Edith Ayrton
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Edith Ayrton Zangwill (* 1879 in Japan; † 1945 in Edinburgh, Vereinigtes Königreich) war eine britische Autorin und Frauenrechtlerin. Sie war Mitbegründerin der Jewish League for Woman Suffrage.[1]
Leben und Werk
Ayrton war die Tochter des Physikers William Edward Ayrton und der Matilda Chaplin. Ihre Mutter war Ärztin und Mitglied der Londoner National Society for Women’s Suffrage, starb jedoch 1883. 1885 heiratete ihr Vater die Physikerin Hertha Ayrton, die in einem Labor in ihrem Haus forschte und aktives Mitglied der National Union of Women’s Suffrage Societies war. Ayrton besuchte das Bedford College und schrieb auch Kurzgeschichten. Ihre Stiefmutter sandte an den Romanautor Israel Zangwill Kopien einiger dieser Geschichten, was dazu führte, dass er Ayrton täglich schrieb. Im November 1903 heiratete sie Zangwill, mit dem sie drei Kinder bekam. 1905 begleitete sie ihren Mann zum Siebten Zionistenkongress in Basel. Dort verblüffte Zangwill das Publikum mit der Ankündigung vom Podium aus, er müsse sich vor der Abstimmung über die vorgeschlagenen Resolutionen mit seiner Ehefrau beraten. Erst nach dieser Beratung erklärte er, er sei bereit, die von ihm entwickelte Idee des territorialen Zionismus aufzugeben. Diese Aussage galt als Zangwills öffentliche Unterstützung des Kampfes für das Frauenwahlrecht.[2][3][4]
Ayrton teilte die Unterstützung ihrer Stiefmutter für das Frauenwahlrecht und wurde Mitglied der National Union of Women’s Suffrage Societies. 1907 trat sie der Women’s Social and Political Union (WSPU) bei, die ausschließlich weibliche Mitglieder hatte.
Jewish League for Woman Suffrage
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1912 beteiligte sie sich an der Gründung der Jewish League for Women Suffrage (JWLS), die sowohl männliche als auch weibliche Mitglieder hatte. Die JLWS setzte sich für politische und religiöse Rechte für Frauen ein. Weitere Mitglieder waren Henrietta Franklin, Hugh Franklin, Lily Montagu, Inez Bensusan und Israel Zangwill.[5]
Von Anfang 1913 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs störten Aktivisten der Jewish League for Woman Suffrage die Sabbatgottesdienste in mehreren Synagogen in London und forderten das religiöse und politische Wahlrecht für Frauen. Diese Frauen wurden wegen ihrer Störung des Gottesdienstes gewaltsam aus den Synagogen gebracht.
United Suffragists
Am 6. Februar 1914 trafen sich jüdische Suffragistinnen mit anderen desillusionierten Suffragistinnen, um die United Suffragists zu gründen.[A 1] Die neue Gruppe entstand als Reaktion auf die Militanz der Women’s Social and Political Union (WSPU), die eine Brandkampagne gestartet hatte, und auf den mangelnden Erfolg der National Union of Women’s Suffrage Societies. Zu den Mitgliedern der neuen Gruppe zählten neben Ayrton Emmeline Pethick-Lawrence, Frederick Pethick-Lawrence, Evelyn Jane Sharp, Henry Nevinson, Margaret Nevinson, Hertha Ayrton, Israel Zangwill, Lena Ashwell, Louisa Garrett Anderson, Eveline Haverfield, Maud Arncliffe Sennett, John Scurr, Julia Scurr und Laurence Housman. Die Organisation löste sich auf, nachdem der Representation of the People Act 1918 verabschiedet worden war, der Frauen ein eingeschränktes Wahlrecht gewährte.[6][7]
Ayrton engagierte sich für internationale Abrüstung und Pazifismus. 1924 veröffentlichte sie den Roman The Call. Die Geschichte handelt von einer Wissenschaftlerin, die zugleich eine militante Suffragette ist. Die Figur basiert auf dem Leben ihrer Stiefmutter Hertha Ayrton. Ihr letzter Roman The House erschien 1928.
Ayrton starb 1945 in der Suffolk Road 18 in Edinburgh.[8][9]

Ayrton lebte von 1906 bis 1926 mit Israel Zangwill in dem Haus Far End in East Preston, West Sussex, an dem eine Blue Plaque an sie erinnert.[10][11]
Veröffentlichungen (Auswahl)
- 1904: Barbarous Babe
- 1905: The First Mrs Millivar
- 1909: Teresa
- 1918: The Rise of a Star
- 1924: The Call
- 1932: The Story of the Disarmament Declaration
Literatur
- Linda Gordon Kuzmack: Woman’s Cause: Jewish Women’s Movement in England and the United States, 1881–1933. Ohio State University Press, 1990, ISBN 978-0814205150.
- Meri-Jane Rochelson: A Jew in the Public Arena: The Career of Israel Zangwill. Wayne State University Press, 2010, ISBN 978-0-8143-3493-5.
Einzelnachweise
- ↑ Edith Ayrton Zangwill. Abgerufen am 28. August 2025.
- ↑ Edith Ayrton Zangwill: Feminist Activist and Author – Shalom Sussex. Abgerufen am 28. August 2025 (britisches Englisch).
- ↑ Israel and Edith Zangwill- a pro-feminist couple. In: St John's Wood Memories. Abgerufen am 28. August 2025 (englisch).
- ↑ תחת דגלן של שלש מהפיכות (רוסים, פולנים, יהודים): כרך א / יוסף קרוק / מרדכי חלמיש - פרויקט בן־יהודה. Abgerufen am 28. August 2025.
- ↑ Jewish League for Woman Suffrage. 23. Juni 2021, abgerufen am 28. August 2025 (englisch).
- ↑ The United Suffragists. Abgerufen am 28. August 2025 (englisch).
- ↑ Edith Ayrton Zangwill (AYR0609). Abgerufen am 28. August 2025 (britisches Englisch).
- ↑ Edith Zangwill. Abgerufen am 28. August 2025.
- ↑ מתה אלמנת זנגרריל | המשקיף | 10 מאי 1945 | אוסף העיתונות | הספרייה הלאומית. Abgerufen am 28. August 2025 (hebräisch).
- ↑ Edith Ayrton Zangwill: Feminist Activist and Author – Shalom Sussex. Abgerufen am 28. August 2025 (britisches Englisch).
- ↑ East Preston's first Blue Plaque pays tribute to Edith Ayrton and Israel Zangwill for centenary of women's suffrage. 19. November 2018, abgerufen am 28. August 2025 (englisch).
Anmerkungen
- ↑ Der Ausdruck suffragist ist der im Englischen ältere und neben suffragette gebräuchliche und ist in deutschsprachigen Texten in der Form Suffragistin nur sporadisch zu Beginn des 20. Jahrhunderts und nur im Zusammenhang mit den Geschehnissen in England zu sehen. Hier wird meist auf den Unterschied zwischen den nur auf gesetzlichem Weg vorgehenden Suffragistinnen und den wütenden und kämpfenden Suffragetten hingewiesen. ( https://www.zdl.org/wb/wortgeschichten/Suffragette)