Eber (Wappentier)

Eberkopf (heraldisches Muster, französisch)

In der Heraldik ist der Eber als männliches Tier aus der Art Wildschwein (jagdlich: Keiler) ein beliebtes Wappentier.

Blasonierung und Darstellung

Seine Anwendung im Wappenschild als gemeine Figur reicht von der Ganzkörperdarstellung über den Eberkopf bis zur Darstellung der Hauer. Sie werden als Waffen des Tieres im realen Leben und auch im heraldischen Sinne bezeichnet. Der Eber ist laufend nach heraldisch rechts oder auch aufrecht stehend im Wappen anzutreffen. Letztere Stellung heißt kampflustig. Die Grundfarbe des Ebers ist schwarz. Andere Farben sind möglich, aber nicht sehr gebräuchlich. Wenn nur das Vorderteil im Feld abgebildet (vorderhalber oder wachsender Eber), kommt das etwas häufiger vor.

Der Eber wird gewöhnlich mit hochstehenden Nackenborsten gezeichnet, die, so wie die Hauer, andersfarbig tingiert werden. Gleiches gilt für Zunge und Klauen. Bei Abweichung muss dieses beschrieben, also blasoniert werden. Ein im Visier gestellter (hersehender)[1] Eberkopf ist ebenfalls zu melden.

Wenn der Eber durch den Wappenträger in Verbindung mit seinem Namen gebraucht wird, dann wird daraus ein redendes Wappen. Beispiel: Ebersberg, Ebersdorf und Eberstadt. Der englische Ortsname York geht lautlich korrekt (eb- > eu̯- > i̯u- > i̯o-) auf (wohl genuin keltisches) Eboracum (= Eberstadt) zurück; die Stadt New York ist sich ihrer Namensherkunft als Novum Eboracum völlig bewusst. Novum Eboracum ist Teil des Schriftzugs im Siegel der Stadt, wenn auch der Eber dort nicht als Wappentier fungiert.

Beispiele

Einzelnachweise

  1. Heraldik. Entwickelung der Wappenkunst, in: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907.

Siehe auch

Commons: Eber (Wappentier) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Köpfe des Ebers in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien