Das Mädel aus der Unterwelt

Film
Titel Das Mädel aus der Unterwelt
Originaltitel Upperworld
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1934
Länge 73 Minuten
Stab
Regie Roy Del Ruth
Drehbuch Ben Markson
Musik Bernhard Kaun
Kamera Tony Gaudio
Schnitt Owen Marks
Besetzung

In Vor- und Abspann nicht genannt:

Das Mädel aus der Unterwelt ist ein US-amerikanischer Kriminalfilm aus dem Jahr 1934 von Roy Del Ruth mit Warren William, Mary Astor und Ginger Rogers in den Hauptrollen. Der Film, einer der letzten vor der Einführung des Hays Codes veröffentlichten Pre-Code-Filme, wurde von Warner Bros. produziert und basiert auf einer Originalstory von Ben Hecht.

Handlung

Der reiche Eisenbahnmagnat Alexander Stream hat wenig Zeit für sich selbst, da er sich hingebungsvoll um seine Frau Hettie und seinem Sohn Tommy kümmert. Hettie jedoch gibt ihren Freunden aus der Gesellschaft den Vorzug, eine Gruppe, die Alexander nicht ausstehen kann. Als Alexander das Showgirl Lilly Linda vor dem Ertrinken rettet, findet er ihre fröhliche Art so anziehend, dass er sich lange genug entspannt, um das Essen zu essen, das sie für ihn kocht.

Eines Tages, als Hettie ihren Hochzeitstag vergisst und andere Pläne macht, bittet Alexander Lilly spontan, mit ihm zu Abend zu essen. Von da an verbringt er viel Zeit mit Lilly. Lillys Freund, Lou Colima, versucht, sie zu überreden, Alexander zu erpressen, doch sie lehnt ab, weil sie ihn wirklich mag. Lou stiehlt Alexanders Briefe an sie und will Alexander damit erpressen, der glaubt, dass Lilly von Anfang an in das Komplott verwickelt war. Er versucht, Lou die Briefe wieder abzunehmen, der auf ihn schießt und Lilly trifft, die sich vor Alexander geworfen hat. Alexander erschießt Lou aus Selbstverteidigung und versucht dann, es wie einen Mord-Selbstmord aussehen zu lassen. Alexander glaubt, er sei ungeschoren davongekommen, aber der Polizist Moran hat sein Auto vor der Wohnung geparkt gesehen und ist überzeugt, dass er der eigentliche Mörder ist. Niemand glaubt Moran, bis er beweisen kann, dass Alexanders Fingerabdrücke auf der Waffe sind. Alexander wird vor Gericht gestellt und freigesprochen. Er versöhnt sich mit Hettie und segelt mit seiner Familie nach London.

Hintergrund

Gedreht wurde der Film bis zum 13. Januar 1934[1] in den Warner-Studios in Burbank.

Anton Grot oblag das Szenenbild. Orry-Kelly war für das Kostümbild zuständig. Robert Lord arbeitete als Produktionsleiter, Leo F. Forbstein dirigierte das Orchester.[1]

Der Song Who Is Afraid of the Big Bad Wolf stammte von Frank Churchill, der Song Shake Your Powder Puff von Sammy Fain und Irving Kahal.[1]

Uraufgeführt wurde der Film am 28. April 1934.[1]

Kritiken

Der Kritiker der The New York Times bescheinigte Regisseur Del Ruth, das Drehbuch lebendig und fesselnd umgesetzt zu haben.[2] Die Variety bezeichnete Darstellung, Regie und Drehbuch als gut gemacht.[3] Hans J. Wollstein meinte in seiner Kritik für AllMovie, der Production Code habe die Geschichte von Ben Hecht ruiniert. Die Vorgabe, die Affäre des Eisenbahnmagnaten mit dem Showgirl platonisch darzustellen, mache daraus ein nicht zufriedenstellendes Drama und sei nicht nur etwas lächerlich. Glücklicherweise könne die Besetzung, allen voran Andy Devine, die Probleme durch die Vorgabe teilweise ausgleichen.[4] Auch David Nusair lobte die Darsteller. Ihm gefiel zudem die völlig unerwartete Wendung der Geschichte nach etwa 45 Minuten. Das Happy End fand er dagegen nicht überzeugend.[5]

Einzelnachweise

  1. a b c d Upperworld (1934). In: American Film Institute. Abgerufen am 30. August 2025 (englisch).
  2. Blackmail and Murder. In: New York Times. 25. Mai 1934, abgerufen am 24. Juli 2024 (englisch).
  3. Film Reviews. In: Variety. 29. Mai 1934, abgerufen am 24. Juli 2024 (englisch).
  4. Hans J. Wollstein: Upper World (1934) (Memento vom 3. April 2019 im Internet Archive) bei AllMovie (englisch)
  5. David Nusair: Upperworld. In: Reelfilm.com. 6. April 2025, abgerufen am 30. August 2025 (englisch).