Dommuseum Frankfurt

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Das Dommuseum Frankfurt zeigt kirchliche Schatzkunst, eine reiche Sammlung mittelalterlicher und barocker Messgewänder und bedeutende Exponate zum Frankfurter Kaiserdom von frühmittelalterlichen Grabungsfunden bis zu Zeugnissen seiner historistischen Neugestaltung im 19. Jahrhundert.[1] Das Dommuseum im historischen Kreuzgang des Kaiserdoms St. Bartholomäus in Frankfurt am Main besteht seit 1987. Die Regelausstellung beinhaltet einige Höhepunkte sakraler Kunst. Zudem präsentiert das Museum in wechselnden Ausstellungen zeitgenössische Kunst oder kulturhistorische Themen. Ein zweiter Ausstellungsraum ist seit 2007 das sogenannte Sakristeum im benachbarten Haus am Dom („Dependance Sakristeum im Haus am Dom“).[2]

Dauerausstellung

Beginn der Dauerausstellung im Dommuseum Frankfurt (2023)
Blick in die Dauerausstellung (2023)

Im Jahr 1987 wurde das Museum im Kreuzgang des Frankfurter Kaiserdoms St. Bartholomäus eröffnet. Der Kreuzgang selbst geht auf das frühe 15. Jahrhundert zurück, Zerstörungen und Veränderungen späterer Jahrhunderte haben jedoch ihre Spuren hinterlassen. Die Maßwerkfenster und das Deckengewölbe mit seinen schönen architektonischen Details vermitteln noch heute eine Vorstellung seiner einstigen Gestalt.

2017 wurde das Museum mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums und der Stadt Frankfurt durch das Bistum Limburg renoviert und die Sammlung neu aufgestellt.

St. Bartholomäus besaß im Mittelalter einen reichen Kirchenschatz: Goldschmiedearbeiten, kostbare Messgewänder und Stoffe, Handschriften und frühe Drucke. Nur ein kleiner Teil davon ist erhalten. Bedeutende Teile des heutigen Bestandes gehen auf die Barockzeit zurück. Auch im 19. Jahrhundert wurde die Sammlung um wichtige Objekte erweitert. Im „Sakristeum“, der 2006 im unmittelbar benachbarten Haus am Dom eröffneten Dependance des Museums, werden die Kirchenschätze von St. Leonhard und aus der Liebfrauenkirche präsentiert. Viele der hier aufbewahrten Gegenstände stammen aus den aufgegebenen Klöstern der Karmeliter und der Dominikaner. Der Rundgang durch den Kreuzgang und durch das „Sakristeum“ vermittelt einen Eindruck des einstigen Reichtums der drei Frankfurter Stiftskirchen.

Als Ort der Königswahl und später auch der Krönung des Kaisers des Heiligen römischen Reiches ist der Frankfurter Kaiserdom von höchstem historischem Interesse. Entsprechend zeigt das Museum im Kreuzgang Informationen und Exponate, die diese bedeutenden Ereignisse der europäischen Geschichte anschaulich werden lassen.

Eines der bedeutendsten Exponate im Dommuseum ist ein Fund, der 1991 bei Ausgrabungen im Dom gemacht wurde: das Grab zweier Kinder, die um das Jahr 700 hier bestattet wurden. Zu den vielen Beigaben, die dieses Grab enthielt, zählen filigranster Goldschmuck, Glas- und Tongefäße sowie kleine Spielsachen, Alltagsgegenstände und Amulette.[3]

Wechselausstellungen

Die Wechselausstellungen sind einzelnen Künstlern oder historisch bedeutsamen Themen gewidmet, z. B. dem Dombrand von 1867. Vom 30. September 2006 bis zum 14. Januar 2007 fand die Ausstellung Die Kaisermacher aus Anlass des 650-jährigen Jubiläums der Goldenen Bulle statt, die Frankfurt zur Wahl- und später auch Krönungsstadt der römisch-deutschen Kaiser bestimmte. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Institut für Stadtgeschichte, dem Historischen Museum und dem Jüdischen Museum. Im Dommuseum wurden in dieser Ausstellung insbesondere die liturgischen Abläufe und die theologische Symbolik der Wahl- und Krönungszeremonie dargestellt. Zudem finden Ausstellungen zur Kunst der Moderne und zeitgenössischer Kunst statt. Diese unterstützen einen produktiven Dialog zwischen dem kirchlichen Ausstellungsräumen und (davon unabhängige) künstlerischen Positionen.

Ausstellungen zur Kulturgeschichte

  • 2010 Im Zeichen des Kreuzes : die Limburger Staurothek und ihre Geschichte[4]
  • 2015/2016 Christus am Kreuz. Werke aus acht Jahrhunderten aus dem Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz.
  • 2016 Madern Gerthener und der Pfarrturm von St. Bartholomäus. 600 Jahre Frankfurter Domturm.
  • 2016/2017 Fürchtet euch nicht. Zwei Weihnachtsgeschichten. Die neapolitanische Krippe aus St. Leonhard und Julia Krause-Harder: Das Marienleben
  • 2018 Hinter dem Pergament: die Welt. Der Frankfurter Kaufmann Peter Ugelheimer und die Kunst der Buchmalerei im Venedig der Renaissance (zum Gutenberg-Jahr 2018)
  • 2018/2019 Die große Freude. Die neapolitanische Krippe aus St. Leonhard.
  • 2019 Gebet den Armen um Gottes Willen. 750 Jahre Hospital zum Heiligen Geist.
  • 2019/20 Schätze aus dem Schutt – 800 Jahre St. Leonhard
  • 2022/23 Hans Leistikow (1892–1962) – Zurück in die Moderne

Ausstellungen zur modernen und zeitgenössischen Kunst (Auswahl)

Literatur

  • Andrea Hampel: Der Kaiserdom zu Frankfurt am Main. Ausgrabungen 1991–1993 = Beiträge zum Denkmalschutz in Frankfurt am Main 8. Angerer Nußloch 1994. Ohne ISBN.
  • August Heuser, Rainer Grimmel: Frankfurter Kinderdomführer. Dommuseum, Frankfurt am Main 2002 [?]. ISBN 978-3-921606-44-5
  • Hans-Jürgen Kotzur, Hildegard Lütkenhaus: Der Frankfurter Domschatz, Bd. 2: Die Gold- und Silberarbeiten. liturgische Gefässe und Geräte. Kramer, Frankfurt am Main 1994. ISBN 978-3-7829-0439-1
  • Karen Stolleis: Der Frankfurter Domschatz
    • Bd. 1: Die Paramente. Kramer, Frankfurt am Main 1992. ISBN 978-3-7829-0421-6
    • Bd. 3: Inventare und Verzeichnisse. Kramer, Frankfurt am Main 1994. ISBN 978-3-7829-0440-7
Commons: Dom-Museum (Kaiserdom St. Bartholomäus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Nachweise

  1. Über das Dommuseum. Abgerufen am 26. Februar 2024.
  2. Haus am Dom – Sakristeum
  3. Über das Dommuseum. Abgerufen am 26. Februar 2024.
  4. August Heuser und Matthias Theodor Kloft (Hg.): Im Zeichen des Kreuzes. Die Limburger Staurothek und ihre Geschichte [Ausstellungskatalog]. Schnell + Steiner, Regensburg 2009. ISBN 978-3-7954-2304-9

Koordinaten: 50° 6′ 39″ N, 8° 41′ 6″ O