Eching am Ammersee

Wappen Deutschlandkarte
Eching am Ammersee
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Eching am Ammersee hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 5′ N, 11° 7′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Landsberg am Lech
Verwaltungs­gemeinschaft: Schondorf am Ammersee
Höhe: 541 m ü. NHN
Fläche: 6,24 km²
Einwohner: 1620 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 260 Einwohner je km²
Postleitzahl: 82279
Vorwahl: 08143
Kfz-Kennzeichen: LL
Gemeindeschlüssel: 09 1 81 115
Gemeindegliederung: 2 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Anger 1
82279 Eching am Ammersee
Website: www.eching-ammersee.de
Erster Bürgermeister: Siegfried Luge[2] (CSU)
Lage der Gemeinde Eching am Ammersee im Landkreis Landsberg am Lech
KarteAmmerseeLandkreis Aichach-FriedbergLandkreis AugsburgLandkreis OstallgäuLandkreis Weilheim-SchongauLandkreis StarnbergLandkreis FürstenfeldbruckWindachWeil (Oberbayern)Utting am AmmerseeUnterdießenThainingPürgenSchwiftingSchondorf am AmmerseeScheuringRott (Landkreis Landsberg am Lech)ReichlingPrittrichingVilgertshofenPenzing (Bayern)ObermeitingenLandsberg am LechKinsauKauferingIglingHurlachHofstetten (Oberbayern)GreifenbergGeltendorfFuchstalFinningEresingEgling an der PaarEching am AmmerseeDießen am AmmerseeDenklingenApfeldorf
Karte
Pfarrkirche St. Peter und Paul

Eching am Ammersee ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Schondorf am Ammersee.

Eching, das am nördlichen Rand des Ammersees liegt, grenzt direkt an das große Naturschutzgebiet Ampermoos und an das bewaldete Erholungsgebiet „Weingarten“ direkt am Ammersee an.

Gemeindegliederung

Gemeindeteile sind das Pfarrdorf Eching am Ammersee und der Weiler Gießübl.[3][4] Es gibt nur die Gemarkung Eching am Ammersee.[5]

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Erstmals erwähnt wird Eching 1065 als Ehingun, der Name leitet sich von dem Personennamen Echo ab.[6]

Eching gehörte zum Kurfürstentum Bayern und war ein Teil der geschlossenen Hofmark Greifenberg der Freiherren von Perfall. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Einwohnerentwicklung

  • Zwischen 1988 und 2019 wuchs die Gemeinde von 1265 auf 1709 um 444 Einwohner bzw. um 35,1 %.
Jahr 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2018 2019 2021 2022
Einwohner 0749 1293 1350 1416 1477 1657 1653 1681 1729 1709 1704 1729

Politik

Gemeinderat

Die Sitzverteilung im Gemeinderat nach den Kommunalwahlen seit 2002:

Jahr Bürgerblock CSU CSU/Bürgerblock[7] Menschen für Menschen gesamt Wahlbeteiligung

in %

2020[8] 7 5 12 77,1
2014 9 3 12
2008 10 2 12 67,3
2002 11 1 12 70,3

Bürgermeister

Ehrenamtlicher Erster Bürgermeister ist Siegfried Luge (* 1943, CSU). Er ist seit 1. Mai 1996 im Amt und lebensältester erster Bürgermeister/Oberbürgermeister einer kreisangehörigen Gemeinde in Bayern.[2]

Wappen

Wappen von Eching am Ammersee
Wappen von Eching am Ammersee
Blasonierung:Gespalten; vorne in Blau ein wachsender goldener Abtstab, hinten dreimal wellenförmig schräggeteilt von Rot und Silber.“[9]
Wappenbegründung: Der goldene Abtstab steht für das Stift Dießen, das bis zur Säkularisation 1803 grundherrschaftliche Rechte im Gemeindegebiet ausübte. Die dreifache Wellenschrägteilung entspricht dem Wappen der Herren von Greif auf Greifenberg, die von der zweiten Hälfte des 13. bis Ende des 14. Jahrhunderts das Echinger Dorfgericht innehatten. Das Gemeindegebiet gehörte über Jahrhunderte zur Hofmark Greifenberg.

Dieses Wappen wird seit 1969 geführt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Rathaus

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

2022 gab es 434 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort, 659 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort und 25 Arbeitslose. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe ebenfalls einen Betrieb. 2020 bestanden 8 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 423 ha.[10]

Die Gemeindesteuereinnahmen 2022 betrugen 32.318 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) 1.275 T€.[10]

Östlich des Ortes befindet sich die Kläranlage Ammersee, die ab 1969 erbaut wurde und mittlerweile aus mehreren Absetzbecken besteht.[11] Im Jahr 2024 wurde die deutschlandweit erste Photovoltaikanlage auf einem Klärteich eingerichtet. Sie soll ein Megawatt Strom pro Jahr produzieren.[12]

Freizeit und Einzelhandel

In den vergangenen Jahren entwickelte sich die Gemeinde sehr stark. Neben einem großen Sportzentrum verfügt sie nun über ein Einkaufs- sowie Gesundheitszentrum mit mehreren Fachärzten und seit 6. Oktober 2014 auch über eine Apotheke.

Alle fünf Jahre feiern mehrere Ortsvereine gemeinsam die Echinger Festwoche. Die für das Jahr 2020 geplante 10. Echinger Festwoche musste wegen der Covid-19-Pandemie zunächst verschoben werden und wurde schließlich abgesagt. Im Jahr 2025 soll wieder eine Festwoche stattfinden.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2021):

  • Kinderhaus (Krippe und Kindergarten) mit 88 Plätzen
  • Volkshochschule Ammersee West

Aufgrund der Veränderungen der Schullandschaft, v. a. wegen sinkender Schülerzahlen in der Mittelschule, werden die Grundschüler des Schulverbandes Windach nun zentral im Windacher Schulkomplex unterrichtet. Daher gibt es seit 2009 keine Grundschule mehr in Eching. Das Echinger Schulgebäude wurde ab Anfang 2016 für einige Jahre als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Nach einem anschließenden Komplettumbau, wurde das Gebäude 2025 als Begegnungszentrum wiedereröffnet.

Baudenkmäler

Bildhäuschen

Bodendenkmäler

Sonstiges

Die beschauliche Gemeinde geriet durch die Entführung von Ursula Herrmann deutschlandweit ins Licht der Öffentlichkeit.

Thilo Bode, der Gründer und ehemalige Geschäftsführer der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch, wurde 1947 in Eching am Ammersee geboren.

Der Schweizer Landschaftsmaler Hans Beat Wieland verbrachte viel Zeit in Eching am Ammersee und erbaute am Kaaganger um 1900, inspiriert von seinen Norwegen-Reisen, die sogenannte Wielands-Hütt (Norwegerhaus). Die Holzverkleidung ist in typischem ochsenblutrot und das Haus hat ein Grassodendach, eine in Skandinavien Jahrhunderte alte Tradition der Dachbegrünung. 2023 wurde das Gebäude nach jahrelangem Rechtsstreit abgerissen.

Literatur

  • Maximilian von Perfall: Historische Beschreibung mehrerer Ortschaften der Umgegend von Greifenberg. München 1848 (Volltext).
Commons: Eching am Ammersee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Einwohnerzahlen – Stand: 31. Dezember 2024. (PDF; 4,1 MB) Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern – Basis: Zensus 2022. In: statistik.bayern.de. Bayerisches Landesamt für Statistik, Juni 2025, abgerufen am 15. August 2025 (Hilfe dazu).
  2. a b Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden. Bayerisches Landesamt für Statistik, 10. Mai 2023, abgerufen am 16. Mai 2023.
  3. Gemeinde Eching a.Ammersee in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 8. September 2019.
  4. Gemeinde Eching a.Ammersee, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. Dezember 2021.
  5. Amtsbezirk. Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung | Landsberg am Lech mit Außenstelle Starnberg, abgerufen am 10. April 2019.
  6. Heide Weißhaar–Kiem: Landkreis Landsberg am Lech. Hrsg.: Landkreis Landsberg am Lech. 1. Auflage. EOS Verlag Sankt Ottilien, 2010, ISBN 978-3-8306-7437-5, S. 180.
  7. Bis zur Kommunalwahl 2014 traten CSU und der parteifreie Bürgerblock unter einer gemeinsamen Liste zur Wahl an.
  8. Gemeinderatswahl Eching am Ammersee,Ergebnisse. 16. März 2020, abgerufen am 9. November 2020.
  9. Wappen von Eching am Ammersee in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  10. a b Statistik kommunal 2023. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 6. August 2025.
  11. Kläranlage – Ammerseewerke gKU. Abgerufen am 12. Oktober 2024 (deutsch).
  12. Jonas Hey: Eching am Ammersee: Sonnenstrom vom Klärteich. In: sueddeutsche.de. 23. September 2024, abgerufen am 12. Oktober 2024.