Drain (Maine-et-Loire)

Drain
Drain (Frankreich)
Drain (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Pays de la Loire
Département Maine-et-Loire
Arrondissement Cholet
Gemeinde Orée d’Anjou
Koordinaten 47° 20′ N, 1° 12′ W
Postleitzahl 49530
Ehemaliger INSEE-Code 49126
Eingemeindung 15. Dezember 2015
Status Commune déléguée

Ehemaliges Rathaus (Mairie)

Drain ([dʁɛ̃) ist eine Ortschaft und ehemalige französische Gemeinde mit 2162 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Département Maine-et-Loire in der Region Pays de la Loire. Sie gehörte zum Arrondissement Cholet. Die Einwohner werden Drainois und Drainoises genannt.

Der Erlass der Präfektin vom 23. November 2015 legte mit Wirkung zum 15. Dezember 2015 die Eingliederung von Drain als Commune déléguée zusammen mit den früheren Gemeinden Champtoceaux, Bouzillé, Landemont, La Varenne, Liré, Saint-Christophe-la-Couperie, Saint-Laurent-des-Autels, und Saint-Sauveur-de-Landemont zur Commune nouvelle Orée d’Anjou fest.[1]

Geografie

Karte von Drain

Der Ort Drain liegt etwa 52 Kilometer westsüdwestlich von Angers, etwa 39 Kilometer nordwestlich von Cholet und etwa 29 Kilometer nordöstlich von Nantes an der Grenze zum benachbarten Département Loire-Atlantique. Der Ort befindet sich in der Région naturelle der Mauges, Teil der historischen Provinz des Anjou.

Das Ortsgebiet birgt das regionale Naturschutzgebiet der Ferme de la Chauffetière. Es ist seit 2008 klassifiziert und erstreckt sich über 30 Hektar und schützt das Gelände eines Bauernhofs in der Bocage.

Drain befindet sich an den südöstlichen Ausläufern des Armorikanischen Massivs mit seinem Ortszentrum auf einer leichten Anhöhe etwa 1,5 Kilometer südlich des linken Ufers der Loire. Der Ort wird außerdem entwässert von den zeitweise trockenfallenden Ruisseau de la Champenière und Ruisseau de la Pénissière im Südwesten und Westen, dem Ruisseau des Robinets im Osten sowie von kleineren Fließgewässern.

Das Bodenrelief zeigt eine hügelige Landschaft auf einer Hochebene, die im Norden durch das Loire-Tal auf etwa m begrenzt wird. Im Südwesten gehört das Waldgebiet Forêt du Parc zum Ortsgebiet. Die höchste Erhebung beträgt 102 m im äußersten Süden, das Ortszentrum liegt auf etwa 60 m.

Umgeben wird Drain von zwei Nachbargemeinden und vier Communes déléguées von Orée d’Anjou:

Oudon (Loire-Atlantique) Ancenis-Saint-Géréon
(Loire-Atlantique)
Champtoceaux (Orée d’Anjou) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Liré (Orée d’Anjou)
Saint-Sauveur-de-Landemont
(Orée d’Anjou)
Saint-Laurent-des-Autels
(Orée d’Anjou)

Etymologie und Geschichte

Frühere Formen des Ortsnamens waren Drunium (1060), Drannum (1100). Der Name ist eine Ableitung des keltischen Worts deru (deutsch Eiche).

Auf dem Ortsgebiet sind vier Äxte aus poliertem Stein gefunden worden. Der Name lässt auf ein Landgut in gallorömischer Zeit schließen, ebenso wie der Fund einer gallorömischen Statuette auf dem Ortsgebiet.

Der Zeitpunkt der Gründung der Pfarrgemeinde ist unbekannt. Sie gehörte zum Bistum Nantes und unterstand dem Domkapitel, dem König Ludwig VI. den Besitz bestätigte. Drain war Teil des Dekanats Clisson. Saint-Laurent-des-Autels war Filialgemeinde.

Drain war vorgelagerte Mark der Bretagne zum Anjou. Der Seigneur der Pfarrgemeinde war der Baron von Champtoceaux.

Die Hugenottenkriege forderten eine große Anzahl an Opfern, die Kirche wurde 1588 von der Armee von Heinrich IV. verwüstet. Es gab Unruhen während der Fronde mit vielen Ertränkten. Epidemien erfassten das Dorf in den Jahren 1563, 1653 und 1781.

Am Ende des Ancien Régime gehörte die Pfarrgemeinde zur Élection, Sénéchaussée von Angers sowie zum Einzugsgebiet der Gabelle von Saint-Florent-le-Vieil.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Drain: Einwohnerzahlen von 1800 bis 2020
Jahr  Einwohner
1800
  
1.175
1806
  
1.230
1821
  
1.327
1831
  
1.201
1836
  
1.327
1841
  
1.371
1846
  
1.371
1851
  
1.392
1856
  
1.407
1861
  
1.402
1866
  
1.431
1872
  
1.421
1876
  
1.448
1881
  
1.429
1886
  
1.385
1891
  
1.316
1896
  
1.300
1901
  
1.255
1906
  
1.219
1911
  
1.165
1921
  
1.035
1926
  
1.040
1931
  
1.007
1936
  
1.035
1946
  
1.001
1954
  
1.023
1962
  
1.167
1968
  
1.207
1975
  
1.322
1982
  
1.473
1990
  
1.633
1999
  
1.668
2006
  
1.687
2013
  
2.089
2020
  
2.115
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[3] INSEE ab 2006[4][5][6]
Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Sehenswürdigkeiten

  • Menhir Pierre-du-Diable (Teufelsstein)
  • Kirche Notre-Dame aus dem 19. Jahrhundert
  • Kapelle Sainte-Apolline
  • Reste einer gallorömischen Badeanlage aus dem 4. Jahrhundert

Persönlichkeiten

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes de Maine-et-Loire. Flohic Editions, Band 1, Paris 2001, ISBN 2-84234-117-1, S. 398–402.
  • Célestin Port: Dictionnaire historique, géographique et biographique de Maine-et-Loire. Band 2. Paris / Angers 1978 (französisch, online – aus:Archives départementales de Maine-et-Loire).

Einzelnachweise

  1. Recueil spécial des actes administratifs de la préfecture. (PDF) Département Maine-et-Loire, 25. November 2015, S. 15–17, abgerufen am 20. August 2025 (französisch).
  2. Célestin Port, Seiten 65–66
  3. Notice Communale Drain. EHESS, abgerufen am 20. August 2025 (französisch).
  4. Populations légales 2006 Commune de Drain (49126). INSEE, abgerufen am 20. August 2025 (französisch).
  5. Populations légales 2013 Commune de Drain (49126). INSEE, abgerufen am 20. August 2025 (französisch).
  6. Populations légales 2020. INSEE, abgerufen am 20. August 2025 (französisch).
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