Deutsche Depressionsliga
| Deutsche DepressionsLiga (DDL) | |
|---|---|
| |
| Rechtsform | eingetragener Verein |
| Gründung | 2009 |
| Sitz | Bonn,[1] |
| Schwerpunkt | Patientenvertretung für an Depressionen erkrankte Menschen |
| Vorsitz | Claudia Kociucki[2] |
| Umsatz | 604.213 Euro (2020) |
| Mitglieder | 2417 (05/2025) |
| Website | depressionsliga.de |
Die Deutsche Depressionsliga (Eigenschreibweise auch: Deutsche DepressionsLiga, DDL) ist eine Selbsthilfeorganisation von Patienten, die an einer Depression erkrankt sind, und deren Angehörigen.
Geschichte
Der Verein wurde im Jahr 2009 als erste ausschließlich von Betroffenen organisierte bundesweit tätige Patientenvertretung mit dem Ziel gegründet, über Depression aufzuklären, praktische Hilfestellung für Betroffene zu leisten und deren Interessen zu vertreten.[3] Hierzu betreibt die DDL Lobby- und Pressearbeit. Darüber hinaus fördert und initiiert sie verschiedene Projekte.
Positionen
Der Verein setzt sich dafür ein, dass Patienten, die an einer Depression erkrankt sind, so schnell wie möglich Hilfe erhalten sollen. Die DDL kritisiert deshalb insbesondere die langen Wartezeiten bei der Suche nach einer Behandlung. Viele Betroffene seien aufgrund ihrer Erkrankung nicht in der Lage, die langwierige Suche nach einem Therapieplatz auf sich zu nehmen.[4] Seit Januar 2010 betreibt der Verein eine Beratung per E-Mail und unterstützt durch Datenbanken bei der Suche nach Informationen zum Thema Depression.
Projekte
Die Deutsche DepressionsLiga e.V. möchte Betroffene durch unterschiedliche Projekte zur Selbsthilfe motivieren und stärken. In der Vergangenheit gehörten dazu etwa der Patientenkongress Depression, der gemeinsam mit der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und dem Deutschen Bündnis gegen Depression (2011–2024)[5] veranstaltet wurde, sowie die MUT-TOUR, deren Trägerverein die DDL zwischen 2012 und 2021 war.[6]
Zu den aktuellen Projekten zählen unter anderem der Thementag Depression 2025,[7] der am 25. Oktober 2025 in Siegburg stattfindet, die Kinotour Depression: Expedition[8] und die Selbsthilfegruppen-Datenbank der DDL,[9] die im Herbst 2025 online gehen soll und Betroffenen wie Angehörigen einen einfachen Zugang zu Selbsthilfegruppen in Deutschland ermöglichen möchte. Mit dem Projekt #22WochenWarten wird auf die durchschnittliche Wartezeit auf einen Psychotherapieplatz aufmerksam gemacht.[10]
Darüber hinaus organisiert der Verein Angebote für Mitglieder. Dazu gehören die monatlich stattfindende virtuelle Selbsthilfegruppe DDLmeeteinander, die Projekte Traumasensibles Yoga und Großformatiges Malen sowie der Recovery-Kurs RAMSES, der Menschen im Recovery-Prozess begleitet und unter anderem als Anschlussangebot nach einem Klinikaufenthalt oder zur Überbrückung von Therapie-Wartezeiten genutzt werden kann.[11][12][13][14]
Organisation
Der gemeinnützige eingetragene Verein mit Sitz in Bonn[15] finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Zuwendungen der gesetzlichen Krankenkassen für die Projektfinanzierung. Zu den Mitgliedern der DDL gehören aktuell 32 Selbsthilfegruppen, die sich über das gesamte Bundesgebiet verteilen (Stand: Winter 2024).[16] Die Prozess Landesuntergliederungen zu schaffen ist aktuell im Gange.[16]
Schirmherr ist seit 2018 Torsten Sträter.[17][18][19]
Botschafter sind die Moderatorin Katty Salié sowie die Künstlerin Marie-Luise Gunst und das Pop-Duo Glüxkinder.[20]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Deutsche Depressionsliga: Satzung (PDF). Abgerufen am 25. März 2020.
- ↑ Der Vorstand der Deutschen DepressionsLiga e. V. Abgerufen am 26. September 2019.
- ↑ Elfi Schramm: Druck führt zur Depression. Neue Selbsthilfeorganisation sieht Betroffene als Ratgeber. In: Neues Deutschland. 8. Dezember 2009. Abgerufen am 18. April 2014.
- ↑ Bundespsychotherapeutenkammer: GKV-Versorgungsstrukturgesetz: Abbau von Praxen bis 2013 abgewendet. Wochenlange Therapieplatzsuche überfordert psychisch kranke Menschen. ( vom 4. Juli 2014 im Internet Archive) 1. Dezember 2011. Abgerufen am 18. April 2014.
- ↑ DPA: Depression: Kongress soll Betroffenen helfen. In: Pharmazeutische Zeitung. 29. August 2013. Abgerufen am 18. April 2014.
- ↑ MUT-TOUR - Deutsche Depressionsliga e. V. 26. August 2024, abgerufen am 8. September 2025.
- ↑ Thementag 2025 - Deutsche Depressionsliga e. V. 26. Juni 2025, abgerufen am 8. September 2025.
- ↑ Expedition Depression - Deutsche Depressionsliga e. V. 26. November 2024, abgerufen am 8. September 2025.
- ↑ Neue Selbsthilfegruppen-Datenbank der DDL - Deutsche Depressionsliga e. V. 21. August 2025, abgerufen am 8. September 2025.
- ↑ 22 Wochen warten - Deutsche Depressionsliga e. V. 21. August 2024, abgerufen am 8. September 2025.
- ↑ DDLmeeteinander: Virtueller Austausch für DDL-Mitglieder - Deutsche Depressionsliga e. V. 12. Dezember 2024, abgerufen am 8. September 2025.
- ↑ Traumasensibles Yoga - Deutsche Depressionsliga e. V. 14. November 2024, abgerufen am 8. September 2025.
- ↑ Großformatiges Malen - Deutsche Depressionsliga e. V. 26. August 2024, abgerufen am 8. September 2025.
- ↑ Recovery-Kurs RAMSES - Deutsche Depressionsliga e. V. 26. August 2024, abgerufen am 8. September 2025.
- ↑ Satzung. In: www.depressionsliga.de. Abgerufen am 30. November 2021.
- ↑ a b Verbandsstrukturen - Deutsche Depressionsliga e. V. 26. August 2024, abgerufen am 8. September 2025.
- ↑ "Laut gedacht" mit Torsten Sträter Website der DDL, 17. April 2019
- ↑ Laut gedacht mit Torsten Sträter. (Webvideo) In: youtube.com. Freunde fürs Leben e. V., 16. April 2019, abgerufen am 3. Mai 2019.
- ↑ Pressemitteilung: Torsten Sträter ist Schirmherr der Deutschen DepressionsLiga e. V. In: www.depressionsliga.de. Deutsche DepressionsLiga e. V., 19. Januar 2018, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 28. Januar 2021; abgerufen am 20. Januar 2021.
- ↑ Schirmherr und Botschafter*innen - Deutsche Depressionsliga e. V. 26. August 2024, abgerufen am 8. September 2025.
