Ernst Richard Graul
Ernst Richard Graul (* 2. Mai 1905 in Bad Neuenahr; † 21. März 1993 in Ellwangen) war ein deutscher Maler, Grafiker und Holzschneider.
Leben
Ernst Richard Graul wurde am 2. Mai 1905 in Bad Neuenahr geboren. Sein Vater, Gaston Graul (1871–1942), besaß und leitete dort ein Sanatorium für Verdauungs-, Stoffwechsel- und Nierenleiden.
Im Sommer 1921 verließ Ernst Graul die Schule frühzeitig und ging nach Leipzig, wo sein Onkel, Richard Graul (1862–1944), Direktor des Kunstgewerbemuseums war. Bis 1923 machte er ein Volontariat bei der Buchdruckerei Poeschel und Trepte. Von 1928 bis 1931 studierte er an der Staatlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig bei Walter Tiemann und Fritz Ernst Rentsch. In dieser Zeit entstand eine Freundschaft zu Johannes Lebek.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Berlin und einem Jahr bei Franz Karl Delavilla an der Kunstgewerbeschule in Frankfurt am Main kehrte Graul nach Leipzig zurück, wo er Meisterschüler bei Walter Tiemann wurde. Bis 1940 war er unter anderem als freier Mitarbeiter der Frankfurter Illustrierten tätig, während des Zweiten Weltkriegs als Sanitäter in Holland und später in Berlin im Einsatz. Ein Großteil seiner Werke verbrannte im Elternhaus nach einem Bombenangriff auf Münster.
Nach kurzer Kriegsgefangenschaft kehrte Ernst Graul nach Leipzig zurück, wo er sich dem Holzschnitt zuwandte. Seine Arbeiten erschienen im Greifenkalender aus Rudolstadt. 1947 zog er nach Ellwangen um. Dort arbeitete er zunächst als Gebrauchsgrafiker sowie als Korrektor. Aus gesundheitlichen Gründen gab er diese Tätigkeit auf und übernahm eine Stelle als Zeichner und Grafiker bei der Bundeswehr in Stuttgart. Nach seiner Pensionierung 1968 war er wieder verstärkt künstlerisch aktiv. In vielen seiner Holzschnitte setzte er sich mit dem Thema Jugend und Jugendlichkeit auseinander.
Ernst Richard Graul starb am 21. März 1993 in Ellwangen (Jagst).
Literatur
- Hans Werner Böcker: Tajo, Du und ich. Reise-Erlebnisse und Abenteuer in Südamerika. Umschlagbild und 9 Textill. von Ernst R. Graul. Blickpunkt-Verlag, Oberhausen 1949.
- Hubert Wegner: Ernst Richard Graul und der Holzschnitt. Nach seinen Postkarten an Johannes Lebek. In: Graphische Kunst. Heft 26 / 1. Heft 1986, S. 19–22.
- Hubert Wegner: Ein Maler als Holzschneider: Ernst Richard Graul. In: Graphische Kunst. Heft 30 / 1. Heft 1988, S. 29–31.
- Das Bild einer Stadt. Die Kunst des 20. Jahrhunderts in Ellwangen. Schloss ob Ellwangen Residenz, 30. November 2014 – 25. Januar 2015. Katalog. Kunstverein Ellwangen e.V.