter Corpsstudenten, Kassel 1961, 39 (Corps)/1106 (Lfd. Nr. dort).
  5. Reinhold Zilch, Bärbel Holtz: Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Bd. 12/II. In: Acta Borussica. Neue Folge. Hrsg. BBAW, Olms-Weidmann, Hildesheim 2003, S. 730.
  6. Gerd Rühle: Kurmark. Die Geschichte eines Gaues. Verlag Alfred Lindemann, Berlin 17. Juni 1934, S. 79.
  7. Walther Schotte: Der Neue Staat., Vorwort Franz von Papen, Verlag Neufeld & Henius, Berlin 1932, S. 150.