Edward Hicks


Edward Hicks (* 4. April 1780 in Langhorne, Pennsylvania; † 23. August 1849 in Newton) war ein US-amerikanischer Maler der Stilrichtung Naive Kunst.
Leben
Edward Hicks wurde als Sohn einer Quäkerfamilie in Langhorne, Pennsylvania, geboren. Sein Vater war ein Loyalist während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, was zur finanziellen Notlage der Familie führte. Edward Hicks verlor früh seine Mutter und wurde als Jugendlicher in die Lehre als Kutschenmacher gegeben, wobei er auch das Malen von Schildern und Fahrzeugen erlernte. Hicks trat 1803 der Society of Friends bei und wurde ein angesehener Quäkerprediger. Um seine Familie zu ernähren, malte Hicks Schilder, Möbel und Kutschen, wobei er sich immer im Spannungsfeld zwischen seinen künstlerischen Ambitionen und den religiösen Vorstellungen der Quäker bewegte, die Einfachheit und Genügsamkeit forderten. Seine frühe Malerei wurde meist für Freunde und Familie geschaffen und nicht für den Verkauf.[1]
Ab etwa 1820 begann Hicks mit seinen bekannten Staffeleibildern, insbesondere mit der Serie „The Peaceable Kingdom“. Trotz Widerständen innerhalb der Quäkergemeinde setzte er seine künstlerische Arbeit fort. Im Laufe seines Lebens war er vor allem als Prediger und weniger als Künstler bekannt. Edward Hicks verstarb 1849 in Newton, Pennsylvania, und wurde dort auf dem Friedhof der Newtown Friends Meetinghouse bestattet.[1]
Sein Neffe war der Maler Thomas Hicks.
Werk
Edward Hicks ist insbesondere für seinen naiven Malstil bekannt, der zu den folkloristischen bzw. zur Folk-Art zählt. Sein bekanntestes Motiv ist „The Peaceable Kingdom“ (Das friedliche Königreich), das er in über hundert unterschiedlichen Versionen malte. Davon sind heute noch etwa 62 erhalten. Das Bild basiert auf einer Stelle aus dem Buch Jesaja (Jesaja 11,6–8) und zeigt ein friedliches Zusammenleben ehemals verfeindeter Tiere wie Wölfe, Lämmer, Panther und Löwen in Anwesenheit von Kindern. Oft ist auf diesen Bildern auch eine Ulme zu sehen, die als Symbol des Friedens dient. Im Hintergrund wird häufig die historische Szene dargestellt, in der William Penn mit den amerikanischen Ureinwohnern einen friedlichen Vertrag schließt. Diese Darstellung steht für Hicks’ quäkerische Überzeugungen von Frieden und Versöhnung. Neben „The Peaceable Kingdom“ malte Hicks auch Porträts, Landschaften und Motive aus dem ländlichen Leben Pennsylvanias, wobei er häufig Tiere darstellte. Sein Stil wird als naive Kunst charakterisiert, die sich durch eine einfache, oft kindliche Darstellung ohne konventionelle Perspektive und Proportionen auszeichnet, jedoch eine feine Symbolik und religiöse Bedeutung aufweist. Hicks’ Werke sind wichtige Zeugnisse der amerikanischen Folk-Art und spiegeln seine Rolle als Prediger und Künstler wider, die eng miteinander verbunden waren.[1]
Werke (Auswahl)
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Washington at the Delaware, (etwa 1849) -
The Residence of David Twining, (1845–1848) -
Noah’s Ark (1846), Philadelphia Museum of Art -
Penn’s Treaty (1847), Privatsammlung -
The Cornell Farm (1848), National Gallery of Art
Literatur
- Edward Hicks: Memoirs of the Life and Religious Labors of Edward Hicks. Merrihew & Thompson, Philadelphia 1851. Nachdruck: Applewood Books, 2009, ISBN 978-1-4290-1885-2.
- Alice Ford: Edward Hicks, Painter of the Peaceable Kingdom. University of Pennsylvania Press, Philadelphia 1998, ISBN 0-8122-1675-X.
- Eleanore Price Mather: Edward Hicks: His Peaceable Kingdoms and Other Paintings. Newark, Delaware, 1983.