Das Kriminalmuseum: Der Ring

Folge 16 der Reihe Das Kriminalmuseum
Titel Der Ring
Produktionsland Bundesrepublik Deutschland
Originalsprache Deutsch
Länge 64 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen Intertel Television
Regie Theodor Grädler
Drehbuch Walter Forster
Produktion Helmut Ringelmann
Musik Horst Dempwolff,
Martin Böttcher (Titelmusik)
Kamera Hannes Schindler
Premiere 27. Juli 1965 auf ZDF
Besetzung
Episodenliste

Der Ring ist der 16. Fernsehfilm der Krimireihe Das Kriminalmuseum. Die deutsche Erstausstrahlung erfolgte am 27. Juli 1965 im ZDF.

Handlung

In ihrem Büro wird morgens die Pensionsinhaberin Frau Obermayer erstochen aufgefunden. Die Polizei unter Leitung von Kommissar Walther vermutet Raubmord, da aus einer offenen Kassette Geld entwendet wurde, nach Schätzungen könnte es ein Betrag von 2000 D-Mark gewesen sein.

Durch Aussagen von Pensionsgästen und des Polizeiarztes kann die Tatzeit auf den Vorabend zwischen 20 Uhr 15 und 23 Uhr eingegrenzt werden. Bei dem Mann, mit dem Frau Obermayer nach Aussagen eines Gastes kurz nach 20 Uhr eine lautstarke Auseinandersetzung gehabt hatte, handelt es sich um den Ehemann. Das Paar lebte getrennt, Herr Obermayer hatte die Scheidung verlangt, um sich neu binden zu können. Seine Frau, die er seit Jahren ohnehin schon mit hohen Geldsummen unterstützte, verlangte als Abfindung weitere 50.000 D-Mark. An der Tatwaffe, einem Brieföffner, wurden inzwischen Obermayers Fingerabdrücke sichergestellt. Er bestätigt, den Brieföffner während des Streits in der Hand gehabt zu haben, aber ermordet habe er seine Frau nicht. Obermayer wird in Haft genommen.

Da alle Personen aus dem Umfeld der Toten befragt werden, wird auch Franz Riedler vorgeladen. Er holt für die Wäscherei Strassauer bei Obermayer und in anderen Personen regelmäßig die Schmutzwäsche ab und bringt sie gereinigt zurück. Bei der Befragung wirkt er sonderbar nervös und begründet dies damit, noch nie mit der Polizei zu tun gehabt zu haben. Walther beschließt jedoch, ihn im Auge zu behalten und so kann sein Assistent Agering ermitteln, dass Riedler regelmäßig hohe Geldsummen beim Pferderennen verwettet, Summen, die in keinem Verhältnis zu seinem Einkommen als Wäschereifahrer stehen.

Im Treppenhaus der Pension wurde am Morgen nach der Tat ein auffälliger Ring gefunden, auf dem ein Panzer eingraviert ist, ein Erinnerungsstück an die Dienstzeit bei der Bundeswehr. Sollte der Ring dem Täter gehören, würden Obermayer und Riedler allerdings aufgrund ihres Alters ausscheiden. Da sich auf dem Ring die Gravur „KH“ befindet, stoßen die Ermittler auf einen früheren Pensionsgast, Karl Hacker, ein Vertreter aus Würzburg. Als Jahrgang 1932 wäre er wehrpflichtig gewesen. Vom Zimmermädchen Anna in der Pension erfährt Walther, dass Hacker dort noch die Miete für den letzten Aufenthalt von 300 D-Mark schuldig ist. Auch kann sie bestätigen, dass der Ring Hacker gehört.

Assistent Klammer hat herausgefunden, dass Hacker in der Tatnacht in München war, allerdings in einer anderen Pension. Aus Würzburg erfahren die Beamten, dass Hacker hoch verschuldet ist und bereits den Offenbarungseid geleistet hat. Zu seinem Alibi befragt, gibt Hacker an, zur Tatzeit im Zug nach Würzburg gesessen zu haben. Doch Walther kann ihm nachweisen, dass er München erst nach 23 Uhr mit dem Zug verlassen hat. Außerdem hatte ihm seine Firma wegen Anzahlungsbetrugs ein Ultimatum gestellt und die Rückzahlung eines Betrages von 1.530 D-Mark gefordert, den Hacker zwei Tage nach dem Mord geleistet hat. Das Geld habe er sich privat besorgt. Genau erinnern kann er sich, dass ihm sein Ring in der Pension Amberger am Morgen seiner Abreise abhandengekommen sei, er habe ein Bad nehmen wollen und den Ring auf dem Waschbecken oder dem Badewannenrand abgelegt.

Eine Rückfrage in der Pension ergibt, dass der Ring nur in ein Badehandtuch gefallen sein konnte. Kurz darauf wurde die Wäsche von Riedler abgeholt. Deshalb vermutet Walther, dass nur der Wäschereifahrer den Ring gefunden haben könne, in der Wäscherei sei er nicht aufgetaucht. Agering hatte inzwischen herausgefunden, dass sich Riedler häufig in Pensionen Geld geliehen hat, überwiegend beim Personal, aber auch bei den Inhabern. Er habe angegeben, dass Geld für seinen kranken, in Hannover lebenden Vater zu brauchen, doch der ist bereits vor zwei Jahren verstorben.

Agering fährt zur Wäscherei, um Riedler aufs Präsidium zu bringen. Doch der kann flüchten und irrt ziellos durch München. Als sich ein Polizeiwagen mit Martinshorn nähert, springt Riedler in Panik von einer Brücke ins Wasser, kann aber gerettet werden. In seinem Geständnis erklärt er, von Frau Obermayer 14 Tage vor dem Mord Geld geliehen zu haben. Am Tatabend habe er eine weitere Summe erbeten und den Ring als Sicherheit dalassen wollen. Frau Obermayer habe abgelehnt. Da sie gerade über Abrechnungen gesessen habe, habe er das Geld in der Kassette gesehen, den Kopf verloren und mit dem Brieföffner auf sein Opfer eingestochen. Auf der Flucht habe er sich im dunklen Treppenhaus den Kopf angestoßen. Als er gemerkt habe, dass er blute, habe er ein Taschentuch aus der Hosentasche gezogen, dabei sei der Ring herausgefallen.