Dirckinck-Holmfeld (Adelsgeschlecht)

Wappen derer von Dirckinck-Holmfeld im Wappenbuch des Westfälischen Adels

Dirckinck-Holmfeld (auch Dircking-Holmfeld o. ä.) ist der Name eines dänischen, zeitweise auch in preußischen Diensten stehenden Adelsgeschlechts.

Geschichte

Das Geschlecht stammt ursprünglich aus Westfalen und war katholisch. Heinrich-Wilhelm von Dirckinck (* 1703) wurde der Reichsritterstand verliehen.[1] Heinrich von Dircking war Rittmeister in kaiserlichen Diensten und wurde dann Hofrat des Fürsten von Salm-Salm in Bocholt. Von seinen zahlreichen Kindern wurde der älteste Sohn Johann Heinrich von Dirckinck (1751–1836) Postdirektor in Bocholt.[2] Einer der Brüder des Letzteren, Arnold Christian Leopold von Dirckinck (1763–1828), wurde Flottenkapitäns der Niederlande, ging dann aber nach Dänemark, wo er Anna Helene Holm, Tochter eines dänischen Amtmanns heiratete. Er wurde 1806 in den dänischen Adel rezipiert und erhielt mit Patent vom 30. Mai 1828 den Titel Freiherr von Holmfeld.

Von seinen Söhnen war Ulysses Dirckinck-Holmfeld (1801–1877) dänischer Seeoffizier und Diplomat. 1848/1849 war er für Dänemark Gesandter beim Deutschen Reich. 1862/1863 war er der letzte dänische Gesandte im Bundestag des Deutschen Bundes. 1863 wurde er vom Bundestag ausgeschlossen, womit seine Dienstzeit endete.

Dessen Bruder, der königlich-dänische Marine-Captain a. D., Freiherr Edwin von Dirckinck-Holmfeld (1802–1896), war 1843 Direktor der königlich-preußischen Navigationsschule zu Danzig.[3][4] Er kämpfte im Ersten Schleswig-Holsteinischen Krieg auf dänischer Seite und geriet 1848 in deutsche Gefangenschaft.[5]

Die Familie blüht in Dänemark bis heute. Die Künstlerin Katrine Dirckinck-Holmfeld (* 1981) verursachte 2020 einen Skandal, als sie eine Büste von König Friedrich V. in einem Kopenhagener Kanal versenkte, um auf die koloniale Geschichte Dänemarks aufmerksam zu machen.[6]

Persönlichkeiten

Wappen

Blasonierung im Wappenbuch des Westfälischen Adels: Quadriert. Feld 1 in Rot eine silberne von einer goldenen Schlange umwundene goldgekrönte Säule. Feld 2 in Blau ein silberner Schwertarm. Feld 3 in Silber ein auf blauen Wellen schräglinks liegender silberner Anker. Feld 4 gespalten: rechts in Rot eine goldene Lilie, links in Gold eine blaue Lilie. Zwei gekrönte Helme: I. wachsender schwarzer Adler. II. ein offener Flug, Gold und Blau übereck geteilt. Die Helmdecken sind rot-golden und blau-golden.[7]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Spießen (1901–1903), S. 40.
  2. Siehe seinen Nachruf in Neuer Nekrolog der Deutschen 14 (1836), S. 353–355
  3. Ledebur (1855), S. 169 f.
  4. Kneschke (1860), S. 504.
  5. Karl-Wilhelm Klahn: Denkmal-Anlage wird restauriert. fehmarn24.de, 4. April 2007, abgerufen am 10. März 2018.
  6. An Explosive Debate Has Roiled Denmark After a Department Head at Its Top Art Academy Was Fired for Drowning a Bust of a Former King artnet.com vom 2. Dezember 2020, abgerufen am 25. Juni 2025
  7. Spießen (1901–1903), S. 40.