Eduard Hayden von und zu Dorff
Christoph Eduard Maria Johannes Anton Ritter von und zu Hayden (ab 1884: Freiherr von und zu Hayden) (* 6. Juni 1815 in Schloss Dorff bei Schlierbach[1]; † 6. März 1895 ebenda[2]) war ein österreichischer Gutsbesitzer und Politiker aus dem Adelsgeschlecht Hayden von Dorff.
Leben
Hayden war der Sohn von Christoph Andreas Ritter von und zu Hayden. Er war katholischer Konfession und heiratete 1850 Karoline Redtenbacher. Aus der Ehe ging der Sohn Sigmund Christoph Freiherr von und zu Hayden und eine jung verstorbene Tochter hervor.
Er besuchte ab 1826 die Stiftsgymnasien Kremsmünster und Seitenstetten. Danach studierte er von 1832 bis 1836 Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Nach dem Studium war er von 1836 bis 1837 Konzeptsadjunkt beim Bezirksamt in Steyr und lebte dann von 1837 bis zu seinem Tode als Gutsbesitzer in Dorff bei Schlierbach. Er starb am 6. März 1895 im Alter von 79 Jahren an einer Bronchitis.
Zwischen 1843 und 1848 gehörte er den Oberösterreichischen Provinzialständen an. Vom 18. Mai 1848 bis zum 13. April 1849 vertrat er den Wahlkreis 6. Österreich ob der Enns und Salzburg (Kirchdorf) in der Frankfurter Nationalversammlung. Im Parlament schloss er sich der Fraktion Café Milani an. Er gehörte zu den Abgeordneten, die gegen die Wahl Friedrich Wilhelms IV. zum Kaiser der Deutschen stimmten. Von 1848 bis 1849 und erneut von 1861 bis 1869, 1871 und von 1884 bis 1895 war er Mitglied im Oberösterreichischen Landtag (I., II., IV., VII. und VIII. Wahlperiode), als Abgeordneter des Großgrundbesitzes. Von 1861 bis 1866, 1871 und von 1889 bis 1895 war er auch im Landesausschuss und von 1889 bis 1895 Vizepräsident des oberösterreichischen Landeskulturrats. Vom 30. November 1880 bis zu seinem Tod am 6. März 1895[3] war er Abgeordneter des Abgeordnetenhauses im Reichsrat (VI., VII. und VIII. Legislaturperiode) und war dort für die Kurie Oberösterreich, Großgrundbesitz zuständig. Von 1870 bis 1895 gehörte er dem Katholischen Volksverein für Oberösterreich an.
Klubmitgliedschaften
Eduard Hayden war ab 1880 Mitglied im Klub des rechten Zentrums und ab 1885 im Zentrum-Klub. Ab 1891 gehörte er dem Klub der Konservativen an.
Literatur
- Heinrich Best, Wilhelm Weege: Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 8). Droste, Düsseldorf 1996, ISBN 3-7700-5193-9, S. 171 (Digitalisat).
- Tagesbericht - Dem neuen Centrumsclub. In: Linzer Volksblatt, 25. November 1881, S. 2 links (online bei ANNO).
- Der parlamentarische Apparat - Liechtenstein-Club. In: Südsteirische Post, 16. April 1887, S. 3 links (online bei ANNO).
- Eduard Freiherr von Hayden †. In: Linzer Volksblatt, 8. März 1895, S. 1-4 (online bei ANNO).
- Nachrichten aus Oberösterreich und Salzburg - Eduard Freiherr v. Hayden. In: (Linzer) Tages-Post, 8. März 1895, S. 4 rechts (online bei ANNO).
- Nachrichten aus Oberösterreich und Salzburg - Eduard Freiherr v. Hayden †. In: (Linzer) Tages-Post, 9. März 1895, S. 4 links oben (online bei ANNO).
- Hayden Eduard, Ritter v. In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0009, IX. Session, S. 165–166 (online bei ANNO).
- Hayden Eduard, Freiherr v. In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0010, X. Session, S. 136 (online bei ANNO).
- Hayden Eduard, Freiherr v. In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0011, XI. Session, S. 302 (online bei ANNO).
Weblinks
- Christoph Eduard Maria Johannes Anton Hayden. In: Heinrich Best: Die Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848 / 1849 (BIORAB-FRANKFURT)
- Hayden zu Dorff, Eduard Ritter von, Freiherr von (1888), Kurzbiographie auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Eduard Hayden zu Dorff, Freiherr von auf Geschichte und Geografie, Land Oberösterreich
Einzelnachweise
- ↑ Matricula Online – Schlierbach, Taufbuch 01 (I), 1784–1820, Seite 280, 7. Zeile
- ↑ Matricula Online – Schlierbach, Sterbefälle - Duplikate 1895, Eintrag Nr. 11, 1. Zeile
- ↑ Ablebensmitteilung In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0011, XI. Session, S. 17246 links oben (online bei ANNO).