Dorfkirche Plänitz


Die Dorfkirche Plänitz ist ein barockes Kirchengebäude im Ortsteil Plänitz der Stadt Neustadt (Dosse) im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg.
Architektur
Die 18 m lange und 11 m breite Kirche ist ein wohlproportionierter Fachwerkbau mit unregelmäßig polygonalem Grundriss. Sie stammt aus dem Jahr 1709. Der Westturm ist halb eingebaut und hat drei Geschosse. Er trägt eine geschweifte Schieferhaube.
Das Fachwerk besteht aus durchgehenden Ständern ohne Querriegel. Die Ständer schließen mit flachen Holzkapitellen ab. Die Fenster schließen oben mit einem Stichbogen ab. An den Längsseiten finden sich schlicht gerahmte Mittelportale.
Die Kirche wurde 1994–2009 grundlegend restauriert.
Innengestaltung
Die Saalkirche hat einen Kanzelaltar aus der Bauzeit. Der Kanzelaltar hat einen polygonalen Korb zwischen Säulen und Akanthuswangen und wurde von Heinrich Joachim Schultz erstellt.[2] Der durchbrochene Schalldeckel wird von zwei Engelfiguren gestützt.
Der kelchförmige Taufstein stammt von 1598. Der zugehörige Taufengel ist jüngeren Datums und wird ebenfalls H. J. Schultz zugeschrieben. Er wurde um 2000 auf dem Dachboden der Kirche wiederentdeckt. Der Korpus wurde aus Lindenholz, die Flügel aus Nadelholz gefertigt. Das Gewand wurde mit weißer, blauer und goldener Farbe angestrichen.[2]
Literatur
- Gerhard Vinken, Barbara Rimpel Et al.: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg. Hrsg. Georg Dehio Nachfolge, Dehio-Vereinigung e.V., Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2012, S. 810. ISBN 978-3-422-03123-4.
- Katharina von Pentz: Plänitz, In: Schlösser und Gärten der Mark, Heft 132, Hrsg. Sibylle Badstübner-Gröger, „Freundeskreis Schlösser und Gärten der Mark“ in der Deutschen Gesellschaft e.V., Berlin 2014. ISBN 978-3-941675-50-6.
Weblinks
- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09170677 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
- Eintrag auf der Homepage des Kirchenkreises
- Eintrag bei der Stiftung Denkmalschutz
Einzelnachweise
- ↑ Übersicht der Gräber der Familie von Rathenow in Plänitz: Grabkreuze (südl. Reihe): Eveline von Rathenow, geb. Iffland (* 17. Februar 1830; † 10. Februar 1905); Hermann Karl Wilhelm von Rathenow (* 22. Oktober 1826; † 29. Juni 1894); Richard Georg Anton von Rathenow (* 12. November 1835; † 5. Juli 1891); Königl. Hauptmann a. D. Oskar Ferdinand Adolf von Rathenow (* 19. Juni 1831; † 10. Juli 1890); Anna Magdalene Wilhelmine von Rathenow, geb. Dieck (* 11. August 1839; † 3. Oktober 1925); Oskar Richard Gustav Max von Rathenow, Herr auf Plänitz (* 26. März 1865; † 10. Oktober 1907); Dr. Helmut Güssow (* 23. März 1902; † 14. April 1978) und Anna-Elisabeth Güssow, geb. von Rathenow (* 23. März 1907). Grabplatte: Carl Allex Friedrich von Rathnow (* 6. November 1754 oder 1734?; † 29. September 1838). Grabkreuze (nördl. Reihe): Sofie von Rathenow, geb. von Lücken (* 2. Dezember 1874; † 12. Mai 1923); Ernst von Rathenow (* 24. Juni 1863; † 16. Juli 1945).
- ↑ a b Ulrike Hoffmann, Hans Tödtmann: Von Engeln, Dachböden und einer Verhaftung – Bericht von der Exkursion „Taufengel in der Prignitz am 8. Juni 2024“, veröffentlicht in Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg, Infobrief September 2024, S. 14.
Koordinaten: 52° 52′ 41,3″ N, 12° 24′ 23,5″ O