Heimatfilmfestival

Das Festival Der Neue Heimatfilm (Heimatfilmfestival) ist ein internationales fünftägiges Filmfestival, das alljährlich Ende August in Freistadt, Oberösterreich, stattfindet. Veranstaltet wird das Festival vom Kulturverein Local-Bühne Freistadt. Außenstellen des Festivals befinden sich u. a. in Katsdorf und Grein.

Geschichte

Das Festival Der Neue Heimatfilm wurde 1988 zum ersten Mal abgehalten. Jährlich werden bis zu 60 internationale Spielfilm-, Dokumentarfilm- und Kurzfilm-Programme gezeigt, die dem Genre des „neuen Heimatfilms“ zuzuordnen sind. Somit zählt es zu den kleineren Festivals in Österreich. Als ein inhaltlicher Schwerpunkt der letzten Jahre hat sich das eng mit dem Begriff Heimat verbundene Thema Identität, das oft in Form von Filmen über Migration beleuchtet wird, herauskristallisiert. Ebenfalls stark vertreten sind Filme über das Leben in der Provinz und den Strukturwandel im ländlichen Raum.[1] Festivaldirektor und -gründer ist Wolfgang Steininger, ehemaliger Betreiber des Kino Freistadt und der Programmkinos Moviemento und City-Kino in Linz, der 2004 auch das Crossing Europe Filmfestival Linz gegründet hat. Neben dem Kino Freistadt mit 3 Sälen wird auch das Freistädter Veranstaltungszentrum Salzhof und das Open Air Kino in der Salzgasse Freistadt vom Festival bespielt, so dass insgesamt 5 Spielstätten in Freistadt zur Verfügung stehen.

Seit 1998 vergab die Stadt Freistadt den Filmpreis der Stadt Freistadt, der mit 2.500 Euro dotiert war. Neben dem Spielfilmpreis wurde seit 2007 der Dokumentarfilmpreis der Stadt Freistadt verliehen, der mit 1.500 Euro dotiert war. Seit 2017 wird auch von einer Jugendjury ein Film ausgezeichnet. 2021 war der Jugendjurypreis erstmals mit 1.000 Euro dotiert. Für besondere Verdienste verleiht die Stadt auch den Würdigungspreis der Stadt Freistadt. 2025 wurden die drei Filmpreise erstmals von Sponsoren mit je 3.000 Euro dotiert.[2]

Das Festival erreicht jedes Jahr rund 4000 Besucher. Konzerte, Ausstellungen, Vorträge und Workshops sind ebenfalls Teil des Festivalprogramms.

Das Festival Der neue Heimatfilm findet jährlich Ende August statt, das 39. Festival von 26. - 30. August 2026.

Preisträger

Spielfilmpreis

Bis 2024 war der Hauptpreis des Festivals der mit 2.500 Euro dotierte Spielfilmpreis der Stadt Freistadt. 2025 wurde der Preis mit 3.000 Euro dotiert und von der Energiegenossenschaft Regios gestiftet.

Dokumentarfilmpreis

Bis 2025 war der Dokumentarfilmpreis der Stadt Freistadt mit 1.500,- Euro dotiert. 2025 wurde der Preis von einem Sponsor mit 3.000 Euro dotiert.

  • 2007: L’esprit de Lieux, von Catherine Martin (Kanada)
  • 2008: Il Passaggio della Linea (Die Überquerung der Linie), von Pietro Marcello (Italien)
  • 2009: Shahida – Brides of Allah von Natalie Assouline (Israel)
  • 2010: Rumore bianco von Alberto Fasulo (Italien) und Europolis - The Town of the Delta von Kostadin Bonev (Bulgarien)
  • 2011: Weemoed & Wildernis von Digna Sinke (Niederlande)
  • 2012: Mama Illegal von Ed Moschitz (Österreich)
  • 2013: A World Not Ours von Mahdi Fleifel (Großbritannien, Libanon, Dänemark, Vereinigte Arabische Emirate)
  • 2014: Wir können nicht den hellen Himmel träumen von Carmen Tartarotti (Italien, Österreich, Deutschland)
  • 2015: Georgica von Katelijne Schrama (Niederlande)
  • 2016: Korida von Sinisa Vidovic (Österreich) und I Sogni del Lago Salato von Andrea Segre (Italien)
  • 2017: Platzkart von Rodion Ismailov (Russland)
  • 2018: Did You Wonder Who Fired The Gun? von Travis Wilkerson (USA)
  • 2019: Bewaren – of hoe te leven von Digna Sinke (Niederlande)[3]
  • 2020: Weiyena – Ein Heimatfilm von Weina Zhao und Judith Benedikt (Österreich)[4]
  • 2021: As I Want von Samaher Alqadi (Ägypten, Frankreich, Norwegen, Palästina, Deutschland)[5]
  • 2022: Ako som sa stala Partizankou von Vera Lacková (Tschechien, Slowakei)
  • 2023: Les filles d’Olfa von Kaouther Ben Hania (Frankreich, Tunesien, Deutschland, Saudi-Arabien)
  • 2024: My Stolen Planet von Farahnaz Sharifi (Deutschland, Iran)[9]
  • 2025: Lirica Ucraina - Ukrainian Whispers von Francesca Mannocchi (Italien)[2]

Preis der Jugendjury

Der Preis der Jugendjury war von 2021 bis 2024 mit 1.000,- Euro dotiert. 2025 wurde der Preis von Georg Hoanzl gestiftet und mit 3000 Euro dotiert.[2]

Würdigungspreis der Stadt Freistadt

Publikumspreis

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Helene Slancar: Wie ein Festival in Freistadt den Heimatfilm neu erfindet. In: derstandard.at. 20. August 2024, abgerufen am 21. August 2024.
  2. a b c d e f g 38. Festival „Der neue Heimatfilm“ – Preise vergeben und Besucherrekord. Abgerufen am 2. September 2025.
  3. a b c d Heimatfilmfestival: Spielfilmpreis für Französinne. In: Oberösterreichische Nachrichten. 26. August 2019, abgerufen am 26. August 2019.
  4. a b c d Preise beim Heimatfilmfestival vergeben. Abgerufen am 4. September 2020.
  5. a b c d Thomas Haghofer: „Der Neue Heimatfilm“: Preise beim Festival in Freistadt vergeben. In: Oberösterreichisches Volksblatt. 30. August 2021, abgerufen am 30. August 2021 (deutsch).
  6. Michael Aichmayr: Vom Suchen & Überwinden. Ein Rückblick auf das Heimatfilmfestival in Freistadt. In: Oberösterreichisches Volksblatt. 28. August 2022, abgerufen am 29. September 2022 (deutsch).
  7. Der Ehrenpreis geht an die Grazerin Aglaia Szyszkowitz. In: Kleine Zeitung. 27. August 2023, abgerufen am 27. August 2023.
  8. Festivalpreise 2023. In: filmfestivalfreistadt.at. Abgerufen am 27. August 2023.
  9. a b c d OÖ Volksblatt: Rekordbesuch beim Freistädter Heimatfilm-Festival. 25. August 2024, abgerufen am 25. August 2024 (deutsch).
  10. Filmfestival Freistadt: Preisträger. Abgerufen am 26. September 2017.
  11. Oskar Fleischanderl: Der Neue Heimatfilm 2023: Die Gewinnerfilme. In: subtext.at. 29. August 2023, abgerufen am 29. August 2023.
  12. FESTIVAL #37 DER NEUE HEIMATFILM. Abgerufen am 2. September 2025.