Eliteschule des Wintersports, Landkreis-Gymnasium St. Annen, Außenstelle Oberwiesenthal
| Bundesstützpunkt und Eliteschule des Wintersports Oberwiesenthal | |
|---|---|
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| Schulform | Sportinternat mit integriertem Gymnasium und Oberschule |
| Gründung | 1965 |
| Ort | Kurort Oberwiesenthal |
| Land | Sachsen |
| Staat | Deutschland |
| Koordinaten | 50° 25′ 38″ N, 12° 58′ 22″ O |
| Schüler | ca. 200 (2024/25) |
| Lehrkräfte | 26 (2024/25) |
Der Bundesstützpunkt und die Eliteschule des Wintersports Oberwiesenthal ist eine Einrichtung, die es dem Nachwuchs im Wintersport ermöglichen soll, den Leistungssport effektiv mit dem schulischen Lernen zu verbinden. Schulträger ist der Landkreis Erzgebirgskreis. Die gesamte Einrichtung befindet sich in Kurort Oberwiesenthal in der Dr.-Jaeger-Straße 2.
Profilangebot
- Skilanglauf
- Skisprung
- Nordische Kombination
- Biathlon
- Rennschlitten
- Alpin
Geschichte
Die Schule ist aus der 1965 gegründeten Kinder- und Jugendsportschule hervorgegangen. Sie war von 1991 bis 1992 Außenstelle der Oberschule II in Annaberg-Buchholz. Die Kinder- und Jugendsportschule (KJS) Oberwiesenthal entwickelte sich seit 1965 zu einer der bedeutendsten Einrichtungen im Bereich der Sportförderung in der DDR und später im vereinten Deutschland.
Anfänge (1962–1965)
1962 begann die schulische Förderung sportlicher Talente in Oberwiesenthal mit einer speziellen Klasse für alpine Rennsportler (9. Klasse). Aufgrund des fehlenden schuleigenen Internats wurden die Schüler zunächst in der Sportschule des SV Dynamo untergebracht und später im Dresdner Heim. 1975 wurde das erste schuleigene Internat errichtet. Im Schuljahr 1964/65 wurden erstmals sechs Rennschlittensportler aufgenommen. Die Nordischen Disziplinen blieben zunächst aufgrund begrenzter Kapazitäten auf einheimische Sportler ohne Internatsbedarf beschränkt. 1965 beschloss der Ministerrat der DDR gemeinsam mit der Abteilung Volksbildung und dem Rat des Bezirks Karl-Marx-Stadt die Gründung der KJS Oberwiesenthal, um Schule und Sport besser zu koordinieren. Die Leitung übernahm Hermann Klopfer, unterstützt von Harry Herrla (stellvertretender Direktor für Unterricht) und Rudi Weller (stellvertretender Direktor für Sport).
Strukturveränderungen und Entwicklung (1965–1980)
Mit dem Schuljahr 1965/66 absolvierte der erste Jahrgang der KJS das Abitur. Schüler wurden ab der 8. Klasse eingeschult. Aufgrund der veränderten Förderungspolitik der DDR wurde der alpine Rennsport aus dem Fördersystem gestrichen, während Rennschlitten, Skisprung, Nordische Kombination und Skilanglauf verstärkt wurden.
1975 musste das Dresdner Heim aufgrund des Baus der Umgehungsstraße B95 abgerissen werden. Eine leerstehende Fabrik wurde als neues Internat genutzt, ergänzt durch ein zweites Internat an der Annaberger Straße.

Ende der 1970er Jahre wurde beschlossen, einen modernen Sportkomplex mit integriertem Internat und Schule auf dem Sparingberg zu errichten. Dieser wurde zum Schuljahr 1980/81 in Betrieb genommen.
Namensgebung und Etablierung (1983–1988)
1983 erhielt die KJS den Namen des ersten deutschen Fliegerkosmonauten Sigmund Jähn. Die feierliche Namensgebung erfolgte am 23. Februar 1983 in Anwesenheit von Siegmund Jähn, Parteivertretern, Sportfunktionären und erfolgreichen Sportlern wie Barbara Beyer (geb. Petzold).
Entwicklung nach der Wende (1989–2005)
Mit der politischen Wende 1989/90 veränderten sich die Rahmenbedingungen für die Kinder- und Jugendsportschulen in der DDR, darunter auch die KJS Oberwiesenthal. Während die sportliche Ausrichtung in den Jahren nach der Wiedervereinigung zeitweise an Bedeutung verlor, begann Mitte der 1990er Jahre wieder eine positive Entwicklung.
1991 wurde die KJS Oberwiesenthal durch eine Verfügung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus zur Außenstelle der Erweiterten Oberschule „Oberschule Eins“ in Annaberg-Buchholz umgewandelt. Die Schule behielt ihren Fokus auf sportlicher Förderung, öffnete sich jedoch auch für Schüler ohne sportliche Ausrichtung. Erstmals durften auch Biathleten aufgenommen werden, und alpine Skisportler konnten wieder eine Förderung erhalten. Am 7. März 1995 wurde beschlossen, sportlich orientierte Klassen ab der 7. Jahrgangsstufe wieder einzuführen, um die sportliche Förderung weiter zu stärken.
Mit dem Jahr 1997 konnte die Schule einen Meilenstein in ihrer neuen Entwicklung erreichen. Der Deutsche Sportbund verlieh ihr in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Olympischen Komitee (NOK) den Titel „Eliteschule des Sports“. Dieser Titel unterstrich die herausragende Rolle der Schule bei der Verbindung von sportlicher und schulischer Förderung. Voraussetzung für diese Auszeichnung war ein reibungsloses Zusammenspiel zwischen den Bereichen Schule, Sport und Internatsleben sowie eine hohe Anzahl erfolgreicher Kadersportler.
Auf Basis dieser Auszeichnung und den nunmehr steigenden Anforderungen, sowie den neuen betrieblichen Belangen gerecht zu werden, wurde eine umfassende Modernisierung der gesamten Anlage beschlossen.
1998 wurde das bisher genutzte elfgeschossige Internatsgebäude geräumt und teilweise abgerissen. Ein neues Konzept entstand. Drei Etagen des sanierten Gebäudes wurden für die Unterbringung von Schülern genutzt, während das Erdgeschoss für eine Mensa, Physiotherapie und Verwaltungsräume vorgesehen war. Während der Bauzeit wurde das Internat für zwei Jahre in die Kurt-Köhler-Straße auf dem Sparingberg ausgelagert. Die Sanierung von Dach und Obergeschoss der Schule war Ende 1999 abgeschlossen. In einer feierlichen Zeremonie am 3. März 2000 wurde die vollständig modernisierte Schule übergeben. Im Januar 2001 wurden auch die sanierten Turnhallen sowie die Aula fertiggestellt und in Betrieb genommen.
2001 fand erstmalig das Weihnachtskonzert, mit dem Ziel, Spenden für den Elternverein krebskranker Kinder zu sammeln, statt. Es entwickelte sich zu einer Tradition und wird bis heute jedes Jahr veranstaltet.[1] Im Schuljahr 2003/2004 wurden erstmals Sportklassen der Oberschule im Haus mit beschult. Dies entstand durch Zusammenarbeit mit der Oberschule Jöhstadt, welche bis heute fortgeführt wird.
2005 bis heute
2007 und 2021 wurde die Schule mit dem Titel „Eliteschule des Jahres“ ausgezeichnet. Dies zeigt wie gut die Zusammenarbeit zwischen Schule, Sport und Internat funktioniert und welche Erfolge Sportler des Standortes bei internationalen Wettbewerben erzielen können. Zur FIS Nordischen Junioren+U23-Skiweltmeisterschaft 2020 waren die Schule und der Bundesstützpunkt Oberwiesenthal fester Bestandteil der Organisation und Unterstützer. So sorgten die Schüler an sämtlichen Sportstätten mit für einen reibungslosen Ablauf der JWM 2020. In den Jahren 2023–2025 fanden auf dem Gelände und im Gebäude Sanierungen und Erneuerungsmaßnahmen statt.
Bundesstützpunkt

Die Eliteschule arbeitet stark mit dem Bundesstützpunkt Oberwiesenthal zusammen, welcher einer von drei Stützpunkten in Sachsen des Deutschen Skiverbandes und einer von zweien des Bob und Schlittenverbandes für Deutschland ist. Die Bundesstützpunkte sind zentrale Elemente der Spitzensportförderung in Deutschland und bilden das wesentlichste Element in der täglichen Betreuung der Bundeskader. Die Athleten finden hier eine enge Verzahnung von Schule, Ausbildung und Beruf mit dem Leistungssport, sowie eine trainingswissenschaftliche, physiotherapeutische und psychologische Betreuung vor. Ebenso sind die Bundesstützpunkte geprägt durch herausragende Sportstätten für die Absolvierung des täglichen Trainings.
Den heutigen Trägerverein des Stützpunktes bildet der Olympiaförderkreis Leistungszentrum Oberwiesenthal e. V. Dieser gründete sich 1992 mit dem Ziel, den Betrieb des Stützpunktes zu organisieren. Diese Aufgabe und Funktion hatte bis zur Wende der ehemalige Sportclub Traktor Oberwiesenthal inne. Im Zeitraum 1990 bis 1992/93 agierte das Sportamt der Kommune als Trägerinstitution des Sportbetriebs des Stützpunktes. Mit dem Wechsel des politischen Systems gingen ebenso große Veränderungen im Bereich des Sportes einher. Hierbei galt es das Sportsystem der DDR an das bundesdeutsche System anzugleichen. Lange Zeit war nicht klar, ob Oberwiesenthal als Wintersportstandort für den Leistungssport erhalten bleiben kann. Rückblickend gelang dies jedoch nur durch die massive Reduzierung an Personal und Auflösung von professionellen Strukturen.
Internat

Das Internatsgebäude am Sparingberg in Oberwiesenthal hat eine wechselvolle Geschichte und dient heute als Wohn- und Betreuungszentrum für Sportschüler des örtlichen Gymnasiums und der Oberschule.
Im Internat findet sich Platz für bis zu 98 Sportschüler, die in 5-Bettzimmern bis hin zu Einzelzimmern mit eigenem Bad und Dusche untergebracht sind. Eine Hausordnung sorgt für einen geregelten Alltag, während Freizeitveranstaltungen wie Bastelstunden, Kochkurse oder unter anderem Wanderungen an Halloween für ein ausgeglichenes Leben neben dem Sport sorgen. Eine moderne Ausstattung, strukturierte Betreuung und Freizeitangebote stellen die Basis um den jungen Sportlern eine Grundlage für ihre schulische, persönliche und sportliche Entwicklung zu ermöglichen.
Die Internatsleitung wurde in den vielen Jahren des Bestehens oft gewechselt. Hier ein genauerer Überblick:
- 1965–1972 Horst Nestler
- 1972–1976 Ernst Scherzer
- 1976–1987 Friedhelm Ludwig
- 1987–1990 Eva Militzer
- 1990–1991 Armin Barth
- 1991–1996 Ursula Roth
- 1996– … Hans-Joachim Groß[1]
- … –2024 Heidi Mehner
- seit 2024 Kathleen Kraus
Schulische Ausbildung
An der Schule lernen etwa 200 Schüler, welche von 26 Lehrern pädagogisch betreut werden. Ab der 7. Klasse wird eine vertiefte sportliche Ausbildung, sowie eine vertiefte naturwissenschaftliche Ausbildung angeboten. Dies erfolgt unter anderem durch die Klassenteilung, die auf die Bedürfnisse der jungen Athleten und der Naturwissenschaftler abgestimmt sind.
In der Sekundarstufe II belegen die Leistungssportler den Leistungskurs „Sport“, der die sportliche Ausbildung weiter intensiviert. Für eine optimale Balance zwischen schulischer und sportlicher Entwicklung gibt es die Möglichkeit der Schulzeitdehnung: Die Oberschule kann in 11 Jahren abgeschlossen werden, das Abitur in 13 Jahren.[2]
Zusätzlich wird in Zusammenarbeit mit den Erziehern des Internats eine Hausaufgabenbetreuung in den Abendstunden angeboten, um den Schülern trotz ihres Trainingsalltags die notwendige Unterstützung im schulischen Bereich zu gewährleisten. Ein regelmäßiger Austausch zwischen Lehrern, Trainern und Erziehern stellt sicher, dass die individuellen Anforderungen der Schüler berücksichtigt werden und sie bestmöglich gefördert werden können.
Schulleiter waren/sind:
- Hermann Klopfer 1965–1980
- Helmut Massopust 1981–1991
- Frank Hunger 1991–1992
- Armin Barth 1992–2000
- Angelika Oettel 2004–2005
- Ute Ebell 2000–2004 und seit 2005[1]
Sportliche Ausbildung

Athletikbereich
Der Sportkomplex des Bundesstützpunkts ist eine multifunktionale Einrichtung, welche eine Vielzahl an Trainingsmöglichkeiten für jegliche Sportarten bietet. Diese verbindet sowohl vielseitige Sportmöglichkeiten im Innen- sowie Außenbereich.
Der Innenbereich umfasst eine Sprintbahn, eine Krafthalle, eine Athletikhalle, einen Gymnastikraum und die Spielhalle.
Der Außenbereich bietet neben umfangreichen Sportmöglichkeiten in der Natur (Crosslauf-Strecken), ein Kleinfeld-Kunstrasenplatz für Fußball, ein Leichtathletikplatz mit 200 Meter Rundbahn und zentralem Basketballplatz und Beachvolleyballfeld, sowie Weitsprunggruben.
Der Athletikbereich bietet zusätzlich disziplinspezifische Trainingsmöglichkeiten. Für die Skilangläufer und Biathleten steht ein Großlaufband für Skirollertraining zur Verfügung. Ebenfalls gibt es spezielle Armkraftzuggeräte, um die Oberkörpermuskulatur zu trainieren. Die Rennrodler verfügen über einen Startraum zum Training des Rodelstarts mit trainingswissenschaftlicher Ausstattung, um den Start entsprechend üben und optimieren zu können. Die Skispringer und Nordisch-Kombinierten verfügen über einen speziellen Raum mit einer Messplatte für die Diagnostik der Sprungkraft.[3]

Skisprungschanzen
Der Schanzenkomplex am Fichtelberg befindet sich im „Schönjungferngrund“. Die Schanzen dienen sowohl für den Wettkampf- als auch für den Trainingsbetrieb. Heute umfasst das Areal sieben Schanzen und ein Funktionsgebäude mit Umkleiden und Toiletten. Die größte und erste Schanze die entstand ist die Fichtelbergschanze, welche heute die K95 ist. Sie wurde 1938 eingeweiht und trug bis 1945 den Namen „Martin-Mutschmann-Schanze“. Die Schanze diente bis Anfang der 1970er Jahre als Hauptschanze des Kurorts, bevor sie durch eine modernere Anlage ersetzt wurde. Zwischen 1972 und 1974 entstand eine neue Fichtelbergschanze mit einem Stahlturm und einem Konstruktionspunkt (K-Punkt) bei 90 Metern (K90). Diese Anlage wurde seither mehrfach modernisiert, um den gestiegenen Anforderungen im Skisprungsport gerecht zu werden.

Von 2000 bis 2002 wurde das Schanzenprofil neu konstruiert, wodurch der K-Punkt auf 95 Meter (K95) verlegt wurde. Die neue Schanze bietet damit größere Sprungweiten und ist besser auf internationale Wettkämpfe ausgerichtet. 2013 wurde die Anlaufspur umfassend saniert, und es wurde eine Flutlichtanlage errichtet, die Sprünge bei schlechten Lichtverhältnissen ermöglicht.
Für die jüngeren Sportler gibt es die Jugendschanzen mit Größen von 15, 26, 51 und 64 Metern.
Die Anfänger im Alter von 4 bis 6 Jahren können das Skispringen auf den Köfried-Schanzen erlernen. Diese haben den K-Punkt bei vier und acht Metern.[4]
Sparkassen-Skiarena
Die Sparkassen-Skiarena ist eine Wintersportanlage, die etwa vier Kilometer außerhalb des Kurorts Oberwiesenthal auf einer Höhe von 1.100 Metern über dem Meeresspiegel liegt. Sie ist ein Zentrum für den nordischen Wintersport in Deutschland und dient sowohl dem Breitensport als auch dem professionellen Training und Wettkampf.
Der Bau der Skiarena begann 1974 und wurde 1978 abgeschlossen. Ursprünglich konzipiert als Trainings- und Wettkampfstätte, wurde die Arena im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Im Jahr 2004 wurde der Beschluss zur umfassenden Sanierung gefasst. Die erneuerte Anlage wurde am 2. Dezember 2006 feierlich eingeweiht und erhielt den Namen Sparkassen-Skiarena.

Im Winter wird die Sparkassen-Skiarena als Loipenanlage genutzt. Sie enthält FIS-zertifizierte, wettkampftaugliche Loipen mit Rundenlängen von bis zu 7,5 Kilometern. Durch ein im Winter angelegtes Schneedepot kann bereits das Training auf Schnee im November aufgenommen werden. Auch bei Dunkelheit kann eine 2,5 Kilometer lange Runde, welche beleuchtet ist genutzt werden. Außerdem ist die Skiarena an das touristische Loipennetz angeschlossen, wodurch auch Runden über 7,5 Kilometer hinaus ermöglich sind.
Im Sommer dienen geteerte Strecken als Skirollerbahnen. Dabei sind Runden bis 6,2 Kilometer möglich. Auch hier ist die 2,5 Kilometer Runde Nachts beleuchtet.
Die Arena verfügt über einen modernen Schießstand der sowohl für Trainingszwecke als auch im Wettkampf genutzt wird. Er verfügt über 20 Luftgewehrstände und 30 Kleinkaliberstände.
Für die Zeit vor und nach dem Training befinden sich im Loipenhaus Umkleideräume für Trainer und Athleten. Außerdem umfasst das Haus Räume für Besprechungen und Büros für die Wettkampfleitung.[5]
Alte Rodelbahn
Im Waldgebiet auf den nordöstlichen Hangflächen des Fichtelbergs schlummert seid Ende der 1990er-Jahre eine geschichtsträchtige Sportstätte vor sich hin. Nur an einzelnen Stellen zeigt sich diese stückweise dem Skifahrer und Wanderer, welcher die Region bereist.
Mit dem Bau der fahrtechnisch anspruchsvollen Rennschlittenbahn wurde Ende der 1960er-Jahre begonnen. Die erste Renntaufe erfolgte im März 1970 mit den nationalen Meisterschaften. Somit war die Oberwiesenthaler Bahn die erste von drei großen Bahnneubauten zu DDR-Zeiten. Bedingt den Umständen, dass die Bahn eine rein naturvereiste Bahn war und den sportpolitischen Veränderungen ab 1990, begann der langsame Niedergang der Sportstätte. Erst nur noch als Trainingsbahn ganzjährig und später nur noch für das Sommertraining genutzt, wurde 1998 der Betrieb ganz eingestellt. Seit diesen Tagen nehmen die Oberwiesenthaler Rodelsportler für das Bahntraining lange Anfahrtswege nach Altenberg oder Zwickau in Kauf, während die Rennschlittenbahn am Fichtelberg immer mehr in Vergessenheit gerät.
Nun soll die Bahn, zu mindestens für das Training der jüngeren Klassen des Landes- und Bundesstützpunktes sowie zur Gewinnung von Rodelnachwuchs in der Region, wieder zum Leben erweckt werden. Der reaktivierte Bahnteil würde den jüngsten Sportlern, welche von der Regionaltrainerin betreut werden, Möglichkeiten bieten erste Erfahrungen mit dem Sportgerät zu sammeln und den Jugendathleten ausreichend Optionen für ein Training der Fahrtlage auf dem Schlitten und zur Technikschulung ermöglichen.
Parallel zur Nutzung der Rodelbahn wurde von jeher auf den um Oberwiesenthal liegenden Straßen zu Trainingszwecken gerodelt. So wurde beispielsweise auf der Straße zum Fichtelberg hinauf gerodelt, als diese noch ab dem Parkplatz P12 für den öffentlichen Verkehr gesperrt war. Aus Sicherheitsgründen wurde dann die alte Havariestraße für das Sommerschlittenrodeln ertüchtigt. Auf dieser abgesperrten Straße werden heute noch die Grundlagen des Rodelns den jungen Sportlern vermittelt.
Medaillengewinner bei Olympischen Spielen
Skilanglauf
- Barbara Beyer-Petzold (Innsbruck 1976, Lake Placid 1980)
- René Sommerfeldt (Salt Lake City 2002, Turin 2006)
- Viola Bauer (Salt Lake City 2002, Turin 2006)
- Claudia Nystad (Salt Lake City 2002, Turin 2006, Vancouver 2010, Sotschi 2014)
- Denise Herrmann-Wick (Sotschi 2014)
- Katharina Hennig-Dotzler (Peking 2022)
Skispringen
- Jens Weißflog (Sarajevo 1984, Lillehammer 1994)
- Richard Freitag (Pyeong Chang 2018)
Nordische Kombination
- Ulrich Wehling (Sapporo 1972, Innsbruck 1976, Lake Placid 1980)
- Konrad Winkler (Innsbruck 1976, Lake Placid 1980)
- Eric Frenzel (Vancouver 2010, Sotschi 2014, Pyeong Chang 2018, Peking 2022)
Biathlon
- Denise Herrmann-Wick (Peking 2022)
Rennrodeln
- Ortrun Enderlein (Innsbruck 1964)
- Ilse Geisler (Innsbruck 1964)
- Thomas Köhler (Innsbruck 1964, Grenoble 1968)
- Klaus-Michael Bonsack (Innsbruck 1964, Grenoble 1968, Sapporo 1972)
- Ute Rührold (Sapporo 1972, Innsbruck 1976)
- Anna-Maria Müller (Sapporo 1972)
- Reinhard Bredow (Sapporo 1972)
- Harald Ehrig (Sapporo 1972)
- Wolfram Fiedler (Sapporo 1972)
- Dettlef Günther (Innsbruck 1976)
- Steffi Martin (Sarajevo 1984, Calgary 1988)
- Cerstin Schmidt (Calgary 1988)
- Sylke Otto (Salt Lake City 2002, Turin 2006)
- Torsten Wustlich (Turin 2006)
- Tatjana Hüfner (Turin 2006, Vancouver 2010)
Weblinks
- Eliteschule des Wintersports Oberwiesenthal
- Bundesstützpunkt Oberwiesenthal
- Trainingszentrum Oberwiesenthal
- Wiesenthaler K3
- „Oberschule Eins“ in Annaberg-Buchholz
Einzelnachweise
- ↑ a b c E. Hahn, H. Massopust, U. Ebell, D. Friedemann, Philipp Schmiedel, Andre Günther: 40 Jahre Sportschule Oberwiesenthal 1965–2005. Hrsg.: Eliteschule des Wintersports Oberwiesenthal. Druckerei & Verlag Brigitte Matthes, Grünhain-Beierfeld April 2005, S. 29.
- ↑ Herr S. Kubitzky: Eliteschule des Wintersports Oberwiesenthal. Eliteschule des Wintersports, Landkreis-Gymnasium St. Annen, Außenstelle Oberwiesenthal, abgerufen am 16. Juli 2025.
- ↑ Bundesstützpunkt Oberwiesenthal: Sportkomplex. Olympiaförderkreis Leistungszentrum Oberwiesenthal e.V, abgerufen am 16. Juli 2025.
- ↑ Bundesstützpunkt Oberwiesenthal: Schanzenkomplex. Olympiaförderkreis Leistungszentrum Oberwiesenthal e.V., abgerufen am 16. Juli 2025.
- ↑ Bundesstützpunkt Oberwiesenthal: Sparkassen-Skiarena. Olympiaförderkreis Leistungszentrum Oberwiesenthal e. V., abgerufen am 16. Juli 2025.

