Diisopropylzink

Strukturformel
Strukturformel von Diisopropylzink
Allgemeines
Name Diisopropylzink
Summenformel C6H14Zn
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 625-81-0
PubChem 5207587
Wikidata Q5276483
Eigenschaften
Molare Masse 151,6 g·mol−1
Löslichkeit

reagiert mit Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]

Lösung in Toluol

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Gefahr

H- und P-Sätze H: 225​‐​250​‐​261​‐​304​‐​314​‐​336​‐​361d​‐​373​‐​412
P: 210​‐​231+232​‐​280​‐​301+330+331​‐​303+361+353​‐​304+340+310​‐​305+351+338​‐​370+378[2]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Diisopropylzink ist eine zinkorganische Verbindung, die als Reagenz in der Soai-Reaktion Bedeutung hat und zur Herstellung anderer zinkorganischer Verbindungen dient.

Herstellung

Diisopropylzink ist durch Reaktion von Zinkbromid mit Isopropylmagnesiumbromid in Diethylether zugänglich. Letzteres kann wiederum durch Reaktion von 2-Brompropan mit elementarem Magnesium gewonnen werden.[3]

Eigenschaften

Diisopropylzink ist luft- und wasserempfindlich und pyrophor. Im Gegensatz zu Dimethylzink, das unter inerten Bedingungen bei Raumtemperatur stabil ist, zersetzt sich Diisopropylzink ab 0 °C.[4]

Reaktionen

Diisopropylzink wirkt als Nukleophil in der Soai-Reaktion. Dabei wird es an Verbindungen wie Pyridin-3-carbaldehyd oder Pyrimidin-5-carbaldehyd addiert. Die Reaktion ist dahingehend besonders, dass sie sowohl autokatalytisch als auch enantioselektiv abläuft, sodass eine kleine Menge eines Produkt-Enantiomers eine starke Induktion ausübt und ausgehend von einem fast racemischen Edukt einen hohen Enantiomerenüberschuss ergibt.[5]

Durch Reaktion eines Alkyliodids mit Diisopropylzink sind andere Organozinkverbindungen zugänglich. Eine analoge Reaktion ist zwar auch mit Diethylzink möglich, jedoch unter weniger milden Bedingungen.[4]

Einzelnachweise

  1. Richard Montgomery Stephenson, Stanisław Malanowski: Handbook of the Thermodynamics of Organic Compounds. Elsevier, 2012, ISBN 978-94-009-3173-2, S. 502 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b Datenblatt Diisopropylzink-Lösung, 1.0M in toluene bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 5. Mai 2025 (PDF).
  3. Eike Hupe, M. Isabel Calaza, Paul Knochel: Substrate‐Controlled Highly Diastereoselective Synthesis of Primary and Secondary Diorganozinc Reagents by a Hydroboration/Boron–Zinc Exchange Sequence. In: Chemistry – A European Journal. Band 9, Nr. 12, 16. Juni 2003, S. 2789–2796, doi:10.1002/chem.200204662.
  4. a b Encyclopedia of Inorganic Chemistry. 1. Auflage. Wiley, 2005, ISBN 978-0-470-86078-6, doi:10.1002/0470862106.ia261.
  5. Timo Gehring, Mark Busch, Martin Schlageter, Daniel Weingand: A concise summary of experimental facts about the Soai reaction. In: Chirality. Band 22, 1E, Januar 2010, doi:10.1002/chir.20849.