David Fleming (Franziskaner)
David Fleming OFM (* 18. Mai 1851 in Ballycasheen, Killarney, Irland; † 11. November 1915 in London) war ein irischer Franziskaner und Generalvikar des Franziskanerordens.
Leben
Thomas David Fleming, geboren in Irland als Sohn des prominenten Lehrers Peter Fleming (Direktor der Lissivigeen National School, † 1876), trat 1869 in Belgien in den Franziskanerorden ein und wurde 1875 in Gent zum Priester geweiht. Als Lektor für Philosophie lehrte er franziskanische Scholastik in Gent. Dann wurde er nach England geschickt, um die Gründung der Englischen Provinz vorzubereiten, wo er seine Lehr- und Predigttätigkeit fortsetzte. Als sich die neue Provinz 1891 von der belgischen abspaltete, war er bereits Kustos (1889–1891) und wurde zum ersten Provinzialminister gewählt (1891–1893 und 1905–1908).
1896 wurde er als Mitglied der Römischen Inquisition nach Rom berufen, 1903 ernannte ihn Papst Leo XIII. zum Sekretär der Bibelkommission. Nach dem Tod des Generalministers Aloys Lauer leitete er den Orden vom 31. August 1901 bis zum 30. Mai 1903 als Generalvikar.
Da er als Generaldefinitor aus einer Rekollektenprovinz die Union des Franziskanerordens (Unio Leonina 1897) unterstützt hatte, war er für die der Union widerstehenden Ex-Reformaten als Generalminister nicht akzeptabel. Statt seiner wurde auf dem Zwischenkapitel in Rom 1903 der Deutsche Dionysius Schuler zum Ordensgeneral gewählt.[1]
1914 wurde er zu den Feierlichkeiten zum 700. Geburtstag von Roger Bacon nach London geschickt. Dort starb er 1915, im Stadtbezirk Forest Gate.
Werke
- Ruggero Bacone e la Scolastica, in: Rivista di Filosofia Neo-Scolastica, Band 6, Nr. 6 (1914), S. 529–571
Literatur
- Collectanea Hibernica, S. 284
- The Maine Catholic Historical Magazine, Bände 3–6, 1914, S. 42
Einzelnachweise
- ↑ Gisela Fleckenstein: Die Franziskaner. Kohlhammer Verlag, 2025, S. 100