Ernst Kredel sen.
Ernst Kredel (* 21. November 1864 in Flessau; † 5. November 1939 in Salzwedel) war ein deutscher Pädagoge und Schriftsteller.
Leben
Kredel ging in Schmersau zur Schule und besuchte das Lehrerseminar in der Kreisstadt Osterburg. Nach dem Abschluss der Staatsprüfung unterrichtete er zunächst in Schmersau, wo 1893 sein Sohn, der spätere Offizier und Luftfahrtexperte Ernst Kredel jun. († 1985), geboren wurde. Ab 1900 war Kredel Lehrer an der Knabenvolksschule in Salzwedel, zuletzt als Rektor.
Er beschäftigte sich neben seiner Tätigkeit als Lehrer umfangreich mit der einheimischen altmärkischen Mundart der plattdeutschen Sprache. Neben Alfred Pohlmann, der ihn beeinflusste, leistete Kredel einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung des altmärkischen Platts. So erarbeitete er als Mitglied der Historischen Kommission der Provinzen Sachsen und Anhalt ein orthographisches Wörterbuch, das jedoch unveröffentlicht blieb. Das Manuskript ging infolge des Zweiten Weltkriegs verloren.
Seine 1927 in Salzwedel veröffentlichten Verse Utkik erlebten 1984 eine Neuauflage.[1] Es handelt sich dabei um eine bedeutende Sammlung plattdeutscher Gedichte. Kredel publizierte zahlreiche Gedichte und weitere Veröffentlichungen.[2]
Gedichtbeispiel
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Ei, wo leflich, wo so lewig |
Ei, wie lieblich, wie so lebendig |
Werke
- Utkik. Plattdütsch Gedichtn. 2 Bände. Salzwedeler Wochenblatt, Salzwedel 1927–1929 (unveränderter Nachdruck in einem Band: Heimatverlag, Seßlach 1984).
Literatur
- Nina-Kathrin Behr: Kredel, Ernst. In: Lutz Hagestedt (Hrsg.): Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Band 32: Krämer-Badoni – Kriegelstein. De Gruyter, Berlin/Boston 2019, ISBN 978-3-11-063435-8, Sp. 404 (begründet von Wilhelm Kosch).
- Fred Oberhauser, Axel Kahrs: Literarischer Führer Deutschland. Insel-Verlag, Frankfurt am Main/Leipzig 2008, ISBN 978-3-458-17415-8.
- Martin Wiehle: Altmark-Persönlichkeiten. Biographisches Lexikon der Altmark, des Elbe-Havel-Landes und des Jerichower Landes (= Beiträge zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete. Band 5). Dr. Ziethen Verlag, Oschersleben 1999, ISBN 3-932090-61-6, S. 93.
- Ernst Kredel-Dünsen [d. i. Ernst Kredel jun.]: Erinnerungen an meinen Vater, Konrektor Ernst Kredel – Salzwedel. (Zu seinem 20. Todestag am 5.11.1959). In: Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte zu Salzwedel. Band 55, 1959, S. 38–42 (altmark-geschichte.de [PDF; 2,4 MB]).
Weblinks
- Ernst Kredel im plattdeutschen Wörterbuch Plattmakers
Einzelnachweise
- ↑ Martin Wiehle: Altmark-Persönlichkeiten. Biographisches Lexikon der Altmark, des Elbe-Havel-Landes und des Jerichower Landes (= Beiträge zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete. Band 5). Dr. Ziethen Verlag, Oschersleben 1999, ISBN 3-932090-61-6, S. 93.
- ↑ Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : bbb ; Fachzeitschr. für Verlagswesen u. Buchhandel - Deutsches Zeitungsportal. Abgerufen am 11. Mai 2025.
- ↑ Ernst Kredel-Dünsen: Erinnerungen an meinen Vater, Konrektor Ernst Kredel – Salzwedel. Zu seinem 20. Todestag am 5.11.1959. In: Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte zu Salzwedel. Band 55, 1959, S. 38–42 (altmark-geschichte.de [PDF; 2,4 MB]).