Egon von Haber
Egon von Haber (* 3. Mai 1875 in Weimar;[1][2] † 9. Mai 1939[3]) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Landrat.
Leben
Egon von Haber war ein direkter Nachfahre des 1829 in Baden nobilitierten Bankiers Salomon von Haber und seiner Ehefrau Friederieke (vormals Fradel) Model. Er war ein Sohn von dessen Enkel, dem einstigen Offizier und Militärschriftsteller[4] und späteren Kunstmalers[5] Rudolf Victor (Rudolph) von Haber[6][7] und seiner Frau Olga,[8] geb. Scheel (1843–1905). Der Vater war ebenso als Numismatiker aktiv.[9]
Egon von Haber ging als Schüler[10] auf das Wilhelm-Ernst-Gymnasium Weimar. Er studierte dann Rechtswissenschaft und war 1895 in der Königlichen Friedrichs-Universität in Halle-Wittenberg eingeschrieben.[11] Er war ab 1896 Gerichtsreferendar am Amtsgericht Burgdorf bei Hannover. Von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen wurde er 1897 zum Dr. iur. promoviert.[12] 1898 wechselte er zum Landgericht und wenig später zur Staatsanwaltschaft nach Göttingen. 1899 wurde er als Regierungsreferendar in Magdeburg, 1902 als Regierungsassessor beim Landratsamt in Neumarkt in Schlesien angestellt. 1905 arbeitete er bei der Regierung in Posen, 1906 beim Oberpräsidenten der Provinz Posen.
1908 wurde er Landrat des Kreises Wreschen. Von 1919 bis 1925 war er Landrat des Kreises Schlawe.[13] 1925 wurde er Oberregierungsrat in Stettin. 1926 war Haber Vorsitzender des Aufsichtsrates der Heine & Co. AG in Leipzig.[14] 1931 lebte er weiterhin in Stettin.[15] Am 27. September 1932 wurde er kommissarisch und am 13. Dezember 1932 offiziell Landrat des Landkreises Anklam. Am 24. November 1933 wurde er in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
Bereits 1908 trat er als Ehrenritter dem Johanniterorden bei und wurde dort Mitglied der Posenschen Provinzial-Genossenschaft.[16] 1920 wechselte er innerhalb der Kongregation die Provinzial-Genossenschaft.[17] Ende des Jahres 1938 trat er aus dem Orden aus.[18]
Sein letzter Wohnsitz war Berlin.[19] Sein Grabstein befindet sich auf dem Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden in Berlin, neben denen seiner Verwandten, auch von[3] Emil (Eli) von Haber.
Literatur
- Reinhold Zilch, Bärbel Holtz (Bearb.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. Band 12/II. In: Acta Borussica. Neue Folge. Hrsg. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Olms-Weidmann, Hildesheim-Zürich-New York 2004, S. 580.
Weblink
- Dissertation: Welches Gesetz findet Anwendung auf die Dienstvergehen der preußischen, bei einem Gerichte beschäftigten Gerichtsassessoren?., C. Heinrich, Dresden 1897.
Einzelnachweise
- ↑ 1875. Literatur-u. Intelligenzblatt des deutschen Herold №. 6 u. 7. Familien-Nachrichten. II. Geburten, a. ein Sohn: 3. Mai. Weimar, Rud. v. Haber, Olga v. Haber, In: L. Clericus: Der Deutsche Herold. Zeitschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie. VI. Jahrgang, №. 6 u. 7, Hrsg. Herold (Verein), Mitscher & Roestell, Berlin Juni 1875, S. 82.
- ↑ Archiwum Państwowe w Poznaniu, Bestand 53/474/0 Akta miasta Poznania, Meldekarte ( des vom 14. Oktober 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. von Egon von Haber.
- ↑ a b Grabsteine der Familie und Verwandten des Egon von Haber. In: Grabstein-Projekt des Vereines für Computergenealogie (CompGen), Sitz Berlin. Abgerufen am 14. Oktober 2018.
- ↑ Die Cavallerie des Deutschen Reiches. (1877).
- ↑ Leop. Gmelin: Deutsch-nationale Kunstgewerbe-Ausstellung zu München 1888. In: Zeitschrift des bayrischen Kunst-Gewerbe-Vereins in München. Verkündigungsblatt. Jahrgang 1888, Heft 11, Bauer & Hirth, München 1888, S. 89.
- ↑ Haber, Rudolf Victor von., In. Stadtarchiv Karlsruhe, 8/PBS III / o1596.
- ↑ Vgl. In: Internet Archive. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des Neunzehnten Jahrhunderts. Beiträge zur Kunstgeschichte. Band 1, Selbstverlag, Dresden 1891, S. 442.
- ↑ 1875. Literatur-u. Intelligenzblatt des deutschen Herold №. 6 u. 7. Familien-Nachrichten. II. Geburten, a. ein Sohn: 3. Mai. Weimar, Rud. v. Haber, Olga v. Haber, In: L. Clericus: Der Deutsche Herold. Zeitschrift für Heraldik, Sphragistik und Genealogie. VI. Jahrgang, №. 6 u. 7, Hrsg. Herold (Verein), Mitscher & Roestell, Berlin Juni 1875, S. 82.
- ↑ Alfred Grenser (Hrsg.): Adressbuch für Freunde der Münz-, Siegel- und Wappenkunde. Mit biographischen, literarischen und statistischen Nachweisen. I. Jahrgang, Verlag Wilhelm Rommel, Frankfurt a. M. 1884, S. 279.
- ↑ Ludwig Weniger: Jahresbericht über das Wilhelm-Ernstische-Gymnasium Weimar von Ostern 1885 bis Ostern 1886. 1886. Progr.-Nr. 618, Hof-Buchdruckerei, Weimar 1886, S. 28.
- ↑ Amtliches Verzeichnis des Personals und der Studirenden auf der Königlichen vereinigten Friedrichs-Universität Halle-Wittenberg. Für das Sommerhalbjahr von Ostern bis Michaelis 1895. No. 147, Gebauer-Schwetschke, Halle 1895, S. 9.
- ↑ Dissertation: Welches Gesetz findet Anwendung auf die Dienstvergehen der preußischen, bei einem Gerichte beschäftigten Gerichtsassessoren?
- ↑ Manfred Vollack: Die Verwaltung des Kreises. In: Manfred Vollack (Hrsg.): Der Kreis Schlawe - Ein Pommersches Heimatbuch Band 1. Der Kreis als Ganzes. Husum 1986, ISBN 3-88042-239-7, S. 244.
- ↑ Adreßbuch der Direktoren und Aufsichtsräte 1926/27. Finanz-Verlag, Berlin 1926, S. 593.
- ↑ Gesamt-Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem nach dem Stand vom 10. März 1931. Eigenverlag, Berlin 1931, S. 141.
- ↑ Johanniter-Ordensblatt. Amtliche Monatsschrift der Balley Brandenburg des Johanniterordens. 49. Jahrgang, Nr. 10, Julius Sittenfeld. Carl Heymanns Verlag, Berlin, Oktober 1908, S. 70.
- ↑ Walther Threde, Thora von Bonin: Johanniter im Spannungsfeld an Weichsel und Warthe. Die wechselvolle Geschichte der Posen-Westpreußischen Genossenschaft des Johanniterordens. ars una Verlagsgesellschaft mbH, Neuried 1998. ISBN 3-89391-610-5, S. 194.
- ↑ Graf Theodor von Baudissin: 144. Nachweisung. In: Johanniter-Ordens-Blatt. Mitteilungsblatt für die Mitglieder des Johanniterordens. 79. Jahrgang, Nummer 11, Berlin 1938, S. 71.
- ↑ Graf Theodor von Baudissin: 144. Nachweisung. In: Johanniter-Ordens-Blatt. Mitteilungsblatt für die Mitglieder des Johanniterordens. 79. Jahrgang, Nummer 11, Berlin 1938, S. 71.