Erich Willrich
Erich Karl Heinrich Willrich[1] (* 26. April 1875 in Kummerow/Kreis Regenwalde; † 12. November 1914 bei Verdun)[2] war ein deutscher Kunsthistoriker und Museumsdirektor, der in Leipzig und Stuttgart wirkte.
Leben
Erich Willrich war einer der Söhne des pommerschen Rittergutspächters Johann Friedrich Theodor Willrich. Er begann den Besuch der Schule in Greifenberg und legte die Reifeprüfung am Gymnasium Schneidemühl ab. Anschließend studierte er ab Ostern 1893 in Göttingen Medizin, ab 1895 Geschichte einschließlich Hilfswissenschaften, Kunstgeschichte, und Deutsch. Er wurde 1899 mit der Arbeit Die chronica episcoporum Merseburgensium (Die Chronik der Bischöfe von Merseburg) zum Dr. phil. promoviert und war sodann Volontär und wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Kunstgewerbemuseum Berlin. Ab Oktober 1902 wurde er zum Direktorialassistent an der Kunstgewerbeschule Magdeburg. Von April 1905 bis Dezember 1908 fungierte er als Direktor des Deutschen Buchgewerbe-Museums in Leipzig und wurde ab 1909 Vorstand des königlichen Kupferstichkabinetts Stuttgart.[3] Er war zudem um 1907 Mitglied des Deutschen Künstlerbundes und ab etwa 1911 des Deutschen Werkbundes.
Im Krieg diente er als preußischer Leutnant der Linien-Infanterie. Er fiel November 1914 im Alter von 39 Jahren bei Verdun.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Die chronica episcoporum Merseburgensium. Dissertation Göttingen 1899 (Digitalisat).
- Die Buchbindekunst der alten Meister. In: Archiv für Buchgewerbe. Band 44 (1907), Nr. 11–12, S. 438–445.
- I. Graphische Ausstellung des deutschen Künstlerbundes im Deutschen Buchgewerbe-Museum Leipzig. In: Deutsche Kunst und Dekoration. Illustrierte Monatshefte 20. Jahrgang, 1907, S. 62 (Digitalisat).
- Alt-Stuttgart. Führer durch die Ausstellung des Kgl. Kupferstichkabinetts Stuttgart. August - Dezember 1910. Stuttgart 1910.
- Alt-Stuttgart im kgl. Kupferstichkabinett zu Stuttgart. In: Kunstgewerbeblatt. 22. Jahrgang, 1911, S. 52 (Digitalisat).
- Alt-Stuttgart in Bildern. 26 Tafeln in Aquarelldruck und Lichtdruck, mit Einleitung von Dr. Erich Willrich. Stuttgart 1912.
- Mitarbeit in diversen Kunstzeitschriften
Literatur
- Wer ist's? Band 3, Verlag Herrmann Degener. Leipzig 1908, S. 1510 (Vorschau bei books.google.de).
- Wer ist's? Band 5, Verlag Herrmann Degener. Leipzig 1911, S. 1613 (Vorschau bei books.google.de).
Einzelnachweise
- ↑ Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg. Band 42, 2005, S. 67 (Eingeschränkte Vorschau bei books.google.de)
- ↑ Eintrag Erich Willrich, 1875–1914 auf www.willrich-willrich.de (Abgerufen am 27. April 2025).
- ↑ Willrich, Erich. In: Deutsche Biographie (Index-Eintrag); abgerufen am 26. April 2025.