Danièle Guinot
Danièle Guinot (geb. 25. Dezember 1933 in Thionville[1]) ist eine französische Zoologin, die vor allem zur Systematik, Ökologie, Taxonomie, Evolution und Biodiversität von Krabben forschte. Sie beschrieb 164 neue Arten, 20 fossile Arten, 61 Gattungen und etablierte 20 übergeordnete Taxa, über 30 Gattungen und Arten wurden nach ihr benannt. Sie verfasste 218 wissenschaftliche Arbeiten und war ihre gesamte Karriere am Naturkundemuseum Paris tätig, zuletzt als Vollprofessorin.[2]
Leben
Danièle Guinot wurde in Ostfrankreich geboren und erlebte als Kind die Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Sie begann ein Studium der Zoologie an der Universität Montpellier, welches sie an der Sorbonne 1955 abschloss. Anschließend wandte sie sich ihrer Lieblingstiergruppe, den Krebstieren zu. Sie begann eine Tätigkeit am Muséum national d’histoire naturelle in Paris als Hochschulassistentin und blieb während ihrer gesamten Karriere an dieser Einrichtung. Ihre erste Arbeit über Zehnfußkrebse verfasste sie 1956 zusammen mit Jacques Forest. 1977 erwarb sie den Doktortitel an der Universität Pierre und Marie Curie. In ihrer Doktorarbeit nutzte sie die Position der Geschlechtsöffnungen für eine neue Klassifikation der Krabben. Sie befasste sich zudem mit den Rundkrabben und Homolidae. Zusammen mit Marcos Tavares beschrieb sie eine neue fossile Familie der Podotremata, die Etyidae. Mit den Bythograeidae beschrieb sie erstmals eine Familie, die an hydrothermalen Quellen in der Tiefsee vorkommt.[2]
Danièle Guinot arbeitete mit allen führenden Krabbenforschern der Gegenwart zusammen. Zusammen mit Peter Ng und Peter Davie verfasste sie das Standardwerk Systema Brachyurorum. 1979 fasste sie ihre Arbeiten in der Monographie Morphologie et Phylogenèse des Brachyoures zusammen. 2008 verlieh ihr die Crustacean Society den Crustacean Society Award for Research Excellence.[2][3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Philippe Jaussaud, Édouard-Raoul Brygoo: Du Jardin au Muséum en 516 biographies. Publications scientifiques du Muséum, Paris 2004, ISBN 978-2-85653-565-3, doi:10.4000/books.mnhn.2065 (französisch).
- ↑ a b c Peter Castro, Peter J. F. Davie, Peter K. L. Ng et al. (Hrsg.): Studies on Brachyura. A Homage to Danièle Guinot. Brill NV, Leiden 2010, ISBN 978-90-04-17086-5, S. 1–33 (englisch).
- ↑ Christopher B. Boyko, Marcos Tavares: Danièle Guinot Recipient of the Crustacean Society Excellence in Research Award. In: Journal of Crustacean Biology. Band 28, Nr. 4, 2008, S. 746–752, doi:10.1651/08-3057.1 (englisch).