Das Kriminalmuseum: Der Brief

Folge 14 der Reihe Das Kriminalmuseum
Titel Der Brief
Produktionsland Bundesrepublik Deutschland
Originalsprache Deutsch
Länge 62 Minuten
Altersfreigabe
Produktions­unternehmen Intertel Television
Regie Jürgen Goslar
Drehbuch Bruno Hampel,
Igor Šentjurc
Produktion Helmut Ringelmann
Musik Rolf Alexander Wilhelm,
Martin Böttcher (Titelmusik)
Kamera Manfred Ensinger
Premiere 23. Feb. 1965 auf ZDF
Besetzung
Episodenliste

Der Brief ist der 14. Fernsehfilm der Krimireihe Das Kriminalmuseum. Die deutsche Erstausstrahlung erfolgte am 23. Februar 1965 im ZDF.

Handlung

Während die Münchner Polizei schon seit längerem nach einem Sittlichkeitsverbrecher fahndet, feiert Evi, die Tochter des Modeunternehmers Friedrich Ahlers, in dessen Haus ihren 18. Geburtstag. Unter den Gästen ist auch die gleichaltrige Monika Lenz. Außerdem taucht der Handelsvertreter Werner Barth auf, ein Angestellter von Ahlers, der seinem Chef von einem guten Abschluss berichtet, weshalb Ahlers ihm den bald freiwerdenden Posten des Verkaufsleiters anbietet.

Die verstört wirkende Monika macht sich früh auf den Heimweg, kurz danach verlässt auch Barth das Haus. An einer Bushaltestelle gabelt er die junge Frau auf und bietet ihr an, sie nach Hause zu bringen, allerdings machen sie vorher noch einen Umweg über zwei Bars. Barth muss Monika versprechen, über diesen Ausflug Stillschweigen zu bewahren, da insbesondere ihr Vater sehr streng sei. Kurz vor dem Haus Monikas wird Barth in angetrunkenem Zustand zudringlich, woraufhin Monika aus dem Wagen steigt. Als sie ihre Eltern sieht, die gerade auf dem Weg zur Polizei sind, um ihre Tochter als vermisst zu melden, versteckt sie sich in einem Gebüsch. Dort wird sie von hinten gepackt und der Mund wird ihr zugehalten.

Inspektor Gareis gegenüber kann die noch unter Schock stehende Monika keine Angaben über den Täter machen, weshalb sich auch der Zeitpunkt der Tat nicht konkret festlegen lässt. Am Tatort finden die Beamten unter anderem ein markantes Feuerzeug mit den Initialen WB. Gareis erfährt von Evi, dass eigentlich Lothar Gersdorff, ein weiterer Partygast, Monika nach Hause bringen wollte. Der wiederum sagt aus, Monika habe sich zu Fuß auf den Heimweg gemacht und ein Gast von Evis Vater sei kurze Zeit später ebenfalls gegangen.

Werner Barth identifiziert das Feuerzeug als sein Eigentum. Beim nachfolgenden Verhör beteuert er, am Abend allein unterwegs gewesen zu sein. Doch Gareis bleibt hartnäckig und so gibt Barth schließlich zu, mit Monika zwei Lokale besucht, sie anschließend nach Hause gebracht und danach eine Kneipentour begonnen zu haben. Aus Rücksicht auf seine Frau und auf Monika habe er zunächst die Unwahrheit gesagt. Wie sein Feuerzeug an den Tatort gekommen sei, dafür habe er keine Erklärung.

Auch Monika gesteht nun die Lokalbesuche und dass Barth sie nach Hause gefahren habe, allerdings sei sie wegen ihrer Eltern nicht direkt vor dem Haus ausgestiegen. Dass Barth sie küssen wollte, verschweigt sie. Sie bekräftigt noch einmal, dass sie nicht wisse, wer sie überfallen habe.

Gareis hat inzwischen herausgefunden, dass Barth zwei Vorstrafen hat, eine wegen Verführung einer Minderjährigen, die andere wegen Körperverletzung. Nach einer Nacht im Arrest muss Barth allerdings freigelassen werden, denn wie weitere Ermittlungen ergeben haben, hatte Barth in einem der Lokale sein Feuerzeug auf der Musikbox liegenlassen und die Barfrau hatte es von Barth unbemerkt in Monikas Handtasche gesteckt.

Trotzdem glaubt Gareis immer noch nicht an die Unschuld Barths. Bei einer Tatortbesichtigung taucht plötzlich die Presse auf und am nächsten Tag ist im Zusammenhang mit den Sittlichkeitsverbrechen ein Bild von Barth in der Zeitung. Seine Frau geht auf Distanz zu ihrem Mann, insbesondere als er ihr erzählt, dass er wegen seines beruflichen Verkaufserfolgs die Begleitung von Monika gesucht habe, anstatt mit seiner Frau zu feiern. Außerdem erhält er von seinem Chef die Kündigung. Barth irrt ziellos durch die Stadt von einer Kneipe zur anderen.

Frau Barth bittet Gareis, noch einmal Monika zu befragen, sie habe kurz mit dem jungen Mädchen gesprochen und fühle, dass sie etwas verheimliche. Der Inspektor sucht Monika auf und kann zunächst unbemerkt durchs Fenster beobachten, wie sie dabei ist, einen Brief zu schreiben. Als sie hört, dass Gareis in der Wohnung ist, verbrennt sie in Panik den Brief. Doch Gareis kann die verkohlten Überreste sicherstellen und im Labor untersuchen und den Inhalt weitestgehend lesbar machen.

Der Brief ist an Lothar Gersdorff gerichtet, mit dem Monika ein geheimes Verhältnis hat. In einer verschwurbelten Weise beschreibt sie, dass er es war, der plötzlich im Park aufgetaucht war und dass sie offenbar Zärtlichkeiten ausgetauscht haben. Als er gegangen war, sei wieder die Angst über sie gekommen und sie habe sich „den Überfall zurechtgeträumt als einen schützenden Panzer“.

Damit ist erwiesen, dass Barth unschuldig ist, doch der ist dabei, einen großen Fehler zu begehen. Er lauert Monika am nächsten Morgen auf dem Schulweg auf und fordert sie lautstark und wie von Sinnen auf, endlich die Wahrheit zu sagen. Da Gareis inzwischen von Frau Barth erfahren hatte, dass ihr Mann schon sehr früh das Haus verlassen habe, ahnte der Inspektor, was Barth vorhatte, und kann so kann die Polizei rechtzeitig eingreifen.