Das Geheimnis der Mumie (1921)

Film
Titel Das Geheimnis der Mumie
Produktionsland Deutschland
Erscheinungsjahr 1921
Länge 4 Akte 1486 Meter, bei 18 BpS 72 Minuten
Stab
Regie Victor Janson
Drehbuch Paul Rosenhayn,
Josef Coböken
Produktion Projektions-AG »Union« PAGU für die Universum-Film AG (UFA)
Kamera Carl Drews
Besetzung

Das Geheimnis der Mumie ist der Titel eines stummen deutschen Kriminaldramas, das Victor Janson nach einem Manuskript von Paul Rosenhayn und Josef Coböken 1921 für die Berliner Projektions-AG „Union“ PAGU im Auftrage der Universum-Film AG (UFA) realisierte. Der Film war Bestandteil der Joe Deebs-Serie, den Detektiv spielte Ferdinand von Alten. Seine Widersacherin im Film war die norwegische Schauspielerin Aud Egede Nissen.

Handlung

Eine Mumie dient als Versteck für gestohlenes Radium.[1]

Hintergrund

Der Film wurde von der PAGU des Paul Davidson produziert und von Carl Drews photographiert. Die Atelierbauten erstellte Kurt Richter.

Der Film war die Neuauflage eines gleichnamigen, bereits 1915 entstandenen Films, mit dem die Detektivserie Joe Jenkins begonnen werden sollte; leider wurde der Film damals von der Polizeizensur in Deutschland verboten.[2] In Ungarn (vgl. Filmplakat) dagegen durfte er gezeigt werden.

Die Reichsfilmzensur Berlin ließ den Film unter der Prüf-Nr. B.01335[3] am 16. Februar 1921, wenn auch unter Jugendverbot, zu. Er wurde am 21. Februar 1921 in Berlin im U.T. Kurfürstendamm[4] uraufgeführt. In Italien hieß er Il misterio della mummia.[5] Ab Mai 1922 wurde er auch in Finnland und Ungarn gezeigt.

Ein „an die P.T. Kinobesitzer“ adressiertes Inserat der Nordisk Film Co. GmbH in der Neuen Kino Rundschau Nr. 218 vom 7. Mai 1921[6] auf S. 22, kündigte in ihrem „Programm der ersten Vorführungen“ der Saison 1921–22 für den 14. Mai „Das Geheimnis der Mumie, Erlebnis des Detektivs Joe Deebs in 4 Akten, in der Hauptrolle Aud Egede Nissen, Regie Victor Janson, Erzeugnis der Projektions-A.G. ‚Union‘ Berlin“ an.

Rezeption

Der Film wird erwähnt in[7]:

  • Deutsche Lichtspielzeitung No. 11, 1921
  • Filmkurier No. 43, 1921
  • Filmkurier No. 50, 1921
  • Film und Presse No. 7/8, 1921
  • Lichtbildbühne No. 9, 1921

Anm.: Die Längenangabe von 55 Minuten bei filmportal.de ist mit Tonfilmgeschwindigkeit (24 BpS) gemessen; mit den zur Entstehungszeit üblichen 18 BpS vorgeführt[8] würde der Film 72 Minuten lang laufen.

Aufführungen

In Dresden zeigte das Prinzess-Theater, auch Prinzeß-Lichtspiele, Prager Straße 52 am Hauptbahnhof,[9] den Film „Das Geheimnis der Mumie“ am 17. Juni 1921.

Unter dem landessprachlichen Titel Tajemství mumie wurde „Das Geheimnis der Mumie“ auch in der Tschechoslowakei aufgeführt. Im mährischen Brünn / Brno lief er im Kino „Apollo“, Nádražní náměstí 1 (am Bahnhofsplatz 1), vom 6. bis zum 7. September 1921.[10]

Abbildung

  • Kinoplakat des Lichtspieltheaters Mozgókép-Otthon Budapest, 6. Bezirk, Teréz-Ring 28, gültig ab 22. November. Entwurf von Földes Imre zum Vorläufer-Film (Joe Jenkins-Reihe) von 1915.

Literatur

  • Herbert Birett: Verzeichnis in Deutschland gelaufener Filme. Entscheidungen d. Filmzensur Berlin, Hamburg, München, Stuttgart 1911-1920. München: Saur Verlag 1980.
  • Basil Glynn: The Mummy on Screen: Orientalism and Monstrosity in Horror Cinema. Verlag: Bloomsbury Publishing, 28.11.2019. ISBN 978-1-350-12937-5, 240 Seiten, hier S. 82 u. 186.
  • Gerhard Lamprecht: Deutsche Stummfilme, Bde. 1-8 und Gesamtregister: Deutsche Stummfilme aus den Jahren 1903 bis 1931. Deutsche Kinemathek, Berlin 1970. Band 7: 1921-1923.
  • Tatti Sanguineti (Hrsg.): L'anonimo Pittaluga: tracce, carte, miti. Cinegrafie: rivista semestrale. Numero speciale. Verlag Transeuropa, 1998. ISBN 88-7828-162-X, 219 Seiten.
  • Verbotene Kinematographenbilder. Alphabet. Verzeichnis verbot. Films zum Gebr. f. d. Polizei-Behörden u. Kinematographen-Inhaber. Guben: König, o. J. – DNB 587306335
  • Ken Wlaschin: Silent Mystery and Detective Movies: A Comprehensive Filmography. Ausgabe illustriert, Verlag McFarland, 2009. ISBN 0-7864-5429-6, 291 Seiten, hier S. 59.
  • Friedrich von Zglinicki: Der Weg des Films. Geschichte der Kinematographie und ihrer Vorläufer. Berlin: Rembrandt Verlag 1956.

Einzelnachweise

  1. ausführliche Inhaltserzählung im Filmprogramm der Projektions-AG „Union“, Berlin SW 48, Friedrichstraße 225, wiedergegeben bei Burkhard Sülzen, Plakat-Kontor, 2020 (PDF)
  2. vgl. Verbotene Kinematographenbilder No. 26, 1916, S. 12 und Birett, Verzeichnis in Deutschland gelaufener Filme, (München) No. 356, 1916
  3. vgl. Birett, Quellen zur Filmgesch.: „B01335 Geheimnis der Mumie, Das 1921“
  4. U.T. stand für Union-Theater; 1913 als „Union-Palast“ im Stil des Wilhelminischen Klassizismus erbaut, 850 Plätze, war eines der ersten reinen Lichtspieltheater Berlins. Ab 1945 dann Filmbühne Wien. Vgl. square7.ch und Zglinicki S. 439.
  5. vgl. Sanguineti, Pittaluga S. 1922
  6. einzusehen bei ANNO
  7. Angaben nach GECD #23183
  8. vgl. Filmlängenrechner
  9. Erstaufführungstheater mit 890 Sitzplätzen, vgl. isgv.de
  10. vgl. cinematicbrno.cz