Eduard Ratmilewitsch Latypow

Eduard Latypow
Eduard Latypow
Voller Name Eduard Ratmilewitsch Latypow
russisch Эдуард Ратмилевич Латыпов
Verband Russland Russland
Geburtstag 21. März 1994 (31 Jahre)
Geburtsort HrodnaBelarus
Größe 176 cm
Gewicht 71 kg
Karriere
Verein CSKA
Trainer Juri Kaminski
Debüt im IBU-Cup 12. Dezember 2015
Debüt im Weltcup 6. Dezember 2018
Weltcupsiege 1 Staffelsieg
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
EM-Medaillen 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Universiade-Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen 5 × Goldmedaille 7 × Silbermedaille 4 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Teilnehmer für Olympia ROC
Bronze 2022 Peking Verfolgung
Bronze 2022 Peking Staffel
Bronze 2022 Peking Mixedstaffel
 Biathlon-Weltmeisterschaften
Bronze 2021 Pokljuka Staffel
 Biathlon-Europameisterschaften
Silber 2020 Minsk Mixedstaffel
 Universiade
Gold 2019 Krasnojarsk Sprint
Silber 2019 Krasnojarsk Einzel
Bronze 2019 Krasnojarsk Verfolgung
 Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften
Bronze 2014 Presque Isle Sprint
Bronze 2014 Presque Isle Staffel
Gold 2015 Minsk Verfolgung
Gold 2015 Minsk Staffel
 Russische Meisterschaften
Silber 2019 Tjumen Staffel
Gold 2021 Chanty-Mansijsk Verfolgung
Gold 2021 Chanty-Mansijsk Staffel
Bronze 2021 Chanty-Mansijsk Sprint
Gold 2022 Ufa Großer Massenstart
Silber 2022 Tjumen Sprint
Gold 2023 Chanty-Mansijsk Verfolgung
Gold 2023 Chanty-Mansijsk Massenstart
Silber 2023 Chanty-Mansijsk Staffel
Bronze 2023 Chanty-Mansijsk Sprint
Silber 2024 Tschaikowski Supersprint
Silber 2024 Tschaikowski Großer Massenstart
Silber 2024 Tjumen Massenstart
Bronze 2024 Tjumen Verfolgung
Silber 2025 Djomino Einzel
Bronze 2025 Chanty-Mansijsk Massenstart
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 18. (2020/21)
Einzelweltcup 21. (2021/22)
Sprintweltcup 17. (2020/21)
Verfolgungsweltcup 21. (2020/21)
Massenstartweltcup 16. (2020/21)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
Sprint 0 1 0
Verfolgung 0 1 0
Massenstart 0 1 0
Staffel 1 2 5
IBU-Cup-Bilanz
Gesamt-IBU-Cup 12. (2017/18)
letzte Änderung: 31. März 2025

Eduard Ratmilewitsch Latypow (russisch Эдуард Ратмилевич Латыпов, wiss. Transliteration Ėduard Ratmilevič Latypov; * 21. März 1994 in Hrodna, Hrodsenskaja Woblasz, Belarus) ist ein russischer Biathlet. Er gab 2018 sein Debüt im Weltcup und feierte auf dieser Ebene im Januar 2021 einen Staffelsieg. Bei den Olympischen Spielen 2022 gewann er in der Verfolgung und in beiden Staffelwettkämpfen die Bronzemedaille.

Sportliche Laufbahn

Anfänge und Dopingsperre

Eduard Latypow wechselte, obwohl in Belarus geboren, bereits in der Jugend nach Russland. Seine ersten internationalen Rennen bestritt er bei den Jugendweltmeisterschaften 2013 in Obertilliach und verpasste, nachdem er in den Einzelrennen eher im Mittelfeld landete, als Vierter mit der Staffel seine erste Medaille recht knapp. Eine solche sicherte sich der Russe allerdings im Rahmen der Junioreneuropameisterschaften 2014 in Nové Město na Moravě mit Silber im Staffelrennen. Nachdem er bei den Juniorenweltmeisterschaften desselben Jahres im Sprint sowie mit der Staffel die Bronzemedaille gewonnen hatte, gelang ihm ein Jahr später bei der Junioren-WM in Minsk in der Verfolgung[1] sowie mit der Staffel der Titel des Juniorenweltmeisters. Zu Beginn der Saison 2015/16 gab Latypow seinen Einstand im IBU-Cup und überzeugte mit ersten Top-10-Platzierungen schnell. Im Sprintwettkampf von Osrblie gelang ihm dank fehlerfreier Schießleistung gar sein erster Sieg. Im März 2016 wurde der Russe nach einem positiven Dopingtest vorübergehend gesperrt. Bei ihm wurde die auf der Dopingliste der WADA aufgeführte Substanz Meldonium nachgewiesen.[2] Da diese aber erst seit 1. Januar 2016 auf selbiger Liste steht und zahlreiche Athleten aus verschiedenen Sportarten überführt wurden, stellte die WADA das Verfahren gegen Latypow ein[3], womit er zu Beginn der Saison 2016/17 wieder startberechtigt war. Trotzdem wurden ihm seine Ergebnisse von 14. Februar bis 8. März 2016 aberkannt, worunter auch der IBU-Cup-Sieg in Osrblie zählte.

Erste Medaillen und Etablierung im Weltcup

In der Saison 2017/18 startete Latypow wieder regelmäßig bei Wettkämpfen im IBU-Cup und stieg bei den Sprints in Sjusjøen und Obertilliach, jeweils ohne Schießfehler, auf das Podest. Sein Debüt im Weltcup gab er im Dezember 2018 auf der Pokljuka-Hochebene in Slowenien, kam im Einzel aber nicht über Rang 99 hinaus. Sein erstes Staffelrennen auf dieser Ebene bestritt der Russe in Hochfilzen und wurde Fünfter. Nach zunächst weiteren unterdurchschnittlichen Leistungen war er im letzten Trimester wieder Teil des Weltcupteams und gewann in Canmore als 15. des verkürzten Einzels seine ersten Ranglistenpunkte. Gemeinsam mit Jewgeni Garanitschew, Alexander Loginow und Alexander Powarnizyn stieg er außerdem mit Rang drei im Staffelrennen erstmals im Weltcup auf das Podest. Sehr erfolgreich schnitt er bei den Sommerbiathlon-Weltmeisterschaften 2019 ab, in deren Rahmen er Silber in der Verfolgung sowie Bronze in Supersprint und Sprint ergatterte. In der Folgesaison 2019/20 gelang es Latypow vor allem aufgrund läuferischer Defizite nicht, seine Bestergebnisse zu unterbieten. Er erzielte sein stärkstes Resultat als 17. des Sprints von Nové Město und wurde viermal mit der Staffel Vierter, darüber hinaus gewann er bei den Europameisterschaften gemeinsam mit Kristina Reszowa, Wiktorija Sliwko und Said Karimulla Chalili Silber im Mixedwettkampf.

Im Laufe des Winters 2020/21 gelang es Latypow, seine Leistungen zu steigern. Nach dem Jahreswechsel lief er in Oberhof knapp an seinem ersten Top-10-Platz vorbei, am gleichen Ort sicherte er sich zudem mit der Mixedstaffel seinen ersten Weltcupsieg. Der Russe nahm das Rennen dabei nach starken Auftritten von Uljana Kaischewa, Swetlana Mironowa und Alexander Loginow als Erster auf und fiel nach dem letzten Schießen auf Rang drei zurück, überholte aber auf seiner Schlussrunde Quentin Fillon Maillet und konnte den Norweger Sturla Holm Lægreid im Zielsprint besiegen. Erfolgreich verliefen auch die Weltmeisterschaften 2021, bei denen Latypow Zehnter im Sprint und Siebter in der Verfolgung wurde und mit der Männerstaffel an der Seite von Said Karimulla Chalili, Matwei Jelissejew und Alexander Loginow die Bronzemedaille gewann. Beim letzten Wettkampf der Saison, dem Massenstart von Östersund, stieg er schließlich erstmals in einem Individualrennen auf das Podest und belegte hinter Simon Desthieux den zweiten Rang.

Olympische und nationale Medaillen

Auch 2021/22 überzeugte der 27-Jährige mit mehreren Top-10-Platzierungen, so wurde er in Östersund beim zweiten Sprintrennen Vierter und in Le Grand-Bornand in Sprint und Verfolgung, hinter Johannes Thingnes Bø respektive Quentin Fillon Maillet, Zweiter. Nach dem Jahreswechsel musste er zwei Weltcupstationen krankheitsbedingt auslassen, sein Comeback gab er in Antholz und wurde mit der Staffel Zweiter. Saisonhöhepunkt wurden schließlich die Olympischen Spiele in Peking, bei denen sich der Russe in der Verfolgung nach starker Aufholjagd die Bronzemedaille sicherte. Auch mit der Mixed- und Männerstaffel belegte er Rang drei, hatte dabei aber als Schlussläufer beide Male die Goldmedaille in Sichtweite: Im Mixedwettkampf übernahm er für Johannes Bø und Fillon Maillet auf der Schlussrunde die Führungsarbeit und wurde von beiden kurz vor dem Ziel überholt, im Herrenrennen kam er mit großem Vorsprung zum letzten Schießen und verursachte zwei Strafrunden, womit ihn erneut die norwegische und französische Auswahl überholten. Von den Rennen im Anschluss wurde er gesperrt, da aufgrund des russischen Überfalls auf die Ukraine sämtliche Athleten aus Russland sowie Belarus ausgeschlossen wurden.[4]

Seit Beginn der Saison 2022/23 tritt Latypow daher im neu geschaffenen Commonwealth Cup an und konnte schon die Debütsaison mit großem Vorsprung für sich entscheiden. Nachdem er in der ersten Saisonhälfte drei Podestplätze erreicht hatte, steigerte er sich enorm und schloss von Januar bis März 2023 in Minsk und Tjumen sechs aufeinanderfolgende Wettkämpfe als Erster ab. Im Winter 2023/24 erzielte der Russe lediglich im Sprintrennen von Ufa einen Sieg, musste sich aber trotzdem nur äußerst knapp Anton Smolski im Kampf um den Gewinn der Gesamtwertung geschlagen geben; in der Folgesaison erreichte er zweimal einen Platz auf der obersten Stufe des Podestes und belegte im Gesamtklassement den sechsten Rang.

Persönliches

Latypow lebt in Samara.

Statistiken

Weltcupsiege

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 10. Jan. 2021 Deutschland Oberhof Mixedstaffel 1

Weltcupplatzierungen

Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixed- und Single-Mixed-Staffeln
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz 1 1
2. Platz 1 1 1 2 5
3. Platz 5 5
Top 10 1 5 2 1 19 28
Punkteränge 3 17 12 8 21 61
Starts 8 26 16 8 21 79
Stand: Saisonende 2021/22

Weltcupwertungen

Ergebnisse bei Biathlon-Weltcups (Disziplinen- und Gesamtweltcup) gemäß Punktesystem:

Saison Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Gesamt
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
2018/19 40. 26 72. 26
2019/20 45. 17 45. 48 69. 3 47. 6 52. 74
2020/21 17. 178 21. 137 16. 118 18. 495
2021/22 21. 36 21. 158 24. 113 27. 41 26. 348

Olympische Winterspiele

Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen:

Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Männerstaffel Mixedstaffel
Olympische Winterspiele 2022 Olympische Winterspiele | China Volksrepublik Peking 11. 11. Bronze 3. 19. Bronze 3. Bronze 3.

Weltmeisterschaften

Ergebnisse bei Weltmeisterschaften:

Weltmeisterschaften Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Jahr Ort Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Männerstaffel Mixedstaffel S.-M.-Staffel
2020 Italien Antholz 43.
2021 Slowenien Pokljuka 10. 7. 14. Bronze 3. 9. 11.

Jugend-/Juniorenweltmeisterschaften

Latypow nahm 2013 an den Jugend- und ab 2014 an den Juniorenwettkämpfen teil.

Weltmeisterschaften Einzelwettbewerbe Männerstaffel
Jahr Ort Einzel Sprint Verfolgung
2013 Osterreich Obertilliach 32. 18. 19. 4.
2014 Vereinigte Staaten Presque Isle 44. 3. 6. 3.
2015 Belarus Minsk 35. 6. 1. 1.
Commons: Eduard Latypow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Junior Pursuit titles for Germany, Russia. In: belarus.by. 22. Februar 2015, abgerufen am 27. Januar 2020 (englisch).
  2. Nächster Dopingfall! Latypov ist "Mr. X". sport.de, 10. März 2016, abgerufen am 16. September 2025.
  3. IBU voids results of three biathletes involved in meldonium confusion. insidethegames.biz, 15. September 2016, abgerufen am 16. September 2025 (englisch).
  4. Russian and Belarussian biathletes banned from IBU events. IBU, 2. März 2022, abgerufen am 17. Juli 2025 (englisch).