Der Schneider von Ulm (1980)

Film
Titel Der Schneider von Ulm
Produktionsland DDR
Erscheinungsjahr 1980
Länge 14 Minuten
Produktions­unternehmen DEFA-Studio für Dokumentarfilme
Stab
Regie Lutz Dammbeck
Drehbuch Lutz Dammbeck; Bertolt Brecht (Vorlage)
Musik Thomas Hertel
Kamera Erich Günther
Schnitt Hannelore Greifenberg
Besetzung

Der Schneider von Ulm ist ein Kurzzeichentrickfilm von Lutz Dammbeck von 1980.

Inhalt

Im Gedicht Ulm 1592 von Bertolt Brecht versucht ein Schneider im Jahre 1592 mit selbst gebauten Flügeln mit Federn vom Dach des Ulmer Münsters zu fliegen und stürzt dabei ab. Der Kirchturm ist im Film ein längliches Gesicht mit einem Auge unter dem Dach, in den Straßen mühen sich die Menschen durch eine schleimige Masse. Im Atelier des Schneiders sind verschiedene Utensilien und Modelle zu sehen …

Hintergründe

Das Gedicht von Bertolt Brecht von 1933 beruhte auf einer historischen Begebenheit von 1811, als ein Schneider von der Stadtmauer über die Donau fliegen wollte, was ihm misslang. In dem Gedicht wird dieser Flugversuch vom Kirchturmdach zu einem Plädoyer gegen die Bevormundung durch höhere Institutionen, in diesem Fall durch den Bischof. Auch Lutz Dammbeck wollte seinen Film als Aufbegehren der Utopie gegen die Macht und scheinbar unumstößliche höhere Normen verstanden wissen.[1][2]

Der Film wurde seit dem 7. März 1980 als Vorprogramm in einigen DDR-Kinos gezeigt und am 21. April 1980 bei den Kurzfilmtagen in Oberhausen. Er wurde wieder 2018 im Zeughauskino in Berlin in einer Reihe mit Dammbeck-Filmen[3] und 2023 bei einem studentischen Filmfestival in Frankfurt am Main aufgeführt. Er ist auch auf einer DVD mit Filmen von Lutz Dammbeck enthalten.[4]

Einzelnachweise

  1. Film-Deutschland Ost. Außenseiter und Einzeltäter 1965–1990 Heinrich-Böll-Stiftung, zur Aufführung im Bockenheim Campus, 2023, als Disput zwischen Macht (Bischof) und Utopie (Schneider)
  2. Der Schneider von Ulm Filmportal, mit vielen Informationen über den Film
  3. Kurzfilme 1976–1988 Zeughauskino, 2018
  4. Lutz Dammbeck. Filme und Mediencollagen 1975–1986 Filmmuseum Potsdam, 2015