In der Theorie dynamischer Systeme, spezieller der Theorie maßerhaltender Abbildungen, ist die Ergodenzerlegung ein wichtiges Hilfsmittel, um die Untersuchung allgemeiner dynamischer Systeme auf die Untersuchung ergodischer Systeme zurückführen zu können.
Im Allgemeinen lassen sich invariante Maße nicht einfach als Summe oder Linearkombination ergodischer Maße zerlegen, sondern man braucht kompliziertere Zerlegungsabbildungen, bei denen über den Raum der ergodischen Maße integriert werden muss.
Zerlegungsabbildung
Es sei
ein Standard-Borel-Raum mit einer messbaren Wirkung einer Gruppe
.
Wir bezeichnen mit
den Raum der
-invarianten Wahrscheinlichkeitsmaße als Teilmenge des (lokal-konvexen) topologischen Vektorraums der signierten Radon-Maße mit der schwach-*-Topologie und der Borelschen σ-Algebra. Weiter sei
der (kompakte und konvexe) Unterraum der ergodischen Wahrscheinlichkeitsmaße.
Eine Zerlegungsabbildung ist eine messbare Abbildung


mit folgenden Eigenschaften:
- für alle
ist 
- für alle
ist
messbar und 
- für alle
und alle messbaren Teilmengen
gilt
.
Ergodenzerlegung
Es sei
eine abzählbare Gruppe und
ein Standard-Borel-Raum mit einer messbaren Wirkung der Gruppe
. Wenn
, dann ist
und es gibt eine Zerlegungsabbildung
mit obigen Eigenschaften.
Eindeutigkeit
Die Ergodenzerlegung ist eindeutig in folgendem Sinne:
- Wenn
zwei Abbildungen mit den obigen Eigenschaften sind, dann gilt
für alle
mit einer Menge
, die
für alle
erfüllt.
Beispiele
- Für
betrachte die Wirkung von
auf
durch
für
. Dann ist für alle 

- und
ist die Gleichverteilung auf der endlichen Menge
.
- Sei
keine Einheitswurzel und die Wirkung von
auf
gegeben durch
für
. Dann ist für alle ![{\displaystyle (z,t)\in S^{1}\times \left[0,1\right]}](./aed21ef65803d52aeab274e8bb417fec24994630.svg)

- und
ist die Gleichverteilung (das normierte Lebesgue-Maß) auf
.
Literatur
- V. S. Varadarajan: Groups of automorphisms of Borel spaces. Trans. Amer. Math. Soc. 109 (1963), 191–220. pdf
Weblinks