Emil Lehweß

Emil Lehweß, um 1900

Friedrich Wilhelm Emil Lehweß (* 19. April 1839 in Berlin; † 10. November 1906 ebenda[1]) war ein deutscher Jurist.

Leben

Emil Lehweß stammte aus einer alteingesessenen Berliner Familie. Nach dem Abitur entschied er sich schließlich für eine Laufbahn als Jurist. Er studierte an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg und war dort im Jahr 1860 Mitglied der Studentenverbindung Corps Vandalia Heidelberg. In einem 1911 erschienenen Katalog von Silhouetten deutschsprachiger Corps-Mitglieder wird er als sogenannter „Heidelberger Vandale“ aufgeführt.[2]

Nach dem Studium arbeitete er in Berlin. 1864 wurde Lehweß zum Gerichtsreferendar ernannt.[3] 1876 war er königlicher Stadtrichter am Stadtgericht Berlin.[4] 1890 wurde er als Oberlandesgerichtsrat zu Hamm an das Kammergericht in Berlin versetzt und wurde damit Kammergerichtsrat.[5] Er gelangte in hohe Positionen und war zuletzt Senatspräsident am Kammergericht.

Im November 1906 starb Emil Lehweß im Alter von 67 Jahren an einem Herzschlag. Die Vossische Zeitung meldete den Tod am 13. November und veröffentlichte einen Nachruf.[6]

Auszeichnungen

Privates

Emil Lehweß war ab 1873 mit Johanna Maria Duncker (1849–1929) verheiratet, einer Tochter des Verlegers und Sozialreformers Franz Duncker. Aus dieser Ehe gingen mehrere Kinder hervor, darunter der 1875 geborene spätere Architekt Walter Lehweß.

Einzelnachweise

  1. Lehweß, Emil. In: Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band 11: 1906. Georg Reimer, Berlin 1908, Totenliste 1906, S. 39* (archive.org).
  2. Richard Ryll (Hrsg.): Antiquariats-Katalog No. 11. Studenten-Silhouetten. Schweitzer & Mohr, Buchhandlung und Antiquariat, Berlin 1911, S. 23 (Digitalisat – Nr. 614).
  3. Justiz-Ministerialblatt für die preußische Gesetzgebung und Rechtspflege. Decker, 1864 (online [abgerufen am 22. Juni 2025]).
  4. Berliner Adreßbuch: für das Jahr ... ; unter Benutzung amtlicher Quellen. 1876. Scherl, 1876 (online [abgerufen am 22. Juni 2025]).
  5. Bielefelder Post. 1890-1892 - Deutsches Zeitungsportal. Abgerufen am 22. Juni 2025.
  6. Personalnachrichten. In: Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen. Abend-Ausgabe, 13. November 1906, S. 2 (staatsbibliothek-berlin.de): „Der Senatspräsident beim Kammergericht, Geheimer Oberjustizrat Emil Lehweß, ist hier in der Nacht zum Sonntag im Alter von 67 Jahren gestorben. Er stand seit 1862 im Justizdienst und ist fast ausschließlich an Berliner Gerichten tätig gewesen. Im Januar 1868 wurde er Assessor im Kammergerichtsbezirk, arbeitete am hiesigen Stadtgericht und schied im Juni 1872 aus dem Justizdienste aus, um in privater Stellung zu wirken. Im April 1875 wurde er wieder in den Staatsdienst übernommen und als Stadtrichter in Berlin angestellt, wo er im Dezember 1878 zum Stadtgerichtsrat aufrückte und bei der Justizreorganisation von 1879 als Landgerichtsrat an das hiesige Landgericht I kam. Von Januar 1886 bis September 1890 war er Oberlandesgerichtsrat in Hamm, dann wurde er als Kammergerichtsrat nach Berlin zurückversetzt und ist seitdem ununterbrochen hier tätig gewesen, seit April 1896 als Präsident des vierten Zivilsenats des Kammergerichts. Im Dezember 1904 wurde ihm der Charakter als Geheimer Oberjustizrat mit dem Range der Räte II. Klasse verliehen.“
  7. Kölnische Zeitung. 1803-1945 - Deutsches Zeitungsportal. Abgerufen am 22. Juni 2025.
  8. Norddeutsche allgemeine Zeitung - Deutsches Zeitungsportal. Abgerufen am 22. Juni 2025.
  9. Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger. Abgerufen am 22. Juni 2025.
  10. Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger. Abgerufen am 22. Juni 2025.