Elsa Pfister-Kaufmann

Elsa Pfister-Kaufmann (* 2. Mai 1893 in Straßburg; † 13. November 1955 in Darmstadt) war eine deutsche Malerin.

Leben

Elsa Pfister-Kaufmann wuchs in gutbürgerlichen Verhältnissen auf. Ihr Vater, Adolf Theodor Franz Pfister,[1] war Textilkaufmann und Inhaber eines Konfektionshauses in Straßburg. Ihre Mutter, Friederike (Frieda) Pfister, geb. Knöchel, wirkte neben ihrer Arbeit als Hauslehrerin in Adelshäusern auch als Malerin und Zeichnerin.[2]

Elsa Pfister-Kaufmann erhielt ihre Ausbildung an den Kunstgewerbeschulen in Straßburg bei Georg Daubner, wo sie das Aquarellieren erlernte, und Berlin bei Leo von König und Emil Orlik. Weiterhin besuchte sie die École des Beaux-Arts in Paris bei Luc-Olivier Merson, der sie vor allem mit der Technik der Radierung vertraut machte.[2]

Im Jahre 1918 heiratete sie den Maler Julius Kaufmann, den sie zuvor als jüngeren Kommilitonen an der Straßburger Kunstgewerbeschule kennengelernt hatte. Im Folgejahr kam ihr Sohn Paul zur Welt, der später auch als Maler tätig war. 1920 zog die Familie nach Darmstadt (Eschollbrücker Straße 6). Dort wurde das Malerehepaar aktiver Teil der örtlichen Kunstszene. Elsa Pfister-Kaufmann erhielt eine Reihe von Aufträgen für Porträts von Darmstädter Persönlichkeiten. 1921 beteiligte sie sich als Gast an der Jahresausstellung der „Darmstädter Gruppe“.[3] 1934 fand eine Gesamtschau ihrer Werke beim Neuen Hessischen Kunstverein statt. Beim Luftangriff auf Darmstadt 1944 wurden jedoch viele davon zerstört. Da die Pfisters auch ihre Wohnung und das Atelier verloren hatten, zogen sie nach Webern.[2]

Später kehrte Elsa Pfister-Kaufmann zurück nach Darmstadt, wo sie in der Frankfurter Straße wohnte und arbeitete. 1955 starb sie im Alter von 72 Jahren an einer Krebserkrankung.[2]

Werk

Elsa Pfister-Kaufmann war vorwiegend als Porträtistin tätig, daneben entstanden Landschaftsbilder und Stillleben.[3] Sie malte in Öl und Pastell. Außerdem schuf sie Zeichnungen, Druckgrafiken und Scherenschnitte.[2]

Elsa Pfister-Kaufmann porträtierte unter anderem Karl Glässing (Oberbürgermeister Dr. Glässing, 1926, 91 × 72 cm, Institut Mathildenhöhe),[4] Otto Klemperer, Wilhelm Petersen, Hans Pfitzner, Albert Schweitzer (55 × 45 cm, Institut Mathildenhöhe) und Rudolf Steiner (1921). Es existieren auch Selbstbildnisse von ihr, darunter ein Ölgemälde in Familienbesitz (um 1913)[2] und ein Pastell im Besitz der Stadt Darmstadt. Zu ihren Werken zählen weiterhin beispielsweise ein Chorgemälde in der Kirche von Balga sowie Ansichten von Kreis Heiligenbeil, Münster im Elsass und dem Schweriner Schlossgarten. Sie signierte mit „Elsa Pfister“.[5]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Pfister-Kaufmann, Elsa. Hessische Biografie (Stand: 13. November 2024). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 25. August 2025.
  2. a b c d e f Renate Charlotte Hoffmann, Bettina Bergstedt: Elsa Pfister-Kaufmann. In: Claus K. Netuschil (Hrsg.): Der weibliche Blick: vergessene und verschollene Künstlerinnen in Darmstadt 1880–1930. Kunst-Archiv Darmstadt, Darmstadt 2013, S. 146.
  3. a b Alexa-Beatrice Christ: Pfister-Kaufmann, Elsa. In: Stadtlexikon Darmstadt. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2006, S. 708 (online).
  4. Hans F. Schweers: Gemälde in Museen. Deutschland, Österreich, Schweiz. Band 1. Saur, München 2008, ISBN 978-3-598-24250-2, S. 1168.
  5. Karl Noack: Pfister-Kaufmann, Elsa. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 20: Kaufmann–Knilling. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 18 (Textarchiv – Internet Archive).