Elia ha-Kohen
Elia ha-Kohen (1640–1729) war ein jüdischer Gelehrter und Kabbalist in Smyrna, bekannt vor allem als Verfasser des vielgelesenen Sittenbuches Schewet mussar.[1] Schewet Mussar ist ein klassisches ethisches Werk, das aus 52 Kapiteln besteht – jedes Kapitel ist dafür gedacht, wöchentlich über das Jahr hinweg studiert zu werden. Erstmals im Jahr 1712 veröffentlicht, erlangte das Buch rasch große Beliebtheit in jüdischen Gemeinden weltweit. Sein zugänglicher Stil und die tiefgründigen spirituellen Einsichten führten zu zahlreichen Neuauflagen und Übersetzungen in verschiedene Sprachen, darunter auch Ladino. Damit wurde es zu einem Grundpfeiler der sephardischen ethischen Literatur. Das Werk bietet Orientierung in Fragen des persönlichen Verhaltens, der Reue und der spirituellen Entwicklung und bleibt sowohl in der traditionellen als auch in der modernen jüdischen Gedankenwelt einflussreich.[2]
Er wandte sich gegen das Schachspiel, da es zu sehr vom Talmudstudium ablenke, drang mit dieser Überzeugung aber nicht durch.
Literatur
- Johann Maier: Geschichte der jüdischen Religion. Von der Zeit Alexander des Großen bis zur Aufklärung mit einem Ausblick auf das 19./20. Jahrhundert. Walter de Gruyter, Berlin 1972, ISBN 3-11-002448-9, S. 482–483.
Anmerkungen
- ↑ Heimann Joseph Michael: Or haChajim. Kauffmann, Frankfurt am Main 1891, S. 407 (hebräisch).
- ↑ In hebräischer Sprache verfügbar auf sefaria.org