Dorfkirche Rostocker Wulfshagen

Kirche in Rostocker-Wulfshagen
Das Kircheninnere in Rostocker-Wulfshagen

Die Dorfkirche Rostocker Wulfshagen ist ein Kirchengebäude in Rostocker Wulfshagen im mecklenburgischen Landesteil von Mecklenburg-Vorpommern. Die Kirche gehört zur Kirchengemeinde St. Marien in Ribnitz in der Propstei Rostock im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).

Geschichte

Das Kirchengebäude wurde nach 1318 errichtet. Beim Umbau im Jahre 1825 unter Carl Theodor Severin wurden der Turm und die Sakristei abgetragen, der Westgiebel erneuert und das Bauwerk verputzt. Das neue Portal wurde sehr schmal und im neugotischen Stil in diesen Giebel integriert. Der Innenraum wurde zwischen 1985 und 1993 renoviert.

Architektur

Der Außenbau ist ein Feld- und Backsteinbau mit polygonalem Ostabschluss, wahrscheinlich aus dem 15. Jahrhundert, und wurde später mehrfach verändert. Der Chorschluss wurde mittels Strebepfeilern stabilisiert. Dazwischen befinden sich gestufte Spitzbogenfenster mit einem mittleren Pfosten. An den Längsseiten sind segmentbogenförmige Fenster mit zwei Pfosten. Das Südportal ist annähernd rundbogig und in eine gestufte, ebenfalls segmentbogenförmige Nische eingebaut. Das Westportal ist mit klassizistischen Türblättern verziert und wird von seitlich angeordneten, dreibahnigen Fenstern mit zwei Pfosten umrahmt.

Ausstattung

Der seitlich stehende dreiflügelige Schnitzaltar ist eine spätgotische Arbeit aus der Zeit um 1500. Er stellt die Kreuzigungsgruppe und die Apostel dar, ist jedoch nur unvollständig erhalten und im Jahr 2006 stark restaurierungsbedürftig. Der Innenraum der Kirche ist flach gedeckt. Im Altarraum wurde die mittelalterliche Wandmalerei restauriert. Sie enthält zwölf Weihekreuze. Die Orgel wurde 1935 von Christian Börger aus Rostock mit 4 Registern erbaut. An der Nordwand befindet sich eine spitzbogenförmige Nische, die auf ein zugesetztes Portal hinweist. Darüber ist eine Wandnische mit Rundstäben. Oberhalb des Südportals ist eine querrechteckige Nische. Das Bankgestühl stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zwei Bänke des Gestühls befinden sich heute in dem im Freilichtmuseum Klockenhagen wieder errichteten Kirchenschiff der ehemaligen Dorfkirche Dargelütz. Sie dienten dem Museum auch als Vorlage für Nachbildungen zur Vervollständigung der Innenausstattung. Vor dem Eingang erinnert ein Epitaph an J. Ehlers, der 1865 starb; vor dem Altarraum erinnert ein Grabstein an J. Chr. Hennings, der 1804 starb. In den Fenstern des Altarraums befinden sich neun Kabinettscheiben mit Wappen aus der Zeit um 1645, die von der Wiederherstellung der Kirche nach dem Dreißigjährigen Krieg durch Rostocker Honoratioren zeugen. Zehn Scheiben mit Bibelzitaten aus dem Jahr 1711 schmücken die Fenster des Kirchenraumes. An der Decke der Kirche hängt ein Votivschiff, eine Brigg mit schwarzem Schiffsrumpf von 1861. Der Glockenstuhl ist aus Holz und auf dem Kirchhof freistehend. Darin hängen zwei Glocken: eine schuf Otto Gerhard Meyer im Jahr 1737, die andere wurde 1959 in Rostock gegossen.

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Literatur

  • Arbeitsgemeinschaft für pommersche Kirchengeschichte e. V.: Offene Kirchen I – Von der Recknitz bis zum Strelasund, Thomas Helms Verlag, Schwerin, 2. Auflage, 2006, ISBN 3-935749-66-X, S. 8.

Koordinaten: 54° 10′ 44,5″ N, 12° 23′ 40,6″ O