Elisabeth Schmitz (Künstlerin)
Elisabeth Schmitz (* 1886 in Kestenholz/Châtenois im Elsass; † 1954 in Düsseldorf) war eine elsässisch-deutsche Malerin und Grafikerin.
Leben
Elisabeth Schmitz wurde 1886 in Kestenholz bei Schlettstadt im Elsass in eine großbürgerliche Familie geboren. In der Jugend übten die alten deutschen Meister (Grünewald, Schongauer, Baldung, Holbein) großen Einfluss auf sie aus. Ihr Kunststudium absolvierte sie an der Kunstgewerbeschule in Straßburg, spätere Aufenthalte führten sie nach Paris, Amsterdam und Berlin. Zunächst in der Werbegrafik tätig, wurde sie 1915 am Schillergymnasium Witten als Zeichenlehrerin angestellt. In dieser Zeit bis Mitte der 1920er Jahre war sie meist im Bereich Grafik und Scherenschnitte tätig. Ihrer Jugend war ihr Werk deutlich vom Expressionismus geprägt, fand aber dennoch zu eigenen Ausdrucksformen, insbesondere im Thema der Weiblichkeit. In den 1920er und 1930er Jahren näherte sie sich der Neuen Sachlichkeit an, bevor sie zu einem ganz eigenen Ausdrucksstil gelangte, der oft von der klassischen Madonnen- und Ikonenmalerei inspiriert war. Sie blieb über ihre gesamte Karriere der Stadt Witten verbunden.
In den 1920er und 1930er Jahren wurden ihre Werke weithin gesammelt und fanden sich in zahlreichen Sammlern neben Werken von Schmidt-Rottluff und anderen. Die NS-Zeit bedeutete für sie keinen grundlegenden Einschnitt, und mit einzelnen Arbeiten war sie auch auf der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ in München vertreten. Erst der Zweite Weltkrieg führte zu einem biografischen und künstlerischen Bruch. Sie wurde in dieser Zeit von einem Wittener Mäzen gefördert und in der Nachkriegszeit fanden noch einzelne Ausstellungen statt, schon bald aber geriet das Werk in Vergessenheit. Elisabeth Schmitz starb 1954 durch einen Autounfall.
Einzelausstellungen (Auswahl)
Schmitz hatte in ihrer Karriere mehrere Einzelausstellungen in verschiedenen Museen, die folgende Liste gibt einen Überblick über ihre wichtigsten Einzelausstellungen:[1]
- Scherenschnitte (Märkisches Museum Witten, 1918)
- Witten (Gemälde)" (Märkisches Museum Witten, 1930–1931)
- Gemäldeausstellung Elisabeth Schmitz (Märkisches Museum Witten, 1935)
- Die Malerin Elisabeth Schmitz (Märkisches Museum Witten, 1936)
- Elisabeth Schmitz, Sonderschau im (Kleine-Raum-Clasing, Münster, 1947)
- Gedächtnisausstellung Elisabeth Schmitz (1886–1954) (Märkisches Museum Witten, 1956)
- Elisabeth Schmitz, Sonderschau im (Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen, 1958)
- Retrospektive – Elisabeth Schmitz 1886–1954 (Märkisches Museum Witten, 1981)
Werke in Museen
Werke von Elisabeth Schmitz finden sich im Osthaus Museum Hagen und im Märkischen Museum ihrer Heimatstadt Witten.[2]
- Osthaus Museum Hagen
- Frauengruppe. Pappe, o. J.
- Köpfe. Öl auf Goldgrund und Pappe, o. J.
- Lilien. Leinwand, 1943.
- Mutter und Kind. Holz, 1946.
- Märkisches Museum Witten
- Golgatha. Leinwand, 1930.
- Kartoffel-Stillleben. Leinwand, 1936.
- Köpfe. Pappe, 1945.
- Komposition. Leinwand, 1954.
- Verkündigung. Leinwand, 1930.
- Selbstbildnis. Leinwand, 1936.
- Wartende Frauen. Leinwand, 1937.
- Zwei Frauen. Pappe, 1948.
- Zwei Köpfe. Pappe, 1948.
- Kopf. Leinwand, 1953.
Literatur
- Wolfgang Zemter: Elisabeth Schmitz, Münster: Coppenrath, 1980.
- Schmitz, Elisabeth in: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts, unter Mitwirkung von Fachgelehrten des In- und Auslandes bearbeitet, redigiert und hrsg. von Hans Vollmer, Vierter Band: Q-U, Leipzig: Seemann Verlag 1958, S. 203.
Einzelnachweise
- ↑ Märkisches Museum Witten - Ausstellungen. Abgerufen am 23. August 2025 (in).
- ↑ Hans F. Schweers: Gemälde in Museen. Deutschland, Österreich, Schweiz. Katalog der ausgestellten und depotgelagerten Werke. Fünfte aktualisierte und erweiterte Ausgabe Auflage. Teil 1: Künstler und ihre Werke, Band 3: R-Z. K. G. Saur, München 5, S. 521.