Elektroschock
Elektroschock bezeichnet die kurzzeitige und absichtliche Einwirkung von Strom auf einen Organismus. Hierbei treten, je nach Stärke der Einwirkung, verschiedene Auswirkungen auf: Muskelzucken, Einfluss auf den Herzschlag bis hin zu Bewusstlosigkeit und Tod. Entsprechend reichen die psychischen Auswirkungen von leichter Reizung bis hin zu starkem Schmerz.
Therapeutische Zwecke
In der Psychiatrie ist die Elektrokonvulsionstherapie ein Verfahren zur Behandlung schwerer depressiver Störungen. Weitere häufige Indikationen sind die Diagnosen Schizophrenie, drogeninduzierte Psychose, Wochenbettpsychose, Katatonie, Manie, Zwangsstörung, unbefriedigende Wirkungen und Behandlungsresistenzen gegenüber Antidepressiva und Neuroleptika. Mit der Durchleitung elektrischen Stroms durch das Gehirn löst der Elektroschock einen großen epileptischen Krampfanfall im Gehirn aus, was die Hauptwirkung darstellt.[1] In der Aversionstherapie, einer Form der Verhaltenstherapie, werden kleinere Elektroschocks verwendet. Bei lebensbedrohlichem Herzkammerflimmern kommen Defibrillatoren zum Einsatz.
Zur Abwehr und als Waffe
Die schmerzhafte, betäubende oder tödliche Wirkung von Elektroschocks kann zum Fernhalten oder Bekämpfen von Mensch und Tier verwendet werden.
Zum Fernhalten von Menschen oder Tieren dienen Elektrozäune. Zur Immobilisierung eines Gegners im Nahbereich kommen Elektroimpulswaffen (distanzlos) und Elektroschockpistolen (auf kürzere Distanzen) als „unblutige“ aber dennoch gefährliche Waffen zum Einsatz.
Starke Elektroschocks können auch zur Betäubung von Tieren kurz vor der Schlachtung verwendet werden, als Folterinstrument oder zur Hinrichtung.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Dr. Peter Lehmann: “Kompaktwissen Elektroschock – Indikationen, Wirkungsweise, Risiken, Alternativen”. In: Soziale Psychiatrie, 47. Jg., Nr. 3, S. 27–30. Zugriff am 27. März 2025