Energiewirtschaft (Studium)

Das Studium der Energiewirtschaft ist ein interdisziplinärer Studiengang, der sich mit den ökonomischen, technischen, rechtlichen und ökologischen Aspekten der Energieversorgung und -nutzung befasst. Ziel ist es, Fachkräfte auszubilden, die in der Lage sind, komplexe Herausforderungen im Energiesektor zu analysieren und nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Die Technische Hochschule Ulm hat im Jahr 2012 bundesweit den ersten Bachelorstudiengang Energiewirtschaft eingeführt[1]. Inzwischen gibt es in Deutschland rund 20 energiewirtschaftliche Studienangebote in den Bereichen Bachelor und Master.

Inhalte des Studiums

Das Studium kombiniert Inhalte aus mehreren Fachbereichen:

  • Wirtschaftswissenschaften: Mikro- und Makroökonomie, Unternehmensführung, Investition und Finanzierung, Energiemärkte
  • Ingenieurwissenschaften: Grundlagen der Elektrotechnik, Energietechnik, erneuerbare Energien, Netzinfrastruktur
  • Recht: Energierecht, Umweltrecht, Regulierungsfragen
  • Nachhaltigkeit und Umwelt: Klimaschutz, Energieeffizienz, Umweltmanagement
  • Mathematik und Statistik: Quantitative Methoden, Modellierung, Datenanalyse

Je nach Hochschule kann der Schwerpunkt stärker auf wirtschaftlichen, technischen oder ökologischen Aspekten liegen.

Studienformen und Abschlüsse

Das Studium wird in verschiedenen Formen angeboten:

  • Bachelorstudiengänge (z. B. B.Sc. in Energiewirtschaft oder Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Energie)
  • Masterstudiengänge (z. B. M.Sc. in Energiewirtschaft, oder Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Energie)
  • Duale Studiengänge in Kooperation mit Unternehmen der Energiebranche
  • Weiterbildungsstudiengänge für Berufstätige

Angebot in Deutschland

In Deutschland wird der Studiengang Energiemanagement derzeit an folgenden Hochschulen angeboten:

Berufsperspektiven

Absolventinnen und Absolventen des Studiums der Energiewirtschaft finden Beschäftigung in vielfältigen Bereichen:

  • Energieversorgungsunternehmen (EVU)
  • Netzbetreiber und Stadtwerke
  • Beratungsunternehmen und Wirtschaftsprüfung
  • Industrieunternehmen mit hohem Energiebedarf
  • Behörden und Regulierungsinstitutionen
  • Forschungseinrichtungen und NGOs

Typische Tätigkeiten umfassen Energiemanagement, Marktanalyse, Projektentwicklung im Bereich erneuerbare Energien, regulatorische Beratung und strategische Planung.

Bedeutung und Zukunft

Angesichts der globalen Energiewende, des Klimawandels und der Digitalisierung der Energiewirtschaft gewinnt das Studium zunehmend an Bedeutung. Fachkräfte mit fundiertem Wissen über Energiemärkte, Technologien und Nachhaltigkeit sind stark gefragt, um die Transformation hin zu einem klimaneutralen Energiesystem zu gestalten.

Einzelnachweise

  1. Technische Hochschule Ulm. Abgerufen am 30. August 2025 (deutsch).