Dorfkirche Braunsberg (Rheinsberg)

Dorfkirche Braunsberg
Dorfkirche Braunsberg, Südansicht

Dorfkirche Braunsberg, Südansicht

Daten
Ort 16818 Braunsberg bei Rheinsberg,
Dorfstraße
Architekt unbekannt
Bauherrin Dorfkirchengemeinde
Baustil Fachwerkkirche, Barock
Baujahr 1743, 1843 Umbau,
1959/60 Umbau
Bauzeit 1734–1743
Grundfläche 135 m²
Koordinaten 53° 3′ 1,8″ N, 12° 50′ 12,6″ O
Dorfkirche Braunsberg (Brandenburg)
Dorfkirche Braunsberg (Brandenburg)
Besonderheiten
Innen um 1960 komplett vereinfacht

Die Dorfkirche Braunsberg ist ein barockes Kirchengebäude im Ortsteil Braunsberg der Stadt Rheinsberg im Landkreis Ostprignitz-Ruppin des deutschen Bundeslandes Brandenburg. Die Kirche gehört zum Pfarrbereich Zühlen-Zechliner Land im Kirchenkreis Wittstock-Ruppin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Das denkmalgeschützte Gotteshaus ist ein Beispiel früher Kirchenbauten der reformnierten Kirche in Deutschland.[1]

Lage

Der Ort Braunsberg mit seiner Kirche in der Mitte liegt rund sechs Kilometer südwestlich von Rheinsberg. Das geostete Bauwerk steht samt einer Einfriedung auf einer leichten Anhöhe. In seiner Umgebung befindet sich ein Kriegerdenkmal für die in den beiden Weltkriegen gefallenen Einwohner des Dorfes.[2]

Geschichte

Die Fachwerkkirche wurde zwischen 1734[2] und 1743 auf den Feldsteinfundamenten eines früheren baufälligen Kirchengebäudes errichtet. Auf den Fertigstgellungszeitpunkt weist die Inschrift in der metallenen Wetterfahne hin. Zum Neubauzeitpunkt gehörte die Kirchengemeinde zur französisch-reformierten Mutterkirche, bis sie sich 1825 mit der deutsch-reformierten Tochterkirche Linow vereinigte.[1][3]

Im Jahr 1834 ließ die Kirchengmeinde das Haus erstmals umbauen, wobei in den Kirchturm eine neu gegossene Glocke aus der Gießerei Hackenschmidt in Alt-Berlin[4] aufgezogen wurde. Sie trägt die Inschrift „Gegossen von Hackenschmidt in Berlin 1847“. Die Aufhängung ist mit geschnitzten Männerköpfchen verziert, was relativ selten ist.[1][3]

Zur ganzjährigen Nutzung wurde 1967 unter der Westempore eine Winterkirche eingebaut.

Architektur

Außenbereich

Das 15 Meter lange und 9 Meter breite Gebäude ist ein Saalbau mit Walmdach. Es handelt sich um einen Fachwerkbau mit drei Riegeln, der mit roten Dachziegeln gedeckt ist. Im Westgiebel steht ein zweifach abgesetzter Fachwerkturm mit Knickhelm und einer Schieferdeckung. Der Turm trägt im Inneren eine eigenständige Fachwerkkonstruktion. An der flachen Ostseite ist das Fachwerk reicher gestaltet und weist Schwertungen und Kopfstreben auf. An beiden Längsseiten des Kirchenschiffes befinden sich je zwei hohe rechteckige unbunte Fenster mit Sprossengliederung.[2]

Innenbereich

Das Innere wurde 1959/60 umgebaut und ist jetzt schmucklos sowie vollständig mit Holzfaserplatten verkleidet,[1] der Fußboden mit Ziegelsteinen belegt. Die Westempore befindet sich zwischen den den Turm stützenden Holzständern. Von den historischen Einbauten ist lediglich der barocke quadratische Kanzelkorb erhalten, wurde jedoch auch etwas verändert.

Ausstattung

Bei der Umgestaltung 1959/60 wurden zudem ein neuer Altar und eine neue Taufe installiert, die Winfried Wendland entworfen hatte. An einer Längsseite im Inneren schmückt ein Kunstdruck mit einer Szene aus dem Alten Testament die Fachwerkwand. Für die Kirchenbesucher stehen Holzstühle mit Pulten bereit, die die alten Kirchenbänke aus dem 18. Jahrhundert seit 1960 ersetzen.[3]

Pfarrer

Aktuell (Stand August 2025) ist Pfarrer Hikel der Amtsinhaber. Er führt Gottesdienste, Einsegnungen und anderes für die evangelischen Christen in Braunsberg und im Dorf Zechlin durch.[5]

Literatur

  • Denkmaltopographie Ostprignitz-Ruppin. Bd. 13.2, 2003, S. 190 ff.
Commons: Dorfkirche Braunsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Dorfkirche Braunsberg. www.reiseland-brandenbuerg.de, abgerufen am 29. August 2025.
  2. a b c Braunsberg, Kirche. Abgerufen am 29. August 2025.
  3. a b c Village Church Braunsberg. www.ruppiner-seenland.de, abgerufen am 29. August 2025 (englisch).
  4. Hackenschmidt, C. und Hackenschmidt, A., Kunst-und Glockengießerei (sen. und jun.), Junkerstraße 5 und 6. In: Berliner Adreßbuch, 1850, Teil I, S. 157.
  5. Gottesdiensttermine. 2023, abgerufen am 29. August 2025.