Dieter Jungnickel

Dieter Jungnickel (2. von rechts) in Oberwolfach 2001

Dieter Jungnickel (* 20. März 1952 in Berlin) ist ein deutscher Mathematiker, der sich als Professor für Mathematik mit Kombinatorik beschäftigt.

Dieter Jungnickel wurde als Sohn von Ilse Jungnickel, geborener Beier, und des Buchhalters Heinz Jungnickel in Berlin geboren. Nach seinem Abitur am Gymnasium Steglitz und einem ersten Preis im Bundeswettbewerb Mathematik im Jahr 1971 studierte er als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes an von 1971 bis 1975 der FU Berlin.[1] 1973/1974 war er an der University of London. An der FU Berlin erhielt er 1975 sein Diplom in Mathematik, war von 1975 bis 1978 Assistent und wurde 1976 bei Hanfried Lenz zum Dr. rer. nat. promoviert (mit der Dissertation Konstruktion transitiver Inzidenzstrukturen mit Differenzenverfahren).[2] 1976/1977 war er als Visiting Assistent Professor an der University of Florida. In Berlin, wo er von 1978 bis 1980 als Assistenzprofessor der TU tätig war, habilitierte er sich 1978 auch. 1979/1980 war er Fellowship des European Science Programm, 1980 Heisenberg-Stipendiat.

Ab 1980 war er Professor für Mathematik an der Universität Gießen und lebte in Biebertal-Krumbach, ab 1993 Professor in Augsburg (am Lehrstuhl für Diskrete Mathematik, Optimierung und Operations Research). Er beschäftigt sich u. a. mit Theorie der Designs (wie Differenzenmengen, lateinischen Quadraten), Codierungstheorie, endlichen projektiven Ebenen, Struktur endlicher Körper und kombinatorischen Optimierungsproblemen.

Ihm wurde im Jahr 2018 die Euler-Medaille zugesprochen.

Schriften

  • mit Konrad Jacobs: Einführung in die Kombinatorik. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. De Gruyter, Berlin u. a. 2004, ISBN 3-11-016727-1, doi:10.1515/9783110197990
  • Optimierungsmethoden. Eine Einführung. Springer, Berlin u. a. 1999, 3. Auflage Berlin 2015, ISBN 978-3-642-54820-8, DOI:10.1007/978-3-642-54821-5
  • Codierungstheorie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg u. a. 1995, ISBN 3-86025-432-4.
  • Finite Fields. Structure and Arithmetics. BI Wissenschaftsverlag, Mannheim u. a. 1993, ISBN 3-411-16111-6.
  • Graphen, Netzwerke und Algorithmen. Bibliographisches Institut, Mannheim u. a. 1987, ISBN 3-411-03126-3 (Mehrere Auflagen; in englischer Sprache: Graphs, Networks and Algorithms (= Algorithms and Computation in Mathematics. Band 5). Springer, Berlin u. a. 1999, ISBN 3-540-63760-5).
  • mit Thomas Beth und Hanfried Lenz: Design Theory (= Encyclopedia of Mathematics and its Applications. Band 69 und 78). 2 Bände. Bibliographisches Institut, Mannheim u. a. 1985, ISBN 3-411-01675-2; 2. Auflage: Cambridge University Press, Cambridge 1999, ISBN 0-521-44432-2 (Band 1) und ISBN 0-521-77231-1 (Band 2).
  • Lateinische Quadrate, ihre Geometrien und ihre Gruppen. In: Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung. Band 86, 1984, S. 69–108, (Digitalisat (PDF; 1,6 MB)).
  • Transversaltheorie (= Mathematik und ihre Anwendungen in Physik und Technik. Reihe A. 39, ZDB-ID 503787-6). Geest & Portig, Leipzig 1982.
  • mit Thomas Beth: Variation on seven points: An introduction to the scope and methods of coding theory and finite geometries. In: Aequationes Mathematicae. Bd. 25, 1982, ISSN 0001-9054, S. 153–176, (Digitalisat (PDF; 5,61 MB)).

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Dieter Jungnickel auf probook.com, abgerufen am 2. November 2018.
  2. Dieter Jungnickel im Mathematics Genealogy Project (englisch) Vorlage:MathGenealogyProject/Wartung/id verwendet abgerufen am 20. Mai 2024.