Ernesto Montagne Sánchez

Ernesto Montagne Sánchez (* 18. August 1916 im Distrikt Barranco, Lima; † 13. April 1993 in Lima) war ein peruanischer Generalmajor und Politiker, der unter anderem zwischen 1968 und 1973 Premierminister, Kriegsminister und Oberkommandierender des Heeres war.
Leben
Ernesto Montagne Sánchez war eines von sieben Kindern des Generals und Politikers Ernesto Montagne Markholz (1885–1954),[1] der unter anderem mehrmals Minister, von 1936 bis 1939 ebenfalls Premierminister sowie zwischen 1939 und 1941 Präsident des Senats war, und von Raquel Sánchez La Rosa. Nach dem Besuch des Colegio Sagrados Corazones Recoleta begann er 1934 eine Ausbildung zum Offizier an der Militärschule Chorrillos EMCH (Escuela Militar de Chorrillos), die er am 1. Februar 1938 mit einem Offiziersdiplom beendete. Im Anschluss fand er zahlreiche Verwendungen als Offizier sowie als Stabsoffizier und war unter anderem Ausbilder an der Unteroffiziersschule (Escuela de Clases), der Militärschule Chorrillos, der Militärschule „Leoncio Prado“ und der Infanterieschule (Escuela de Infantería). Er war zwischen 1948 und 1949 Absolvent der Obersten Kriegsschule ESG (Escuela Superior de Guerra) und später Chef des Kadettenbataillons der EMCH sowie Professor an der Obersten Kriegsschule. Er war ferner Chef der Dritten Sektion des Generalstabs der Dschungeldivision (División de Selva) sowie Militärattaché an der Botschaft in Chile und nach seiner Beförderung zum Oberst (Coronel) zwischen Februar 1958 und Februar 1960 Direktor der EMCH. Nachdem er den Lehrgang am Zentrum für fortgeschrittene nationale Studien (Centro de Altos Estudios Nacionales) besucht hatte, war stellvertretender Direktor der ESG und Militärpräfekt von Lima.
1963 wurde er zum Brigadegeneral (General de brigada) und fungierte daraufhin als kommandierender General der Dritten Militärregion sowie im Anschluss als Direktor der Obersten Kriegsschule. Am 3. Oktober 1964 wurde er als Bildungsminister (Ministro de Educación Pública) in das Kabinett von Premierminister Fernando Schwalb López Aldana[2] berufen und bekleidete dieses Ministeramt bis zu seinem Rücktritt am 30. Juli 1965. Anschließend war er kommandierender General der Ersten Militärregion und wurde nach seiner Beförderung zum Generalmajor (General de división) Generalinspekteur des Heeres.
Der Versuch der Regierung von Staatspräsident Fernando Belaúnde Terry[3], die US-amerikanische Standard Oil Company zu verstaatlichen, brachte die Regierung in Opposition zu den USA. Nach Ansätzen einer Landreform strichen die Vereinigten Staaten die Entwicklungshilfe. Außerdem verkaufte Washington keine Waffen mehr an Peru. Das konnte Lima vorerst durch Käufe im Frankreich von Charles de Gaulle kompensieren.[19] Als die USA die Wirtschaftshilfe einstellten und ein Bestechungsskandal (Escándalo de la „Pagina once“) zugunsten der zum Exxon-Konzern gehörenden Erdölgesellschaft International Petroleum Company (IPC) aufgedeckt wurde, putschte das Militär gegen Präsident Belaúnde Terry am 3. Oktober 1968 und übernahm die Macht. Daraufhin wurde eine Militärjunta eingesetzt, der Juan Velasco Alvarado,[4] Mario Castro de Mendoza und Alberto López Causillas angehörten. Diese Revolutionsjunta wurde noch am verändert und bestand nun neben General Velasco Alvarado und dem Oberkommandierenden der Luftwaffe, Generalleutnanr López Causillas, aus Ernesto Montagne Sánchez als Oberkommandierender des Heeres und dem Oberkommandierenden der Marine, Vizeadmiral Raúl Ríos Pardo de Zela[5].
Noch am 3. Oktober 1968 wurde er neben seiner Funktion des Oberkommandierenden des Heeres zum Premierministers (Presidente del Consejo de Ministros) und Kriegsminister (Ministro de Guerra) ernannt.[6] Während seiner Amtszeit wurde am 16. Dezember 1969 durch das Gesetzesdekret 18026 das Fischereiministerium gegründet. Das Gesetz basierte auf der Notwendigkeit, den Fischereisektor zu institutionalisieren, der aufgrund seines hydrobiologischen Reichtums äußerst wichtig war. 1969 versuchte er, General Juan Velasco Alvarado aus der Junta der Revolutionsregierung zu entfernen, der aus Altersgründen in den Ruhestand getreten war. Die Junta unterstützte jedoch Velasco bei diesem El Golpe de Montagne genannten Putschversuch. Trotzdem blieb er weiterhin in seinen Ämtern nis zum 1. Februar 1973, woraufhin Generalmajor Edgardo Mercado Jarrín[7] neuer Premierminister, Kriegsminister und Oberkommandierender des Heeres wurde. Er wurde unter anderem zum Großoffizier des Sonnenordens von Peru (Orden El Sol del Perú) ernannt.
Weblinks
- Luis Gallo Porras (S. 80 u.a.). HISTORIA DE LA PRESIDENCIA DEL CONSEJO DE MINISTROS. DEMOCRACIA Y BUEN GOBIERNO, Band II (1956–2016), abgerufen am 1. September 2025 (spanisch).
- Montagne Sánchez, Ernesto. rulers.org, abgerufen am 2. September 2025 (englisch).
- Ernesto Montagne Sánchez. Biografías y Vidas, abgerufen am 2. September 2025 (spanisch).
Einzelnachweise
- ↑ Gallo Porras, Luis (Teodoro). rulers.org, abgerufen am 1. September 2025 (englisch).
- ↑ Schwalb López Aldana, Fernando. rulers.org, abgerufen am 1. September 2025 (englisch).
- ↑ Belaúnde Terry, Fernando (Sergio Marcelo Marcos). rulers.org, abgerufen am 2. September 2025 (englisch).
- ↑ Velasco Alvarado, Juan (Francisco). rulers.org, abgerufen am 2. September 2025 (englisch).
- ↑ Ríos Pardo de Zela, Raúl (Carlos). rulers.org, abgerufen am 2. September 2025 (englisch).
- ↑ Peru: Prime ministers (Presidents of the Council of Ministers). rulers.org, abgerufen am 2. September 2025 (englisch).
- ↑ Mercado Jarrín, (Luis) Edgardo. rulers.org, abgerufen am 2. September 2025 (englisch).