Ernst Wilhelm Rudolph von Troschke
Ernst Wilhelm Rudolph Freiherr von Troschke (* 20. Oktober 1762 in Gut Thiemendorf; † 25. April 1839 Weißig (Kreis Crossen)) war ein preußischer Leutnant und Landrat.
Herkunft
Ernst Wilhelm Rudolph von Troschke war der Sohn von Ernst Gotthilf von Troschke (1724–1786), preußischer Oberst und Kommandeur im Infanterie-Regiment Alt-Woldeck, Erbherr auf Daube, Amtshauptmann von Carzig und Domherr zu Minden. Seine Mutter war Louise Wilhelmine (1744–1813), geb. von Oppell aus dem Hause Thiemendorf.[1] Seine beiden Brüder waren Carl Anton Ferdinand (* 1769), preußischer Capitain und Gustav Gotthilf (* 1772), preußischer Cornet.
Leben
Nach seinem Eintritt in den preußischen Militärdienst stieg er im Infanterie-Regiment Prinz Leopold von Braunschweig bis zum Rang eines Leutnants auf. Aus gesundheitlichen Gründen wurde er später vom Militärdienst verabschiedet. Nach dem Tod von Johann Ernst von Oppell im März 1791 wurde er von den Ständen zu dessen Nachfolger als Landrat des Kreises Crossen gewählt. Aufgrund seines jungen Alters wurde er zwar kurzzeitig von der Ritterschaft abgelehnt, eine Kabinettsresolution vom 23. Mai 1791 bestätigte letztlich dennoch das Wahlergebnis. Nachdem er sein Rigorosum am 8. Oktober 1791 bestanden hatte, wurde er 13. Oktober des Jahres zum Landrat bestallt. Das Amt als Landrat übte er bis zum Jahr 1828 aus, ihm im Amt folgte August von Rheinbaben.
Persönliches
Von Troschke war seit dem 6. Februar 1788 in erster Ehe mit Eleonore Henriette Tugendreich (1767–1790), geb. von Oppell, verheiratet. Nach ihrem Tod vermählte er sich am 1. Juni 1794 mit Wilhelmine Johanne (1775–1930), geb. von Kracht. Am 18. März 1797 wurden er seine Brüder in den Freiherrenstand erhoben.[2] Seit 1802 saß er auf Weißig im Kreis Crossen, seine Güter wurden seinerzeit auf etwa 50.000 Taler taxiert. 1839 starb von Troschke als Miteigentümer von Thiemendorf und Ritter des Johanniterordens. Er hinterließ die beiden Söhne Ernst Friedrich Wilhelm (1795–1858), preußischer Major und Eduard Heinrich (* 1796).
Literatur
- Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15 (= Historische Kommission zu Berlin [Hrsg.]: Einzelveröffentlichungen. Band 85). K. G. Saur Verlag, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 1024–1025 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- "Er möchte nur wissen, dass die Armée mir gehöret" Friedrich II. und seine Offiziere : ausgewählte Aspekte der königlichen Personalpolitik, von Rolf Straubel, BWV Berliner Wissenschaftsverlag, 2012 in der Google-Buchsuche S. 395; ISBN 978-3-8305-3017-6
- Wochenblatt der Johanniter-Ordens-Balley Brandenburg, Band 38, Berlin, 1897, Carl Heymanns Verlag in der Google-Buchsuche S. 177
- Zwischen Ehrenpforte und Inkognito: Preußische Könige auf Reisen Quellen zur Repräsentation der Monarchie zwischen 1797 und 1871, Walter de Gryuter, Berlin, Boston, 2016 in der Google-Buchsuche S. 596; ISBN 978-3-11-040925-3
- Neues Preussisches Adels-Lexicon oder genealogische und diplomatische Nachrichten, Band 4, Leipzig, 1837, Gebrüder Reichenbach in der Google-Buchsuche S. 275
Einzelnachweise
- ↑ Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band XV, S. 32 C. A. Starke Verlag, Limburg 2004.
- ↑ Gothaisches genealogisches taschenbuch der freiherrlichen Häuser, Band 58, Gotha, 1908, Justus Perthes in der Google-Buchsuche S. 793