Der Teufel von Mailand
Der Teufel von Mailand ist ein im Juli 2006 erschienener Roman des Schweizer Autors Martin Suter, für den er 2007 mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet wurde. Das Buch ist dem Ehepaar Anita und Albert Hofmann gewidmet. Es enthält als Motto ein vorangestelltes Zitat von sowie eine Danksagung an den LSD-Entdecker Albert Hofmann.
Inhalt
«Der Teufel von Mailand» erzählt die Geschichte von der unter Synästhesie leidenden Sonia, die nach einer gescheiterten Ehe und einem psychischen Zusammenbruch einen Neuanfang sucht. Dies, um Abstand von ihrem Ex-Mann Frédéric zu gewinnen, der ihr nach der Trennung nach dem Leben trachtete. Er ist in einer Psychiatrischen Klinik und versucht, Sonia dazu zu bringen, dass sie das Verfahren gegen ihn einstellt, damit er nicht ins Gefängnis kommt.
Sonia nimmt eine Stelle als Physiotherapeutin in einem wieder eröffneten exklusiven Wellnesshotel im fiktiven Val Grisch im Unterengadin. Sie besorgt sich eine neue Telefonnummer und informiert nur ihre beste Freundin Malu. Schon bei ihrer Ankunft spürt Sonia, dass in der Gegend eine gedrückte Stimmung herrscht. Während Sonia ihre Arbeit im Hotel Gamander aufnimmt, lernt sie unterschiedliche Gäste und Einheimische kennen, die teils hilfsbereit, teils feindselig reagieren.
Seltsame, nicht erklärbare Ereignisse im Hotel stehen in einem Zusammenhang mit der unheimlichen Sage «Der Teufel von Mailand», die Sonia in der Bibliothek des Hauses in einem alten Buch gefunden hat. Die Sage erzählt das Schicksal von Ursina, die für Schönheit und Reichtum dem Teufel ihre Seele verkauft hat. Sonia stellt fest, dass jemand im Hotel Ereignisse aus der Sage nachstellt. Ihre Chefin Barbara Peters ist aber der Meinung, dass nur jemand aus dem Dorf ihr schaden will, sie werde sie nichts unternehmen.
Sonia freundet sich mit ihrem Kollegen Manuel an und beginnt ein Verhältnis mit dem Barpianisten Rob. Auch erfährt sie, dass Manus Handy gestohlen worden ist. Auf einer Wanderung begegnen Sonia und Manuel dem Restaurantbesitzer Peder Bezzola. Er beschuldigt Manuel, der Teufel von Mailand zu sein. Dieser gesteht, im Auftrag von Frédéric all die unerklärlichen Taten vollbracht zu haben. Er hatte Frédéric in der psychiatrischen Klinik kennen gelernt und wurde von ihm fürstlich dafür bezahlt. Auch Malu wurde dafür bezahlt, damit sie ihm Sonias neuen Arbeitsort verriet.
Frédéric ist aus der Klinik ausgebrochen und in das Hotel eingedrungen. Sonia beobachtet ihn, wie er in Barbara Peters Zimmer mehrere Kanister mit einer Flüssigkeit mit Manus alten Handy verkabelt. Es gelingt Sonia, ihn einzusperren. Sie wählt die alte Nummer von Malus Telefon und bringt damit die Kanister zum Explodieren. Frédéric kommt ums Leben.
Verfilmungen
Das Schweizer Fernsehen hat im Herbst 2011 zusammen mit dem ZDF den Roman verfilmt. Der Teufel von Mailand wurde am 25. September 2012 auf dem Zurich Film Festival uraufgeführt. Unter der Regie von Markus Welter sind Regula Grauwiller, Ina Weisse und Max Simonischek in den Hauptrollen zu sehen.
Ausgaben
- Marin Suter: Der Teufel von Mailand. Roman. Diogenes, Zürich 2006, ISBN 978-3-257-06534-3.
- auch als Diogenes Taschenbuch 23653, Zürich 2007, ISBN 978-3-257-23653-8.
- in neun Sprachen übersetzt (Stand 2016).
- als Hörbuch: eine ungekürzte Lesung von Julia Fischer, 6 CDs, 7 Stunden, 32 Minuten, Diogenes, Zürich 2006, ISBN 978-3-257-80038-8.
Weblinks
- „Der Teufel wohnt in uns“, Spiegel Online, 5. November 2007
- Rezensionsnotizen zu Der Teufel von Mailand bei Perlentaucher
- „Satans Werk“, Krimi-Couch, Juli 2006
- „Das trügerische Glück des Entkommenseins“, Der Standard (Album), 22. Juli 2006 (im Innsbrucker Zeitungsarchiv; PDF-Datei; 247 kB)
- „Kein Hippie und kein Herzensbrecher – Martin Suters Fünfter“, Neue Zürcher Zeitung, 24. Juni 2006 (im Innsbrucker Zeitungsarchiv; PDF-Datei; 794 kB)