Deichhufendorf

Deichhufendörfer entlang der Lühe im Alten Land. Neuenkirchen (links), Guderhandviertel (rechts)

Ein Deichhufendorf ist eine Siedlungsform und eine Form des Reihendorfs mit Hufen im Marschland.

Deichhufendörfer sind entstanden durch die Eindeichung von Marschland entlang der Flüsse Elbe und Weser im Rahmen der Hollerkolonisation, bei der Niederländer mit den Kenntnissen des Wasserbaus an der Entwässerung maßgeblich mitwirkten. Die streifenförmigen Stücke des Landes, die Siedler in der Größe einer Hufe erhielten, um sie urbar zu machen, richteten sich an den angelegten Deichen entlang von Flüssen aus. Im Gegensatz zu Marschhufendörfern, die sich entlang meist gerader Straßen erstrecken, folgen Deichhufendörfer dem oft mehr oder weniger stark gewundenen Flusslauf. Entlang des Deiches verläuft eine Straße, auf deren anderen Seite die Hufe der Siedler liegen.[1][2]

Typische Beispiele

Deichhufendörfer Neuenkirchen, Guderhandviertel und Mittelnkirchen um 1871.
Lage: 53° 31′ 33″ N, 9° 37′ 12″ O

Elbe

Orte am Flusslauf der Elbe bzw. Alten Süderelbe:

Este

Ortsteile der Gemeinde Jork am Elbe-Nebenfluss Este:[2]

Lühe

Ortsteile der Samtgemeinde Lühe am Elbe-Nebenfluss Lühe:[2]

Einzelnachweise

  1. a b Francop. Siedlungsentwicklung. Geschichtswerkstatt Süderelbe, abgerufen am 11. August 2025.
  2. a b c Der Hollerweg im Alten Land. Hogendiekbrücke. Verein für die Anerkennung des Alten Landes zum Welterbe der UNESCO e.V., abgerufen am 12. August 2025.
  3. Borstel. In: Kirchengemeindelexikon. Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers, abgerufen am 11. August 2025.