Ein Mann namens Harry Brent

Film
Titel Ein Mann namens Harry Brent
Produktionsland Bundesrepublik Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1968
Länge 186 Minuten
Produktions­unternehmen Westdeutscher Rundfunk Köln
Stab
Regie Peter Beauvais
Drehbuch
Produktion Willi Segler
Musik Hans-Martin Majewski
Kamera
  • Dieter Naujeck
  • Otto Heinrich
Schnitt Marie-Anne Gerhardt
Besetzung

Ein Mann namens Harry Brent ist ein deutscher Fernsehdreiteiler aus dem Jahr 1968, der vom Westdeutschen Rundfunk Köln produziert wurde. Er gehört zu der Reihe von Durbridge-Filmen, die in den 1960er und 1970er Jahren in Deutschland zu Straßenfegern wurden. Regisseur des für den WDR produzierten Mehrteilers war Peter Beauvais.

Handlung

Jane Conway will ihren Verlobten Harry Brent heiraten und kündigt deshalb ihre Stellung bei dem Fabrikanten Samuel Fielding. Der wird bei der Suche nach einer neuen Kraft von der Bewerberin Barbara Smith mitten im Vorstellungsgespräch erschossen. Inspektor Wallace, Janes ehemaliger Verlobter, nimmt die Ermittlungen auf. Er stellt fest, dass Barbara Smith mit Harry Brent zusammen im Zug nach Guildford, dem Ort der Handlung, saß und dass sie, bevor sie zu dem Termin kam, am Grab von Harry Brents Eltern Blumen niederlegte. Ein Motiv für ihren Mord an Fielding ist nicht erkennbar. Ihr ganzer Lebenslauf erweist sich als gefälscht. Bevor sie zu ihrer Tat eingehend befragt werden kann, begeht sie im Untersuchungsgefängnis Selbstmord. Im Sterben verlangt sie nach Harry Brent.

Harry Brent wird auf dem Gut seines zukünftigen Schwagers George Conway durch einen Steinwurf verletzt. Dabei wird ihm seine Brieftasche entwendet. Diese taucht kurz darauf wieder auf. Statt des entwendeten Geldes befindet sich darin eine Theaterkarte für einen kurz vorher stattgefundenen Besuch in einem Theater, bei dem die tote Barbara Smith direkt neben ihm gesessen haben soll. Brent bestreitet, je dort gewesen zu sein.

Jane Conway bringt Inspektor Wallace einen Brief mit einem Foto von Barbara Smith, in dem Fielding vor ihr gewarnt wird. Die Frau des ortsansässigen Supermarktbesitzers William Brother, Philis Brother, besucht Wallace und berichtet dem Inspektor davon, dass sie in einem Londoner Café zufällig gehört habe, wie ein ihr unbekannter Mann Fielding eindringlich davor gewarnt habe, ihm könne etwas zustoßen.

Bei seinen Ermittlungen in diesem Zusammenhang stößt Inspektor Wallace auf die am Theater engagierte Schauspielerin Jacqueline Dawson. Diese lässt ihm bei der Vernehmung – versteckt auf einer Zigarettenschachtel – eine Adresse zukommen.

Bei Inspektor Wallace zuhause wartet ein Einbrecher (Kevin Jason), der es auf die Zigarettenschachtel mit der Adresse abgesehen hat und flüchtet.

Als der Inspektor mit Sergeant Phillips später bei der Adresse ankommt, findet hinter der Wohnungstür ein Kampf statt. In der Wohnung finden sie die ermordete Philis Brother, die dort unter ihrem Mädchennamen Stafford schon seit längerer Zeit eine Wohnung hatte. Dort wird auch eine Jacke gefunden, die George Conway gehört und die er Harry Brent geliehen hatte.

Jane Conway trifft in einem Café Mrs. Green, die Haushälterin von Mr. Fielding. Mrs. Green hätte gerne einen Füller, den sie Mr. Fielding geschenkt hat, zurück, um ein Geschenk für ihren Schwiegersohn zu haben. Als sie ihn im Büro von Mr. Fielding abholen will, ist Inspektor Wallace dabei. Er befragt sie, und sie gibt zu, dass Mr. Brother den Füller für einen Kunden haben wollte.

Inspektor Wallace und Sergeant Philips beobachten den Laden von Mr. Brother und können dort Kevin Jason, den Einbrecher bei Inspektor Wallace, festnehmen. Sie stellen fest, dass er im gleichen Haus wohnt, in dem Philis Brother, geb. Stafford, ihre Wohnung hat. Dort entdecken sie Filmaufnahmen, die beweisen, dass Harry Brent Fielding schon seit längerer Zeit kannte, was dieser bislang bestritten hat. Wallace erzählt Jane im Vertrauen von den gegen Brent sprechenden Indizien und zeigt ihr die Filmaufnahmen.

Bei einem gemeinsamen Abendessen in einem Londoner italienischen Restaurant erzählt Jane schließlich Harry auf sein Drängen hin von den gegen ihn sprechenden Indizien. Im Nebenhaus trifft sich Bryer, der Hausmeister von Philis Stafford und Kevin Jason, mit dem Scharfschützen Filey. Beim Verlassen des Lokals sollen Jane und Harry erschossen werden. Durch den Hinweis eines Freundes von Harry, Mark Rainer, verlassen diese jedoch durch den Hintereingang unbemerkt das Lokal und begeben sich in Harrys Wohnung. Er verspricht Jane, ihr dort alles zu erklären. Mit einem in einem Drink versteckten Schlafmittel betäubt Harry Jane und bringt sie in die Wohnung von Jacqueline Dawson.

Als Kevin Jason zum Verhör ins Präsidium gebracht wird, kann er mit Hilfe einer Pistole, die für ihn im WC-Spülkasten hinterlegt wurde, fliehen. Bryer bringt ihn zu einer Industrieruine, wo er von Filey erschossen wird.

Jane gelingt es, aus der Wohnung von Jacqueline Dawson zu flüchten. Brent und Dawson nehmen ihre Verfolgung auf. Nach vergeblicher Suche kehrt Jacqueline Dawson in ihre Wohnung zurück. Dort wartet Jane Conway, die sich überall verfolgt fühlte.

Es stellt sich heraus, dass Harry Brent Agent eines britischen Geheimdienstes ist und den Auftrag hatte, Fielding, der eine spektakuläre Erfindung gemacht hatte, zu schützen. Nachdem kurzzeitig auch Janes Bruder George Conway in Verdacht gerät, wird Harry auf dessen Gut mit einem Messer schwer verletzt und von Inspektor Wallaces Mitarbeitern in ein Krankenhaus gebracht. Es stellt sich heraus, dass der Mann im Hintergrund und auch Mörder seiner eigenen Frau William Brother ist. Dieser hat Janes Bruder, der ein Verhältnis mit Brothers Frau Philis hatte, damit erpresst, um durch diesen an die Erfindung Fieldings zu gelangen, und die drogenabhängige Barbara Smith zu dem Mord an Fielding gezwungen. Er wird auf dem Gut George Conways verhaftet. Jane kann endlich ihrem Verlobten trauen, der zwar zugibt, auf sie als Fieldings Mitarbeiterin angesetzt worden zu sein, sich aber anschließend in sie verliebt habe.

Hintergrund

Ein Mann namens Harry Brent wurde in der ARD erstmals am 15., 17. und 19. Januar 1968 in drei 60, 61 und 65 Minuten langen Folgen ausgestrahlt. Er wurde 1967 gedreht – teilweise an Originalschauplätzen in England. Es ist die letzte Durbridge-Verfilmung in Schwarz-Weiß.

Er basiert auf dem Krimisechsteiler A Man Called Harry Brent von Francis Durbridge, in Großbritannien unter diesem Titel als 6-Teiler im Jahr 1965 verfilmt, in Frankreich unter dem Titel Un certain Richard Dorian 1970 in 16 Folgen und in Italien 1970 unter dem Titel Un certo Harry Brent ebenfalls als 6–Teiler.

Der auf dem englischen Drehbuch basierende Kriminalroman von 1970 erschien 2024 erstmals ungekürzt auf Deutsch. Er enthält teilweise andere Namen und ein anderes Ende, da der WDR laut Klappentext das Originalende umschreiben ließ.[1] Das Buch enthält auch auf 100 Seiten eine Produktionsgeschichte des Mehrteilers.

Literatur

  • Pagitz, Georg: Harry Brent international – Die fünf Verfilmungen, in: Durbridge, Francis: Ein Mann namens Harry Brent, Williams & Whiting, Hurstpierpoint, 2024, Seiten 217–317
  • Durbridge, Francis: Ein Mann namens Harry Brent (Kriminalroman – ungekürzt, neu übersetzt), Williams & Whiting, Hurstpierpoint, 2024, ISBN 978-1915887894

Einzelnachweise

  1. Klappentext: Francis Durbridge, Ein Mann namens Harry Brent, Williams & Whiting, Hurstpierpoint, 2024, ISBN 978-1915887894